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Und Sie werden mir dabei helfen, diesen Krieg zu beenden, dachte Kade, während seine Brust wieder einmal erbebte. Sie werden mir dabei helfen, der Welt zu zeigen, dass Menschen und Posthumane gut zueinander sein können.
Verdammt noch mal, das werden Sie!
Aggarwal drehte sich einfach um und ging davon. Als er die Tür öffnete, sprach Kade gegen den Rücken des Sonderbeauftragten.
»Geben Sie ihr meine Bedingungen exakt wieder, Mr. Aggarwal. Und meine Gründe dafür. Ändern sie nichts davon ab.«
»Ihr?«, fragte Aggarwal, während er immer noch mit dem Rücken zu Kade in der Tür zum Vorzimmer stand, wo sich die Wächter befanden.
»Die Premierministerin«, sagte Kade. »Wir wissen doch beide, dass sie diejenige ist, die die Entscheidung treffen wird.«
Lakshmi Dabir wartete immer noch im Raum, nachdem Rakesh Aggarwal hinausgestürmt war.
Sie sah nicht glücklich aus.
»Warum diese letzte Bedingung? Der Antrag bei der UN ist zum Scheitern verurteilt. Sie machen Ihre Freiheit, ja sogar Ihr Leben von etwas abhängig, das zu nichts führen wird?«
Kade schloss seine Augen und atmete durch die Nase aus. Er war so müde. So verdammt müde.
»Ist Ihnen die Spieltheorie bekannt, Mrs. Dabir? Das Gefangenendilemma und Ansätze wie diese?«
»Dr. Dabir«, antwortete sie. »Und ja, natürlich.«
Kade öffnete seine Augen. »Entschuldigen Sie.«
Sie erwiderte seinen Blick. »Fahren Sie fort.«
»Die Posthumanen werden kommen«, sagte er. »Kopenhagen hat die Forschung nicht eingestellt, sondern nur vertuscht. Zu viele Leute wollen sich an den Vorteilen bereichern. Das Militär, die Regierungen, einige Individuen, kranke Leute. Was Sie hier mit Nexus anstellen, ist auch Teil davon. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Posthumanen unter uns sind, wenn sie das nicht bereits längst sind. Stimmen Sie mir zu?«
Sie sah ihm teilnahmslos in die Augen. »Sagen wir, ich stimme Ihnen zu.«
Kade nickte. »Zurück zur Spieltheorie. Im gewöhnlichen Gefangenendilemma können Sie ganz groß gewinnen, wenn der andere Spieler Ihnen vertraut und Sie ihn hintergehen – ihn verraten.
Die beste Strategie für eine einzige Runde im Gefangenendilemma ist Verrat.«
»Eine Tatsache, von der die Polizei in der realen Welt mit echten Gefangenen eine Weile lang Gebrauch gemacht hat«, kommentierte Dabir.
Kade schluckte. Das ging hart an seine Schmerzgrenze. Doch er fuhr fort: »Im Erweiterten Gefangenendilemma ist das anders.«
Dabir hob eine Augenbraue. »Erweitertes Gefangenendilemma?«, grübelte sie. »Mehrere Runden. Mehr als zwei Spieler.«
Kade nickte. »Unter Umständen tausende von Spielern. Oder Millionen. Spieler, die immer und immer wieder aufeinandertreffen können. Und die sich daran erinnern können, wie der andere Spieler sich zuvor verhalten hat.«
»Wie im wahren Leben«, sagte Dabir.
Kade nickte. »Und im Erweiterten Gefangenendilemma ist die gewinnbringende Strategie die, mit Fremden zu kooperieren. Aber wenn Sie auf jemanden treffen, der sie in der Vergangenheit hintergangen hat, der Sie verraten hat, dann werden Sie ihn nun hintergehen.
»Wie du mir, so ich dir«, sagte Dabir.
»In der Tat«, sagte Kade. »Beginne mit Kooperation und hintergehe diejenigen, die dich zuvor hintergangen haben. Aber vergib denjenigen, die dich in der Vergangenheit hintergangen haben, sollten sie es wiedergutmachen wollen, indem sie nun kooperieren. Von allen deterministischen Ansätzen ist diese Strategie die gewinnbringendste.
»Und Sie denken, das entspricht der Situation, in der wir uns gerade befinden«, sagte Dabir. »Dass wir in diesem Spiel gegen zukünftige Posthumane antreten und wenn wir sie verraten, indem wir sie schlecht behandeln, sie uns letzten Endes schlecht behandeln werden.
»Dr. Dabir«, sagte Kade. »Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie in einer Gesellschaft aufwachsen würden, die Ihnen uneingeschränkte Rechte und Absicherungen einräumen würde, ja sie sogar feiern würde im Gegensatz zu einer Gesellschaft, die Sie unterdrücken und vielleicht sogar versuchen würde, sie zu töten?«
Er machte eine Pause und sah sie an. »Was würden Sie tun, wären Sie in letzterer Gesellschaft aufgewachsen und würden jemals die Oberhand gewinnen?«
»Ein Betablocker«, wiederholte Sam. Sie war ganz ruhig. Sie musste ruhig sein. Ruhig bleiben.
»Beta«, sie sprach das Wort ganz deutlich aus.
Verdammt noch mal!
»Blocker«, fuhr sie fort.
Der Arzt schaute sie ausdruckslos an.
Sam warf ihm einen wütenden Blick zu. »Es ist eine Standardmaßnahme bei der Behandlung von Verletzten. Reduziert eine Adrenalinüberlastung. Beugt posttraumatischem Stress vor. Ich weiß, Sie wenden hier die gleichen Verfahren an.« Sie hielt sich selbst zurück, bevor sie anfangen würde, ihn zu beschimpfen.
Ich bin die Sam, die ruhig bleibt. Ich bin verdammt noch mal die Sam, die ruhig bleibt!
»Ich bin lediglich dazu befugt, Verletzungen und Schmerzen zu behandeln«, sagte der Arzt. Die bewaffneten und gepanzerten Wachen hinter ihm blickten sie finster an.
Ruhig, sagte sie sich selbst, ruhig. Vipassana. Ich werde zur Hölle noch mal einfach meditieren.
»Ich möchte die Kinder sehen«, sagte sie noch einmal.
Der Arzt deutete auf die Wachen. »Da müssen Sie diese Gentlemen hier fragen«, sagte er.
»Nicht jetzt«, sagte einer der Wachen. »Sie bleiben hier.«
»Wann denn dann?«, wollte Sam wissen.
»Dann, wenn wir es Ihnen sagen«, knurrte der Wächter.
Und dann begleiteten sie den Arzt hinaus.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
Sollten sie doch alle zur Hölle fahren!
»Also sage ich ihm«, fuhr Feng fort, »es ist nur ein Buttermesser.«
Die Wachen im Raum lachten, der Sanitäter hatte Feng eine Schüssel Curry gebracht.
Er grinste zu ihnen hoch. Sein Arm hing nichtsnutzig in der Schlinge. Seine Augen verarbeiteten ihre Bewegungsmuster, die Struktur ihrer Körperpanzer, die Position ihrer Waffen. Sein Gehirn legte Phantomechos ihrer zukünftigen Bewegungen, die sie machen könnten über sie alle und verwandelte sie dadurch in indische Götter mit mehreren Gliedmaßen. Alle ihre möglichen Faustschläge und Blockaden und Ausweichtaktiken und gezogenen Waffen.