G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Kinley hinweg.

      Die Wucht des fehlgehenden Schlages reißt Plumo gewaltig nach vorn. Er stößt einen wilden, brüllenden Laut aus und wird im nächsten Augenblick hochgehoben. Plumo verliert den Boden unter den Füßen.

      »Ah«, sagt Kinley ganz kurz. Dann dreht er sich und läßt Plumo von seinem Rücken herabsausen. Aus den Augenwinkeln sieht Plumo Bennet in die Tür springen. Bennet muß eingreifen, kommt jedoch zu spät.

      Der kleine Sergeant Kinley sieht auch den Schatten Bennets und wirft sich blitzschnell um die Türkante ins Freie. Er rollt, nachdem er auf den Boden geprallt ist, über diesen und seine rechte Seite zweimal um, zieht während der Rolle seinen Revolver unter der Jacke heraus und stößt sich hoch.

      Bennet, mitten in der Tür und dem kleinen flinken Kinley nach wollend, sieht die blitzschnelle Bewegung von Kinleys Hand und dann auch schon den Revolver in ihr.

      Und Bennet hat keine Waffe!

      Die einzige Möglichkeit, die Bennet bleibt, ist zurückzuspringen. Und das macht der lange Lulatsch auch. Er springt mit einem furchtbaren Satz nach nach hinten und wirft sich sofort nach rechts weg.

      Im selben Augenblick kracht auch schon der Schuß. Bennets rechter Arm, der bei dem wahnsinnig schnellen Sprung nach hinten gerät, wird noch von der Kugel getroffen. Der Schmerz ist kurz und heftig.

      Auf dem Hof wirft sich das Mäd­chen nach einem heiseren Schrei auf den Kastenwagen. Es verschwindet hastig vom Bock und ruft angstvoll:

      »Kinley… was ist dort?«

      Kinley springt auf, weiß nichts von Johns, der sich endlich aufgerafft hat und sein Gewehr hebt. Sicher macht Johns das nicht freiwillig, aber die Kugel, die durch den Arm von Bennet geht, streicht mit wildem Singen haarscharf an dem kleinen Mann vorbei. Es ist reiner Selbsterhaltungstrieb, der Johns sein Gewehr abfeuern läßt.

      In der engen Küche kracht die Büchse so laut, daß Plumo, der am Boden liegt, ein stetes Singen in den Ohren hat. Die Kugel faucht über Plumo hinweg und schleudert den linken Jackenflügel Kinleys wild nach hinten.

      Kinley, die Furcht in den Adern – er hat keine blasse Ahnung, wieviel Mann im Hause sind – wirft sich hin und schnellt sofort wieder hoch. Dabei feuert er dreimal aus seinem Revolver, rennt dann auf die Ecke des Stalles zu und trifft mit der letzten Kugel Plumos linken Stiefel.

      Plumo stößt einen heiseren Schrei aus und weiß, daß Kinley niemals hinter die Ecke kommen darf, wenn sie nicht eine kleine Belagerung erleben wollen und das Geschieße vielleicht weithin zu hören sein muß.

      In diesem Augenblick fällt Plumo bildhaft eine Szene ein, die er als Rausschmeißer in Santa Fé erlebte. Jemand wollte sich mit jemand schießen; er erwischte eine Kugel, fiel in der Tür des Saloons hin und schrie gellend:

      »Gib es ihm von hinten, Jack!«

      Daraufhin drehte sich sein Gegner um. Der Mann am Boden hatte seine Chance und feuerte.

      Plumo sieht Kinley auf die Ecke zulaufen, hört das Fenster rechts im Raum klirren und gleich darauf den Revolver von Kinley aufbrüllen. Das rechte Fenster fliegt in Scherben, dort aber sagt Bennet wütend:

      »Verdammter Kerl, ich werde dir!«

      Und da brüllt Plumo – und er weiß nicht, warum gerade das.

      »Doan, um den Stall… pack ihn von hinten!«

      Gleichzeitig reißt Plumo seinen Revolver hoch, hört es nebenan dreimal brüllend krachen und sieht den Staub um den herumwirbelnden Kinley aufpuffen. Plumo aber hat seinen Revolver hoch und erlebt die Szene aus jenem Saloon in Santa Fé noch einmal.

      Kinley wirbelt sofort auf die Ecke zu. Er hat den Colt hoch und will schießen, als Plumo feuert.

      Der Schuß fällt kurz nach dem, den Bennet abfeuert.

      Kinley steht seltsam still und aufrecht an seinem Fleck, macht zwei unbeholfene Schritte auf die Stallecke zu und dreht sich sehr plötzlich. Und dann fällt er zu Boden und liegt still.

      Drüben sagt Bennet krächzend:

      »Mein Gott, aber ich habe doch nur vor seine Füße geschossen…«

      Plumo hat nie lange gebraucht, um seinen Vorteil zu erfassen. Er braucht auch diesmal keine zwei Sekunden dazu.

      »Du Idiot«, sagt Plumo und fragt sich, ob Bennet den einen Schuß nicht gehört hat. »Hast ihn erwischt! Raus hier, das Girl auf den Wagen!«

      Er rennt auch schon aus der Tür und erreicht den Wagen nach sechs, sieben langen Sätzen. Dann schwingt er sich hoch, richtet seinen Revolver auf das am Boden des Kastens liegende Girl und zieht sich mit der linken Hand hastig das Halstuch vor die Nase.

      Das Mädchen liegt still, hat den Blick nach unten gewendet und schweigt vor Furcht.

      »He, Sie, Miß, aufstehen«, sagt Plumo heiser und grob. »Los, schnell!«

      Er muß sie anfassen und zieht sie grob am Arm hoch. Sie zittert vor Furcht, als sie sein maskiertes Gesicht erblickt und taumelt vom Wagen herab.

      »Macht eure Halstücher vor«, sagt Plumo barsch zum Haus hin und hat das Mädchen immer noch am Arm. »Los, kommt heraus, schnell!«

      Er wirft einen Blick auf den am Boden liegenden Kinley und sieht dessen Augen, die starr gegen den Mondhimmel blicken.

      Einen Augenblick wird ihm übel, aber er ist zu hart, um es sich anmerken zu lassen. Seine körperliche Schwäche überspielt er mühelos mit rauhen und barschen Worten, denen die Taten folgen.

      »Zum Haus, machen Sie schon! Gehen Sie, Miß! Da hast du ja was Schönes angestellt, Bennet! Miß, gehen Sie schon!«

      Er schiebt sie vor sich her und geht nicht sonderlich zärtlich mit ihr um.

      »Mein Gott«, sagt das Mädchen zitternd. »Was wollen Sie von mir, Mister? Ist er… ist Kinley etwa…«

      »Was schießt der Narr gleich, he? War nicht nötig, wir wollten bloß was zu essen haben – und da schießt er gleich! Gehen Sie, Miß!«

      Er führt sie an Johns vorbei, in die Küche und blickt auf den kleinen wachsbleichen, die Lippen zitternd bewegenden Johns, der an der Seite der Tür steht und sich nicht rührt. Die Wut flammt jäh wieder in Plumo auf. Er gibt Johns einen Tritt und sagt giftig:

      »Raus mit dir! Aufpassen, ob da wer kommt. Mach deine langen Ohren auf, Taugenichts! Der da im Hof ist tot, der beißt dich nicht mehr, also… raus mit dir!«

      Bennet geht durch die Tür, den Revolver noch immer in der Hand, und blickt ihn seltsam leer an.

      »Ich verstehe es nicht«, sagt Bennet stockend. »Ist doch unmöglich!«

      »Du Narr siehst ja, was unmöglich ist, eh? Los, beweg dich! Stricke her, da an der Wand hängen welche! Und Sie, Miß, sind schön ruhig, sonst geschieht eine Menge, wovon Sie noch in dreißig Jahren als Großmutter träumen werden! Ich muß Sie binden, verstanden?«

      »Sie wollen mich…«

      »Hände auf den Rücken, Miß!«

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