Mami Staffel 11 – Familienroman. Edna Meare

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Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare Mami Staffel

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und den Mandanten verabschiedet, klingelte das Telefon auf ihrem Schreibtisch.

      »Hallo, Chris, ich bin’s, Suse. Na, schon aufgeregt? Die Party nimmt allmählich monströse Formen an.«

      »Mein Gott, jetzt lade bloß nicht ganz Hamburg ein!«

      »Nein, nur die Hälfte der männlichen Singles und drei bis vier Frauen. Aber mal im Ernst, wir werden ungefähr zwanzig Leute sein. Hast du noch besondere Wünsche, wer unbedingt kommen sollte?«

      Komischerweise mußte Christine plötzlich an Daniels Lehrer denken. Wie sie darauf kam, wußte sie selbst nicht.

      »Nein, nur die, die ich dir ja schon genannt hatte. Wird es dir auch nicht zuviel? Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, daß ich das alles dir überlasse.«

      »Mußt du nicht. Mir macht das einen Wahnsinnsspaß. Wir sehen uns dann. Komm aber bitte gut eine Stunde früher.«

      »Natürlich. Ich dachte, ich komme schon am Mittag und helfe dir.«

      »Sehr lieb, aber nicht nötig. Ich habe das ganz anders organisiert. Bis dann, meine Süße. Und grüß Daniel.«

      Das Gespräch machte Christine fast ein wenig mißtrauisch. Suse war für ihre verrückten Einfälle berüchtigt. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen, ihr die gesamte Planung zu überlassen.

      Wieso hatte sie an Jasper Wolf gedacht. Wäre es überhaupt möglich, Daniels Lehrer – natürlich mit seiner reizenden Freundin zusammen – einzuladen? Oder hätte das so ausgesehen, als wolle sie sich für Daniel bei ihm einschmeicheln? Es war völlig unnötig, darüber nachzudenken. Sie wollte ihn ja nicht wirklich einladen.

      »Frau Baerwald? Kommen Sie mal kurz zu mir?«

      Christine sah auf. Ihr Chef schmunzelte.

      »Keine unangenehmen Überraschungen. Ich wollte nur mit Ihnen besprechen, wie wir es machen, wenn ich nächsten Monat im Urlaub bin. Meine Frau besteht darauf, daß ich endlich mal drei Wochen mit ihr verreise, und ich fürchte, es bleibt mir nichts anderes übrig, als zuzustimmen. In der Zeit hätte ich den Sohn eines alten Freundes anzubieten. Er ist gerade fertig mit seinem Examen und könnte sich ein bißchen nützlich machen…«

      »Oh…«

      Die Vorstellung, mit einem Protegé von Dr. Fellhaber arbeiten zu müssen, um den sie sich dann auch noch zu kümmern hätte, riß Christine nicht gerade vom Hocker. Aber Dr. Fellhaber war der Chef, es würde ihr gar nichts anderes übrigbleiben, als wohlwollend zuzustimmen. Die Frage war ja sowieso nur der Form halber gestellt worden.

      »Keine Angst, er ist ein netter Mann. Frisch verlobt und voller Eifer, seiner Liebsten zu beweisen, wie tüchtig er ist. Wird schon schiefgehen. Aber kommen Sie doch bitte mit zu mir ins Büro, trinken wir einen Kaffee zusammen und besprechen es in Ruhe. Sie haben doch jetzt keinen Termin?«

      Er wußte natürlich genau, daß sie keinen Termin und somit keine Ausrede hatte. Christine stand auf und folgte ihrem Chef ins Allerheiligste.

      *

      Suse hatte gründliche Arbeit geleistet. Das Büffet bog sich unter den Köstlichkeiten, die sie alle fertig hatte bringen lassen. Die Dekoration in Rot und Schwarz wirkte in ihrer ohnehin schon hypermodern gestylten Wohnung geradezu dramatisch.

      »Leben und Tod. Ein Jahrzehnt ist zu Ende, ein neues beginnt. Rot ist das Temperament, rot wie Blut«, erklärte sie überflüssigerweise, als sie Christines Gesicht sah.

      »An meinen Tod dachte ich nun nicht gerade, nur weil ich dreißig werde…, aber es sieht umwerfend aus.«

      Gott sei Dank überwog doch rot. Schwarz war das Geschirr, und um es nicht zu gruselig zu machen, hatte Suse reichlich Goldsternchen verstreut. Sie würde aber keine große Mühe haben, die später wieder zu entfernen, wenn sie vermutlich sämtlichst auf dem Boden lagen. Das Parkett konnte man gut saugen.

      Christine fand sich mit dem schwarzen schmalen Seidenkleid und dem blutrot geschminkten Mund passend gestylt. Für Suse war es nicht schwer zu erraten gewesen, was sie anziehen würde, Christine war einfach der Typ für Schwarz. Ihr echtes hellblondes Haar bildete einen tollen Kontrast, und deshalb trug sie schwarz nicht erst, seit es bei den Intellektuellen als einzige Farbe angesagt war.

      »Wow…, darf ich probieren?«

      Daniel stand mit großen Augen und bereits begehrlich ausgestreckter Hand vor dem Büffet und machte Anstalten, eine kunstvoll verzierte Schinkenscheibe herunterzunehmen.

      »Finger weg! Für dich gibt es eine Extra-Platte in der Küche. Laß dir ja nicht einfallen, hier etwas wegzunehmen«, fuhr Suse ihn an, lächelte dann aber versöhnlich.

      Daniel nahm es ihr nicht übel. Er kannte sie, seit er auf der Welt war, und liebte sie über alles, was auf Gegenseitigkeit beruhte.

      »Dann geh ich mal in die Küche.«

      Christine umarmte ihre Freundin.

      »Das ist einfach toll geworden. Aber ich fürchte, die Rechnung werde ich bei dir abstottern müssen. Allein diese roten Ballons und die ganzen Blumen…«

      »Keine Bange, das ging auf Geschäftskosten. Wir hatten gestern eine große Präsentation, und das ist die Dekoration davon. Ich habe es mitgenommen, nachdem ich den Big Boss gefragt habe. Es war eine Restauranteröffnung, so ein Nobelding in der Innenstadt.«

      »Und die Speisen?«

      »Na, die sind natürlich frisch. Oder glaubst du, ich hätte die Platten mitgehen lassen?« gab Suse amüsiert zurück.

      »Dein Beruf ist ganz praktisch, wenn man es sich überlegt.«

      Suse war PR-Managerin und hatte viel mit Eröffnungen von Restaurants und Geschäften zu tun. Ihre Ideen waren gefragt.

      »Du bist jedenfalls Spitze. Ich freue mich jetzt richtig.«

      »Was heißt ›jetzt‹? Hattest du Angst, daß ich es nicht packe?«

      »Nein, daß du vielleicht noch verrücktere Ideen gehabt hättest. Bei deinem manchmal etwas makabren Humor hätte es ja auch eine Friedhofsdekoration sein können. Immerhin bin ich dreißig geworden«

      »Gute Idee, muß ich mir für den vierzigsten Geburtstag merken. Alle sitzen auf Särgen und…«

      »Huh, hör auf!«

      Suse lachte. Christine stellte fest, daß Daniel immer noch in der Küche war, und ging sicherheitshalber nachsehen, was er dort tat.

      Das war auch gut so, wie sich zeigte, denn er probierte gerade die Ananas aus der von Suse angesetzten Bowle.

      »Wirst du das wohl lassen, Daniel! Das ist der reine Alkohol!«

      »Schmeckt aber gut. Du weißt doch, daß ich gern Ananas esse!«

      »Wieviel hast du davon schon genommen?«

      Christine sah sich bereits mit Daniel ins Krankenhaus sausen, um ihm den Magen auspumpen zu lassen.

      »Gerade mal einen Haps. Und schon hast du mich erwischt.«

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