G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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ob das stimmt!« schrie Stacy. »Sieh dich vor, Sheriff, der hat vielleicht noch einen Colt, der Strolch!«

      »Halt du dein Maul, du bist selber ein Strolch – und was für einer!« fuhr Claybran ihn finster an. »Also, steh still, Clancy. Ich weiß zu gut, wie gefährlich du Satan sein kannst. Vielleicht erzählst du mir mal, warum du bei Roggers aufhörtest, he? Als Revolvermann und Oberaufpasser in seinen verdammten Spielhöllen bekamst du doch einen Haufen Geld, oder? Und so einen Job hast du aufgegeben? Warum, he?«

      »Weil – weil der Lump Falschspieler beschäftigt und seine Roulettes und Wählerspiele alle getrimmt sind!« schrie Clancy. Die Wut packte ihn jetzt. »Darum, du verdammter Narr! Ich merkte, was los war, obgleich ich zu Anfang von den widerlichen Tricks nicht viel verstand. Hatte mich vorher nie für Karten interessiert. Aber gemerkt habe ich es schließlich doch. Darum sind sie hinter mir hergewesen, weil ich zuviel wußte. Ich habe keinen Cent genommen. Nicht einen mehr, als mir zustand.«

      »Da hast du Pech«, kam die Antwort von oben. »Clancy, du kennst Biddells. Du weißt, daß er Aufpasser bei Horgany ist. Ich hatte den Verdacht, daß das nackte Spielhöllen waren und ließ Biddells die Saloons von Roggers überprüfen. Kein Falschspiel, keine getrimmten Roulettes, alles in Ordnung!

      Und nun sag schon, warum du weggegangen bist, na?«

      Es war wieder, als steckte Clancy in einer Gongschale. In diesem Augenblick erkannte er, daß er verloren war. Ein nie zuvor gekanntes Gefühl der Ohnmacht überkam ihn. Roggers hatte etwas geahnt und die Spielhöllen in harmlose Spielsäle verwandeln lassen Es gab keinen Beweis mehr für Betrug. Was blieb, waren zweitausend angeblich verschwundene Dollar. Auch wenn man sie nicht bei ihm fand, hatte er nicht einen halben Tag mindestens Zeit gehabt, das Geld irgendwo zu verstecken?

      Allmächtiger, dachte Clancy entsetzt, das ist es. Sie werden sagen, ich hätte Zeit genug gehabt, es zu verstecken.

      In diesem Moment brach ihm der Schweiß aus allen Poren. Es war nicht die Wärme der Sonne, die ihm den Schweiß aus der Haut jagte – es war die nackte Angst«

      »Ich war es nicht!« schrie Rod Clancy entsetzt. »Sheriff, ich habe nicht gestohlen, ich war’s nicht, Mann. Ich bin unschuldig, ich bin unschul...«

      »Clancy! Clancy!«

      Die Fäuste packten ihn, sie warfen ihn zurück. Jemand drückte ihn nach hinten, während irgendwo Schritte hallten und jemand fluchte.

      »Was – was ist?« keuchte Clancy. »Wo – ah, du, du bist das, Floyd? Was war?«

      »Du hast geschrien!« sagte der riesenhafte Schatten vor ihm ächzend und hielt immer noch seine Oberarme umklammert. »Da, sie kommen schon! Warum hast du denn wieder geschrien, Clancy?«

      »Ich, ich hab’s doch nicht getan«, stammelte Clancy. »Floyd, ich war’s doch gar nicht.«

      »Verflucht noch mal, wer schreit denn da wie ein Irrer?« brüllte jemand im Gang. Dann fiel das grelle Licht der Blendlaterne in die Zelle. Die Stäbe des Gitters zeichneten sich wie drohende Finger an der getünchten kahlen Wand ab. »Clancy wieder mal, was? Du Hundesohn, ich komm rein und hau dir die Knochen in Stücke! Was hast du hier zu brüllen, du Saukerl?«

      »Nichts, Mr. Kinsey«, antwortete Clancy gepreßt und stand auf. Auch Floyd stand jetzt in der schmalen Zwei-Mann-Zelle, die Hände wie bei der Armee an der Hosennaht. »Tut mir leid, Mr. Kinsey. Ich – ich muß geträumt haben.«

      »So – geträumt, was? Du träumst verdammt oft, du Hundesohn!« gurgelte Kinsey und leuchtete ihm mitten ins Gesicht. »Ach, der arme, unschuldige Revolverschießer, dieser Zweitausend-Dollar-Dieb, der Killer vom Dienst. Der träumt, das Unschuldslamm träumt wieder mal, was? Du arbeitest nicht genug, he? Yeah, das ist es wohl. Du bist nicht müde genug, damit du richtig pennst und deine anderen Räuber- und Mördergesellen nachts in Ruhe läßt? Dir werde ich es morgen besorgen! Du schuftest morgen für drei, klar? Wollen doch mal sehen, ob du dann nachts dein gottverfluchtes Maul hältst, du Mörder! Die Knochen sollen dir knacken, dann wirst du filzen wie ’ne dreckige Ratte, die du bist, verstanden? Ob du verstanden hast, du Beutelratte?«

      »Yes, Sir, verstanden!« sagte Clancy leise. »Verstanden, Sir.«

      Kinsey starrte ihn an, blendete ihn voll mit dem Kegel der Blendlaterne, dieser Kinsey, der gemeinste Aufseher der Außenstation des Staatsgefängnisses von Idaho, verrufen und gefürchtet wegen seiner Brutalität bei allen neunzehn Mann, die hier arbeiteten.

      »Du Drecksack, huste bloß einmal, fang noch mal an zu heulen, daß du unschuldig ins Jail gekommen bist, dann komm ich dich besuchen, verstanden?«

      Er klopfte mit seinem Spezialstock gegen die Gitter. Der Stock war ein Bleirohr, das mit Leder umgeben war. Ein kräftiger Hieb damit genügte, um einen Mann zu töten.

      »Verstanden, Sir.«

      »Drecksack!«

      Das sagte er zum Abschied. Dann ging er los, schlurfend wie ein Affe. Er sah auch wie ein Affe aus. Lange Arme, behaarte Hände, tiefliegende Augen und eine fliehende Stirn. Kinsey, das Urvieh, das Ungeheuer aus der Steinzeit.

      Clancy sank auf die Pritsche. Er blieb sitzen, der Schweiß klebte an seinem Körper. Das Licht im Gang verlosch bis auf jene eine Lampe, die Dämmerlicht in ihn warf.

      In diesem Zwielicht der Nacht bewegte sich Floyd Reegan, der Riese. Er war ein Brocken, ein gewaltiger Bursche, auch wenn er erst zweiundzwanzig Jahre alt war. Er war größer und breiter als alle anderen in der Außenstation von Richfield, Idaho.

      Floyd legte sich wieder hin, und auch Clancy sank um. Sie konnten beide nicht einschlafen, jetzt kam der Schlaf nicht.

      Dabei überfiel er sie jeden Abend wie ein Tier nach der verfluchten Arbeit im Lavagebiet. Dort brachen sie Lavabrocken heraus.

      Lava riß die Haut auf, Lavastaub reizte die Lungen. Und doch mußte irgendwer Lava brechen. Schließlich brauchte man den Bimsstein zum Schleifen in der Industrie. Selbst Hausfrauen hatten den Stein in ihren Küchen. Und Arbeiter, die mit Teer umgingen, bekamen ohne Bimsstein ihre Hände nie sauber.

      »Floyd«, flüsterte Clancy. »Tut mir leid, Junge.«

      »Is’ schon gut, Clancy«, wisperte Floyd zurück. »Uns glaubt keiner – mir nicht, dir nicht! Unschuldige in ’nem Jail gibt es nie, verstehst du? Ich hab’ einen totgeschlagen, yeah, ich bin ja so groß, ich brauch nur mit der Faust zuzuhauen, dann fällt einer mit eingeschlagenem Schädel um, was?

      Ich hab’ ihn nicht totgeschlagen, Clancy, bestimmt nicht, Clancy!«

      »Sei ruhig, ich glaube dir doch«, murmelte Clancy tröstend. »Ich weiß, daß du keinen tothauen kannst. Schlaf mal wieder, Junge.«

      Reegan schwieg, er seufzte nur einmal.

      Armer Teufel, dachte Clancy, du bist noch ärmer dran als ich, Junge. Sieben Jahre haben sie ihm gegeben, mir wenigstens nur vier, aber – die sitz ich nicht ab, ich nicht, niemals! Der geht im Jail noch vor die Hunde, der Junge, der schafft das hier nicht. Die kräftigsten Burschen haben sie in den Lavabruch geschickt. Also gut, ich bin kräftig, aber so stark wie Floyd bin ich nie. Der läßt einen an der ausgestreckten Hand verhungern. So gewaltig er ist, er ist noch ein Kind. Ein Riese mit wenig Verstand. Er denkt dauernd an seine alte Mutter und seine Schwester. Faßt einer seiner Freunde seine Schwester an und zerreißt ihr die Bluse, will was von ihr, was sie nicht will. Und er haut

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