Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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rührte sich.

      Der Sheriff verschwand drüben in der Schmiede. Nach drei Minuten kam er zusammen mit einem großen, vierschrötigen Mann heraus, der einen Marshalstern trug; die beiden blickten nach Smokys Saloon hinüber, liefen dann aber im Sturmschritt über die Straße auf die Gasse zu, die neben dem Büro des Sheriffs auf die Mainstreet mündete.

      In diesem Augenblick krachte über der Pendeltür von Smokys Saloon her ein Schuß.

      Der Sheriff machte noch zwei stolpernde Schritte und brach dann vor der Gassenmündung zusammen.

      Der Marshal rannte weiter, lief um den Gefängnistrakt herum und kam von hinten ins Sheriff Office.

      Stumm und düster sahen ihm die Männer entgegen.

      Jack Norton nahm sich den mißfarbenen Hut vom Kopf und wischte über das Schweißband.

      »Whitney ist tot«, sagte er heiser.

      Die Stille in dem kleinen Raum war erdrückend.

      Da trat der Postfahrer auf den Bürgermeister zu.

      »Eine tolle Polizei habt ihr hier!« sagte er spöttisch, wandte sich um und wollte zur Tür.

      »Stop!« rief ihm der Marshal bellend nach.

      Der Postfahrer blieb stehen.

      »Was sollte das heißen?« knurrte Norton gallig.

      Der Overland-Mann kam langsam auf ihn zu.

      »Ich habe gesagt: Eine tolle Polizei habt ihr hier!«

      Er hatte es klirrend gesagt, und seine tiefblauen Augen bohrten sich in den Blick des Marshals.

      Der Bürgermeister wischte sich unentwegt mit einem riesigen Taschentuch übers Gesicht.

      »Sie haben gut reden, Mann! Da draußen liegt der Sheriff…«

      »Und da steht der Marshal!« stieß der Postfahrer durch die Zähne und wies mit dem ausgestreckten Arm auf Norton. »Die Stadt hat ihn angeworben, weil er als mutiger Mann bekannt gewesen ist. Er sollte siebenhundert wilde Cowboys zähmen. Drüben in der Kneipe ist nur ein einzelner Mann, den kann er nicht einmal verhaften.«

      Die Männer blickten den Marshal an.

      Der war grau geworden im Gesicht. Seine Unterlippe zitterte leicht.

      »Ja, siebenhundert halbwilde Cowboys sind angekommen. Heute abend werden sie in der Stadt sein. Aber der Mann drüben im Saloon, das ist ein anderer; das ist ein Kerl, der anderthalbtausend Cowboys aufwiegt. Ben Thompson ist eine Bestie…«

      Der Postfahrer wandte sich ab und feixte.

      »Ich sagte ja: Ihr habt eine tolle Polizei hier!«

      Damit wollte er zur Tür.

      »Wo wollen Sie hin?« rief ihm der Mayor nach.

      Der Mann von der Overland warf ihm einen erstaunten Blick zu.

      »Na, hören Sie, Mayor – schließlich kann ich doch nicht mit meiner Karre hier bei euch Wurzeln schlagen.«

      Der Bürgermeister wandte sich mit einem Ruck an den Marshal und fragte eisig:

      »Wollen Sie Ben Thompson nun verhaften oder nicht?«

      Norton schluckte. Es arbeitete heftig in seinem Gesicht; auf seiner Stirn perlten winzige Schweißtropfen. Jäh schüttelte er seinen kantigen Schädel.

      »Nein, ich kann es nicht. Niemand kann es!«

      »Also doch eine tolle Polizei!« höhnte der Postfahrer und riß die Tür auf, um zu seiner Kutsche zu gehen.

      Der Bürgermeister rief ihm nach:

      »Einen Augenblick noch!«

      »Ich habe keine Zeit!« knurrte der junge Mann, blieb aber in der offenen Tür stehen.

      Mayor Sefton Miller trat auf Jack Norton zu und riß ihm den Stern vom schweißdurchnäßten Hemd. Schweren Schrittes ging er auf den Postfahrer zu und nestelte ihm den Fünfzack an die Weste.

      »Ich weiß, daß die Leute mich hier auslachen werden; aber es ist nun alles einerlei. Ich muß jede Chance nutzen. Auch die geringste. Und wenn einer das Maul weit aufreißt, muß man es ihm stopfen. Wie heißen Sie?«

      Der Spott war aus dem Gesicht des Postfahrers gewichen. Tiefer Ernst stand in seinen Augen.

      »Wyatt Earp«, sagte er ruhig.

      »Well, Wyatt Earp. Wir haben eine schlechte Polizei, – das sagten Sie doch. Nun haben Sie den Stern: Gehen Sie rüber, und verhaften Sie Thompson!«

      Ein schadenfrohes Grinsen stand im Gesicht des entlassenen Marshals.

      Auch die anderen Männner verzogen die Mienen.

      Der Bürgermeister hatte einen vorlauten Mann bestrafen wollen. Er traute jedoch seinen Augen nicht, als der junge Postfahrer sich jäh umwandte, sporenklirrend den Vorbau überquerte und auf Smokys Saloon zuhielt.

      Die Männer starrten seiner hohen sehnigen Gestalt entgeistert nach.

      Ein zwergenhaft kleiner Mann mit einer großen roten Nase stieß den Mayor an.

      »Wie konnten Sie so etwas tun, Miller? Der Bursche weiß nicht, daß er in den Tod läuft!«

      »Er wird die Strafe für sein großmäuliges Gerede bekommen«, zischte Norton grimmig.

      Der rotnäsige Zwerg giftete ihn an:

      »Ja, sicher, das wird er. Er geht, weil Sie ein Feigling sind!«

      Die Hand des Texaners zuckte zum Colt.

      Da rief der Bürgermeister, der eingesehen haben mochte, daß er höchstwahrscheinlich einen Wahnsinn begangen hatte:

      »Da, seht euch das an! Er stiefelt tatsächlich auf den Eingang zu!«

      Die Männer drängten ans Fenster und rissen rücksichtslos die Gardinen zur Seite.

      »Es ist eine Schande!« krächzte der rotnäsige Zwerg.

      *

      Hochaufgerichtet stand Wyatt Earp in der Tür von Smokys Saloon.

      Zehn Yards vor ihm lehnte ein mittelgroßer Mann mit dem Rücken an der Theke und sah verblüfft zu ihm hinüber. Gegen das gleißende Licht der Straße schnitt sich die Silhouette des Postfahrers riesengroß, tiefschwarz und drohend in die Türöffnung.

      Der Mann an der Theke hatte ein breitflächiges Gesicht, aschblondes Haar und etwas zu weit auseinanderstehende gelbschimmernde kalte Augen. Hart schob sich sein Kinn nach vorn, auch die Backenknochen drängten nach draußen. Sein massiger Schädel ruhte fast halslos auf einem überaus kräftigen Körper. Die starken Hände hingen steif neben den beiden schweren Revolvern, die er tief auf den Oberschenkeln trug.

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