Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 1 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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nicht von seiner Kugel getötet worden!«

      Als Holyoke nach einer Dreiviertelstunde den Saloon verließ, stand der Constabler immer noch drüben auf dem Vorbau und sah zu ihm hinüber.

      Holyoke ging auf schwankenden Füßen hinunter auf die Mainstreet, kam bis an die Treppe heran, vor deren oberster Stufe Wyatt Earp stand.

      »Hören Sie, Earp! Was starren Sie mich so …, so an? He? Was soll das? Ich mag das nicht. Merken Sie sich das. Ich bin Ed… Edward Holyoke und habe es nicht nötig, mich anstarren zu lassen, verstehen Sie? Und von einem kleinen Hilfs-Marshal schon gar nicht! Klar?«

      Das Gesicht des Constablers blieb unbewegt.

      »Ich habe es nicht nötig!«, belferte der Holzhändler dröhnend. »Merken Sie es sich! Sie sind nicht der Mann, vor dem ich mich zu fürchten bräuchte! Ich …, ich fürchte mich überhaupt vor niemandem. Weder vor Chesterton noch vor Hal Flanagan! Vor …«

      Hol­yoke rollte die Augen und überlegte.

      Damned! Was hatte er da eben gesagt?

      Welch einen Unsinn hatte er da im beginnenden Rausch von sich gegeben.

      »Gehen Sie heim, Mister Holyoke«, sagte der Constabler. »Ich glaube, das ist besser.«

      Blinde Wut stieg in dem Händler auf, er rannte dicht an die Treppe heran, stieß mit den Schienbeinen gegen die erste Stufe, stolperte, richtete sich wieder auf und blickte den Constabler hasserfüllt an.

      »Lassen Sie mich in Ruhe, Earp! Verstehen Sie! In Ruhe sollen Sie mich lassen, Sie verdammter kleiner Krauter! Was tun Sie überhaupt mit einem Stern auf der Brust? He? Sie sollten sich hinausscheren zu den Hühnern, die Ihr Vater draußen um seine Holzbuden versammelt hat!«

      Auch nach dieser Kränkung regte sich nichts im Gesicht des Constablers.

      »Gehen Sie heim!«, sagte er ruhig. Holyoke hob die Hand.

      »Ich gehe heim, wann es mir passt, du verdammter Polizeihund! Ganz genau, wann es mir passt!«

      Holyoke sah nicht, dass sich drüben die Tür seines Hauses öffnete. Dass Jenny, seine junge Frau, mit entsetzten Augen zu ihm herüberblickte. Er merkte auch nicht, als sie plötzlich hinter ihm stand. Er hörte nur auf einmal ihre Stimme und spürte ihre Hand auf seinem Arm.

      »Ed, komm nach Hause.«

      Verwundert wandte er sich um.

      »Ah, du bist es, Goldkind? Was willst du hier?«

      »Komm nach Hause!«

      Holyoke hob den Kopf und forschte in dem Gesicht des Hilfs-Marshals.

      »He, hast du gehört, Jenny, was er gesagt hat? Er hat mich beleidigt, dieser verdammte Krauter! Ich habe ihm gesagt, er soll zu seinen Hühnern gehen!«

      »Ed, wie kannst du Mister Earp nur so kränken? Verzeihen Sie, bitte, aber er …«

      Wyatt winkte ab.

      »Lassen Sie nur, Madam, ich höre darüber hinweg, ich kenne ihn ja.«

      Holyoke riss sich von seiner Frau los. Mit stierem Blick fixierte er den Constabler.

      »Ah, du kennst mich? Wieso kennst du mich, he? Was habe ich angestellt, dass ein wichtigtuerischer Polizist mich kennt, he? Chesterton …, Chesterton …«

      Holyoke rieb sich über die heiße Stirn. Taumelnd stand er da. Dann warf er jäh wieder den Kopf hoch.

      »Jedenfalls hast du kein Recht, mich zu belästigen, verdammter Polizeischnüffler!«

      Erschrocken sah die Frau auf ihren Mann.

      Dann sagte sie zu Wyatt: »Verzeihen Sie, bitte!«

      Holyoke brüllte: »Was soll er verzeihen? Dir verzeihen? He, was soll das? Ich verstehe das nicht!« Er schwankte einen halben Schritt zurück. »Das heißt, ich verstehe es jetzt doch. Er gefällt dir, he? Der junge Kerl. Weil er groß ist und breite Schultern hat? Und Haare auf dem Kopf?« Er riss sich den breitrandigen Melbahut vom Kopf und schleuderte ihn in den Straßenstaub. »Da, sieh her! Ich habe keine Haare mehr – aber ich bin Ed Holyoke, und er ist ein armseliger Constabler …«

      Jenny starrte ihn entgeistert an.

      »Yeah – er gefällt dir wohl. Ich habe es längst gemerkt, dass du nach ihm schielst. Du verdammte Schlange! Immer wenn er drüben aus der Bude kommt, stehst du hinter den Gardinen … Elende Kröte …«

      Die junge Frau wandte sich ab und lief auf das Haus ihres Vaters zu.

      Der angetrunkene Holzhändler hatte in dieser Stunde seine Frau verloren.

      Wyatt blickte ihn ungerührt an.

      »Das haben Sie gut hingekriegt, Mister Holyoke. Wirklich, das muss ich sagen. Und nun verschwinden Sie endlich von der Straße, sonst bringe ich Sie so lange in eine Zelle, bis Sie wieder nüchtern sind.«

      Holyoke fuhr wie vor einer Kobra zurück.

      »Was …, was war das? Was hast du da eben gesagt? Du willst mich einsperren?«

      Seine Hand zuckte unter die Jacke, dahin, wo er den vierschüssigen Cloverleaf-Revolver in einer Spezialtasche stecken hatte.

      Der Constabler blickte ihm kühl entgegen.

      »Lassen Sie den Colt in der Tasche, Mister Holyoke. Und gehen Sie endlich!«

      Holyoke wich noch einen Schritt zurück. Seine Hand fuhr aus der Jackentasche. Er hatte den kurzläufigen silberblinkenden Revolver darin.

      »Ich werde dich wegputzen, Earp! Einfach wegputzen. Wie Flanagan das macht. So, pass auf! So …«

      Er hob den kleinen Colt nach vorn, sah dessen Lauf hin und her schwanken, blickte dann in die plötzlich zu Eis erstarrten Augen des Constablers und ließ den Revolver wieder sinken.

      »Es ist gut …, ich weiß, ich bin kein Coltman. Bestimmt nicht. Aber wen ich …, wen ich vernichten will, den vernichte ich. Das …, das schwöre ich dir. Frag ihn …, frag ihn … Ha ha ha ha …« Er lachte dumm und lallend vor sich hin. »Yeah, wenn er noch reden könnte, aber das kann er ja nicht mehr. Ha ha ha ha! Und Hal Flanagan …, der …«

      Er machte eine wegwischende Handbewegung durch die Luft, wandte sich ab und torkelte auf sein Haus zu.

      *

      Jenny war nicht zurückgekommen.

      Am Abend, als sein Rausch längst verflogen war, hatte sich Holyoke aufgerafft und war hinüber in das Haus Cole Walkers, des Bürgermeisters, gegangen.

      Der alte Herr sah ihm düster entgegen.

      »Wo ist sie?«, fragte der Händler dumpf.

      »Drin bei ihrer Mutter. Du weißt ja, dass meine Frau krank ist. Du weißt es seit vielen Tagen und hast dich nicht einmal darum gekümmert.«

      Holyoke

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