Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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auf und warf einen kurzen Blick auf das Loch, das das Blei in die Brust des Weidereiters gerissen hatte.

      »Wo ist der Doc?«

      Ein kurzbeiniger Mann in einer langen gelben Jacke zwängte sich heran.

      Wyatt erhob sich. »Sehen Sie nach ihm, Doc; vielleicht können Sie ihm helfen.«

      Nur wenige Minuten später hielten drüben im Haus des Doktors John Fuller drei Männer den aus seiner Betäubung erwachten Cowboy fest, als ihm der graubärtige Arzt die Kugel aus der Brust holte.

      Der wilde Rory Calleger war dem Totengräber noch einmal von der Schaufel gesprungen; aber er würde nie wieder einen Colt auf einen anderen Mann richten. Die Kugelverletzung so dicht über dem Herzen hatte eine beidseitige Armlähmung bei ihm hervorgerufen, die ihn von nun an zwang, untätig und siech sein Leben zu verbringen. Es sollte noch dreizehn Jahre dauern, bis ihn unten in einem Spielsalon in Dodge eine verirrte Kugel traf, die ein Texaner auf einen Sheriff abgeben sollte, der den Namen William »Bat« Masterson trug…

      Wyatt Earp stand vor der Tür des Arztes und blickte zu seiner Kutsche hinüber.

      Eine Gruppe Neugieriger stand um ihn herum.

      Der Mayor steckte die fleischigen Daumen in die Ausschnitte seiner zitronengelben Weste. Er war jetzt, da die Gefahr vorüber war, wieder ganz Respektsperson.

      »Mister Earp«, sagte er salbungsvoll. »Ich biete Ihnen einen Job in Ellsworth…«

      »Mit dem Stern?« unterbrach ihn Wyatt.

      »Ja, mit dem Stern.«

      Der Missourier schüttete den Kopf. »Tut mir leid, Major. Ich habe einen Job.« Damit stiefelte er auf die Postkutsche zu.

      »Wir bieten Ihnen monatlich hundert Bucks!« rief ihm der Bürgermeister nach.

      Aber ohne Erfolg.

      Wyatt Earp zog sich auf den Kutschbock, nahm die Zügelleinen hoch und rollte mit seinem knarrenden und polternden Gefährt aus der Stadt.

      Acht Meilen weiter, bei der Pferdewechsel-Station, hielt er an, sprang ab, klopfte dem grauköpfigen Posthalter auf die Schulter und lief zum Brunnen. er warf sich ein paar Hände voll Wasser in das erhitzte Gesicht, setzte sich auf den Brunnenrand und blickte dem Alten zu, wie er die Pferde ausschirrte und frische Tiere aus dem Corral brachte.

      Da trabte oben vom Kamm einer Hügelkette herunter ein einzelner Reiter auf die kleine Station zu. Beim Brunnen hielt er an, schöpfte sich gruß- und fraglos Wasser heraus, benetzte sein Gesicht, trank und setzte sich neben Wyatt auf den Brunnenrand, um sich eine Zigarette zu drehen.

      Der Missourier warf ihm einen forschenden Seitenblick zu.

      Es war ein großer, schwerer Mann mit breiten Schultern und massigem Schädel. Seine Augen standen etwas zu weit auseinander und das Haar hatte einen rötlichen Schimmer. Er trug ein verblichenes blaues Kattunhemd und eine ärmellose Lederweste. Tief unter dem Bund der engen Lewishose saß ein gekreuzter Waffengurt, aus dessen blanken Halftern die Hirschhornknäufe zweier fünfundvierziger Colts hervorblickten. Rechts oben im Gürtel steckte noch einer jener kleinen vierschüssigen Cloverleaf-Revolver, die meist nur Spieler, Salooner und Bankbeamte bei sich trugen. Wyatt wußte, daß diese kleine Waffe nicht nur sehr kostspielig war, sondern auch einen hervorragenden Schützen verlangte. Wenn sie als Schnellfeuerwaffe dienen sollte, mußte sie mit dem sogenannten Hammerschlag (blitzschnelles Schlagen mit der Innenhandfläche der freien Hand gegen den Spanner) benutzt werden.

      Die Hände des Reiters waren breit, knorrig und stark behaart. Wyatt beobachtete unbemerkt die klobigen Finger, wie sie mit Mühe die immerhin gewohnte Arbeit des Zigarettendrehens verrichteten. Er wußte es, noch ehe er einen Blick zu dem texanischen Sattelzeug des hochbeinigen Braunen geworfen hatte, der mit hängendem Kopf neben dem Reiter stand und auf dessen rechter Satteltasche die beiden Buchstaben BT in Silber aufgesetzt waren.

      Dieser Mann war niemand anderes als Bill Thompson, der berüchtigte Bruder jenes Banditen, der drüben in der Stadt den Sheriff Cecil Whitney niedergeschossen hatte.

      »Na, fellow, machst du eine Pause?« fragte der Texaner.

      »Yeah«, versetzte Wyatt.

      Ohne Übergang und völlig geschäftsmäßig meinte Bill Thompson: »Wollen wir ein Spielchen drüben in der Station machen?«

      »No.«

      »Weshalb nicht?«

      »Keine Lust.«

      »Die kommt beim Spiel.«

      »Bei mir nicht.« Wyatt erhob sich.

      »Halt!« zischte es da hinter ihm.

      Wyatt ging weiter.

      Da krächzte die heisere Stimme des Spielers:

      »Bleib stehen, Boy. Ich kann verdammt ungemütlich werden, wenn jemand etwas tut, was ich nicht mag.«

      Wyatt wandte sich um und feixte. »Was du nicht sagst!«

      In dem rissigen brutalen Gesicht des Spielers zuckte es. Er preßte die ohnehin schmalen Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Plötzlich sprang dieser Mund auf, und er sah aus, als ob ein gelbbrauner Gesteinsbrocken zerrspränge.

      »He, fellow, du hast wohl Sand in den Ohren?«

      Der Missourier stand hochaufgerichtet und ruhig da. Die Arme über der Brust verschränkt. Er hatte jetzt etwas seltsam Steinernes an sich. In weniger als fünf Jahren sollte es keinen Mann mehr im Westen geben, der diesen Wyatt Earp nicht mit Unbehagen so vor sich stehen sehen würde. Die große Krempe des schwarzen Hutes warf einen tiefen Schatten über sein ernstes Gesicht.

      »Also doch Sand in den Ohren?« quetschte der Texaner durch die gelben Zähne.

      »Ich glaube nicht«, versetzte Wyatt.

      »Was hast du gegen ein Spiel mit mir?« Bill war aufgestanden. Seine Hände hingen nach Schießerart reglos in Griffnähe über den Knäufen der beiden tiefhängenden Colts.

      »Ich sagte es dir schon: Ich habe keine Lust.«

      »Die kommt beim Spiel. Das sagte ich dir schon.«

      Ein dünnes Lächeln kroch um die Mundwinkel des Missouriers.

      »Kann sein, Bill. Aber ich muß jetzt weiter.«

      Er wandte sich um und machte drei Schritte vorwärts. Ob er das Geräusch gehört hatte? Kaum anzunehmen. Wenn ein geübter texanischer Schießer seinen Colt aus dem Halfter zieht, ist kaum etwas zu hören.

      Jedenfalls hatte der Postfahrer den Colt in der linken Faust, als er jäh herumwirbelte. Er hatte ihn genau im gleichen Augenblick im Anschlag wie Bill Thompson.

      Das Gesicht des Spielers spiegelte grenzenloses Erstaunen, verzerrte sich dann aber zu einem breiten Lachen, das in ein dröhnendes Brüllen überging.

      »He! Staubschlucker! Das war nicht schlecht! Weißt du das überhaupt? Das war sogar sehenswert! Wie oft gelingt dir der Trick?«

      »Bei

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