Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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Anwalt war.“

      „Wer war das?“ Clemettis Fragen waren kurz und knapp. Er glaubte noch immer, daß seine beiden engsten Mitarbeiter ihm etwas vormachen wollten.

      „Ein gewisser Rander … Mike Rander. Er stammt aus Chikago. Haben wir so ganz nebenbei ’rausbekommen.“

      „Mike Rander? Aus Chikago?“ Clemetti richtete sich plötzlich steil auf. „Habt ihr euch auch nicht getäuscht?“

      „Sagt Ihnen der Name was?“ wollte Ray wissen.

      „Hat dieser Anwalt einen Butler?“ wollte Clemetti schnell wissen.

      „Ja, stimmt. Er kam bei der ersten Panne zu uns an den Wagen und wollte sogar noch helfen.“

      „Ein Bursche undefinierbaren Alters? Schwarz gekleidet? Mit Melone? Sieht wie ein Leichenbitter aus?“

      „Genau, Chef“, antwortete Ronny und nickte fast begeistert, „Sie kennen diesen Burschen?“

      „Dann war es Butler Parker“, stellte Clemetti fest, „ich habe schon von ihm gehört! Jetzt geht mir langsam ein Licht auf. Er ist nicht rein zufällig hier in Las Vegas. Ich wette, Harris hat sich Hilfe geholt. Das wird der Kerl mir büßen.“

      „Wer ist Butler Parker?“ fragte Ray interessiert. „Ist der Bursche überhaupt gefährlich?“

      „Habt ihr eine Ahnung!“ Clemetti sog scharf die Luft ein. „ihr wißt überhaupt nicht, mit wem ihr gesprochen habt. Und jetzt glaube ich auch, daß diese beiden Pannen nicht rein zufällig passierten. Wie ich den Butler kenne, hat er dabei wieder mal seine Hand im Spiel gehabt.“

      „Dieser komische Bursche?“ Ronny grinste amüsiert und ungläubig zugleich.

      „Dieser komische Bursche ist gefährlicher als das halbe FBI“, schnauzte Clemetti, „er steckt bis zum Rand voller Tricks. Ich muß sofort mit Hartley und mit Vance sprechen. Na, die werden Augen machen!“

      Ronny und Ray wurden nicht klug aus ihrem Chef. Clemetti war nie aus der Ruhe zu bringen. Und nun schien er durchdrehen zu wollen. Und das alles wegen einer ulkigen Figur, die ihrer Meinung nach aus einem Witzblatt gesprungen zu sein schien.

      „Sollen wir uns diesen Butler mal kaufen, Chef?“ schlug Ronny jetzt vor. „Wir wissen schließlich, wo er wohnt. Kleinigkeit, ihn aufs Kreuz zu legen.“

      „Ihr ahnungslosen Engel“, gab Clemetti fast verächtlich zurück, „seid ihr scharf darauf, für ein paar Jahre aus dem Verkehr gezogen zu werden? Genau das wird euch blühen, wenn ihr euch mit Parker anlegt. Das haben schon ganz andere Leute versucht! Nein, ich muß erst mit Hartley und Vance reden. Aber diesen Harris, den könnt ihr euch vorknöpfen. Scheint im letzten Moment noch Zicken machen zu wollen.“

      Clemetti ging auf schnellen, stämmigen und kurzen Beinen zurück in das geräumige Ranchhaus und beschäftigte sich anschließend mit dem Telefon. Er rief seine beiden Freunde Hartley und Vance an. Er brannte darauf, ihnen eine interessante Neuigkeit zu erzählen.

      *

      Parkers hochbeiniges Monstrum stand am Fuße des Plateaus und wirkte hier am Rande der Wüste besonders deplaciert. Der eckige Wagen schien noch aus den Zeiten des vorletzten Goldrausches zu stammen. Er war im Grund ein blechgewordener Witz, der fast Mitleid erregte.

      Der Wagen war übrigens geschickt abgestellt worden und konnte vom asphaltierten Zufahrtsweg nicht eingesehen werden. Parker hingegen beobachtete den kleinen Sportwagen, der vom Plateau heruntertobte und dann mit heulendem Motor in der flimmernden Hitze der Wüste verschwand.

      Das Peilsignal des Haftsenders, den Parker am Chassis des Sportwagens befestigt hatte, war für ihn der Leitstrahl gewesen. Parker wußte nun, wo die beiden Sportsmänner zu Hause waren. Es interessierte ihn zu erfahren, wer der Besitzer der Ranch war. Er ahnte bereits im vorhinein, daß er es mit einem Gangsterboß zu tun hatte.

      Parker brachte seinen Wagen hinüber zur Asphaltstraße und fuhr hinauf zum Plateau, das zur Wüste hin von einem dichten Kranz grüner Bäume und Büsche umgeben war. Vor diesem Grüngürtel gab es einen hohen und soliden Zaun aus Drahtgeflecht. Porzellan-Isolatoren deuteten daraufhin, daß dieser Zaun ganz nach Belieben unter Starkstrom gesetzt werden konnte. Hundegebell zeigte weiter an, daß das gesamte Terrain ungemein scharf bewacht wurde. Wahrscheinlich von einer Meute auf den Mann dressierter Hunde.

      Das Zufahrtstor war geschlossen. Rechts hinter dem Torpfosten befand sich eine Art Wache. Es handelte sich um einen niedrigen, flachgedeckten Steinbau.

      Parker hupte.

      Die Posaunen von Jericho mußten dagegen ein lindes Säuseln verursacht haben. Die Hupe, mißtönend und krächzend wie ein Schwarm ausgehungerter Geier, brachte die Fensterscheiben der Wache zum Beben und zum Zittern. Die beiden Wachmänner stürzten entsetzt hinaus ins Freie und hoben erst einmal sicherheitshalber die Arme hoch in die Luft. Sie wollten mit dieser Geste zu verstehen geben, daß sie an Kampfhandlungen nicht sonderlich interessiert waren.

      „Ich werde als Butler erwartet“, sagte Parker würdevoll aus dem Wagen heraus, „worauf warten Sie denn noch, meine Herren?“

      Sein Ton war reine Autorität.

      Die beiden Wachmänner beeilten sich, das Tor zu öffnen.

      „Ist der Herr des Hauses anwesend?“

      „Mr. Clemetti ist im Haus“, erklärte einer der beiden Wachmänner.

      „Man dankt“, erwiderte der Butler gemessen zurück und gab Gas. Da er vorher einen ganz bestimmten Hebel auf dem reichhaltig ausgestatteten Armaturenbrett umgekippt hatte, verschwanden die beiden Wachmänner in einer fast schwarzen Dieselwolke. Hustend und nach Luft schnappend flüchteten die beiden Männer zurück in ihren Bau und sahen sich entsetzt an. So etwas hatten sie bisher noch nie erlebt.

      Parker rollte inzwischen auf das Ranchhaus zu.

      Er nahm sich Zeit.

      Er beobachtete die spielenden Hunde auf dem kurz geschorenen, sattgrünen Rasen, nahm das große Schwimmbecken zur Kenntnis und die niedrigen Nebengebäude, rechts hinter dem Herrenhaus. Er fuhr vorbei an üppig wuchernden Rabatten und Strauchgruppen. Da er sich unbeobachtet fühlte, weil der Auspuff seines Wagens reichlich Qualm entwickelte, nutzte er die günstige Gelegenheit, einige Plastikbälle in der Größe von Salatköpfen in diese Rabatten und Büsche zu werfen. Er tat es derart zielsicher, daß sie sofort verschwanden und nicht mehr zu sehen waren.

      Dann erreichte er das eigentliche Haus und sah sich zwei handfesten Männern gegenüber, die ihn bereits erwarteten. Sie starrten ihn zweifelnd und unsicher an. Besuch dieser Art hatte es hier oben bisher noch nie gegeben.

      „Zu Mr. Clemetti“, sagte Parker, nachdem er würdevoll ausgestiegen war und sich den bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms über den linken Unterarm gelegt hatte, „haben Sie bitte die große Freundlichkeit, mich zu ihm zu führen.“

      Sie führten.

      Sie ließen Parker in der großen, anderthalbstöckigen Halle des Ranchhauses warten und informierten ihren Chef. Und wieder hatte der Butler Zeit und Gelegenheit, sich recht seltsam zu benehmen. Er inspizierte Blumenvasen, altes Zinngeschirr auf den Borden links und rechts des Kamins und kontrollierte sogar die Sauberkeit unter Schränken, Sideboards und

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