G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Logan, wenn du jemals wieder heimlich aus unserem Haus kletterst, um davonzureiten…«

      »Mach so weiter, mach nur so weiter, Scarlett Parkinson. Hier liegt ein todkranker Mann, den du leicht beschimpfen kannst. Immer mach nur so weiter!«

      »Bill, ich bin beinahe verrückt geworden. Ich bin…«

      »Ich bin todkrank, ich sterbe…«

      »Ach, du – du wirst dich nie ändern, das schaffe ich nicht, wie?«

      »Nur schwer, Scarlett.«

      Sie hockte schon auf der Bettkante und strich über seinen Verband.

      »Schon besser, Scarlett. Du bist noch viel zu weit entfernt, Miß.«

      »Ja?« flüsterte sie und beugte sich tiefer über ihn. »Nahe genug?«

      »Noch zu weit!«

      »Ach, Bill, du bist schrecklich, aber ich – ich liebe dich!«

      Bill Logan grinste, bis sie seinen Mund mit den Lippen berührte und seufzte:

      »Du bringst mich noch um.«

      Danach gab es nichts mehr zu reden. Bis auf das Seufzen und Knarren des Bettes war alles ruhig.

      Draußen lehnte einer an der Tür und ließ niemand vorbei. Sein Boß hatte jetzt keine Zeit für anderen Besuch, höchstens für sein Pferd, für das würde er immer Zeit haben.

      Pferd und Frau, dachte Pacco Segali, richtiger Mann nur zwei Dinge brauchen – Pferd und Frau.

      Nicht Frau und Pferd?

      Nicht bei Pacco, dem Halbblut. Er wäre nie auf die Idee gekommen, daß es umgekehrt auch gegangen wäre. Ein Pferd und eine Frau – mehr braucht kein Mann!

Freunde in Ketten

      Es war ein Gefühl, das Clancy nicht beschreiben konnte. Vielleicht hatte dieses Gefühl Ähnlichkeit mit dem Druck eines Messers, das ihm jemand an den Hals hielt. Oder es war wie die Wucht eines Revolverlaufes, der sich in seinen Bauch preßte. Er hatte diese Ahnung schon öfters gehabt, und er hatte sie nun schon wieder. Sie kam und ließ den Schweiß aus den Poren perlen.

      Clancy wendete den Kopf.

      Dann sah er das Blinken auf dem Felsen, ebenso einen Hut. Im selben Augenblick warf er sich zur rechten Seite und wußte, daß der Knall kommen mußte. Ihm blieb keine Sekunde mehr. Ein Würgen preßte seine Kehle zusammen, und da war schon das Pfeifen über ihm. Es zerriß die Stille dieses Morgens und das leise Klappern der Hufe seines Pferdes auf dem moosigen Talboden.

      Der brüllende, peitschende Knall folgte. Er ließ die Vogelstimmen verstummen und irgendwo am Hang ein Erdhörnchen in rasenden Sprüngen in seinen Bau flüchten.

      Clancy flog an der Flanke des Pferdes herab, während die Kugel knapp über den Sattel strich. Sie feuerte dort vorbei, wo Clancys Rücken gerade gewesen war. Er fiel, aber seine Hand schnappte nach dem Gewehr. Es war ein Griff, den Clancy tausendmal geübt hatte. Mit einer zuckenden Bewegung erwischte er den Kolben seines Gewehres. Plötzlich wußte er, daß es nicht nur einer war, der ihn vorbeigelassen und dann auf seinen Rücken gefeuert hatte.

      Noch im Fallen raste das krachende Tosen der beiden nächsten Schüsse durch das enge Tal und erfüllte die Luft mit wabernden, knallenden Stößen. Sie trafen seine Trommelfelle wie Hiebe mit einer flachen Hand.

      Clancy hörte sein Pferd schreien. Er kannte den Schrei – ein seltsam hohes, schrilles Klagen, das ein Pferd immer dann ausstieß, wenn es starb.

      Das Pfeifen der Kugeln strich an ihm vorbei, ehe er hinschlug. Mit dem Gewehr in der Faust schnellte er sich ab, kaum daß er am Boden lag. Aus den Augenwinkeln sah er, wie das Moos neben ihm hochflog. Es sah aus, als hätte jemand kleine Sprengladungen unter dem Moos in die Luft gehen lassen. Clancy rannte. Er lief, schlug einen Haken, noch einen. Das Fauchen war jetzt so nahe, daß er den Luftzug der Kugeln zu spüren glaubte und sich noch tiefer duckte. Etwas pfiff jaulend an seinem Kopf vorbei. Es schlug gegen den staubbedeckten Felsen rechts von ihm und riß eine kleine verpuffende Wolke empor. Zwischen den Steinen gähnte eine Lücke, ein Spalt, durch den er sich zwängen und den Kugeln entgehen konnte. Der Spalt war wie ein Loch. Clancy spürte in dieser Sekunde, daß sie jetzt alle drei, die von oben auf ihn feuerten, auf das Loch zielten.

      Mit einem Ruck warf er sich nach links und sprang jäh in die Höhe. Es war die letzte Chance, die ihm blieb. Das erkannte er im Bruchteil eines Augenblicks. Lief er durch den Spalt hinter die Felsen, hatte er drei Kugeln im Rücken. Darum sprang er, höher als jemals zuvor in seinem Leben. Der Felsen war fast anderthalb Schritt hoch. Einen winzigen Moment lang packte Clancy die Furcht, daß er diese Höhe nicht schaffen würde. Dann drehte er sich in der Luft.

      In der Luft lag plötzlich ein lauerndes Schweigen. Es verriet ihm, wie sehr sie darauf gewartet hatten, daß er durch das Loch fegte. In dieses Schweigen gellte ihr Schrei hinein.

      Sie hatten keine zwei Sekunden gewartet. Er konnte sich ihre Gesichter und die Gier in ihren Augen vorstellen, mit der sie auf das Loch gezielt hatten. Jetzt mußten sie ihre Gewehre herumreißen, und sie taten es. Er sah nichts davon, aber er spürte jede ihrer Bewegungen.

      Vor ihm war die schroffe, rauhe Kante des Felsblockes. Und dann schlug er gegen ihren oberen Rand. Wie ein Hieb traf es seine linke Hüfte. Schmerz schoß bis unter seine Achsel. In seinem Rücken war das schwere Brüllen der Gewehre. Es vereinte sich mit dem Klatschen der Kugeln, die am nackten Fels zerplatzten. Irgendwo an seinem linken Arm war ein Zupfen, aber in der gleichen Sekunde drehte sich sein Körper.

      Rod Clancy fiel mit einem Schrei hinter den Felsblock. Er schrie einmal schrill und kurz. Er dachte an jenen Mann, den er in Wels erschossen hatte. Der Mann hatte genauso kurz und schrill aufgeschrien, ehe er zu Boden gesunken und klein wie ein Schatten geworden war.

      Clancy hoffte einen Moment, daß sie seinen Schrei richtig deuten würden, daß sie ihn hörten. Aber sie schossen weiter. Er flog hin, knallte auf grobes Gestein, schlug sich das Knie auf und wälzte sich doch zurück hinter den Busch. Jetzt sah er, wie die Kugeln in die zitternden, bebenden Zweige der Espe jenseits des nächsten Felsblockes schlugen. Es war, als schüttelte jemand einen Baum, um Maikäfer aus seinem Blattgewirr fallen zu sehen. Clancy starrte auf die wegplatzende, von einer Kugel weggerissene Borke des Baumes. Dann lag er still, ein Brennen im linken Arm, ein Ziehen und Reißen im Knie.

      Es wurde totenstill. Es war so still nach diesem irrsinnigen, wilden Feuer daß er glaubte, es wäre Sonntag und er hätte sich zu Hause auf der Bank unter den Baumwollbäumen ausgestreckt. Über ihm stand die Sonne, verdeckt vom Geäst der Espe. Durch die Zweige und Blätter tasteten ihre Strahlen nach Clancy. Die Männer schossen nicht mehr, auch das Echo war verrollt.

      Roggers, dachte Clancy und hob sacht den linken Arm, Roggers, der Schurke. Ich hätte ihm nicht unter das Kinn schlagen sollen zum Abschied. Ich hätte weggehen sollen, still, heimlich und leise, aber nicht schlagen. Doch was macht man, wenn einen die Lumperei eines anderen Mannes anwidert? Schluckt man sie oder wehrt man sich? Roggers hat sie geschickt, dachte Clancy.

      Nur er konnte die drei Burschen dort auf den Wänden des Tales bezahlen und auf seine Fährte gesetzt haben. Roggers, der mächtigste Mann aus Silver-City in Südwest-Nevada. Sie sollten

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