G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Sträflingen und trat vor den ersten Mann.

      »Hingman, was ist passiert?«

      »Es – war ein Unfall«, antwortete Hingman gepreßt.

      »Carpenter!«

      »Sir, es war so!«

      »War es so?« knirschte O’Mallon. Er rannte plötzlich die ganze Reihe entlang und schrie jedem zweiten Mann ins Gesicht: »Es war ein Unfall, was? Ich werde euch sagen, was es war. Der Alte hätte das Bein verlieren können! Was es dann gewesen wäre, brauche ich euch Halunken wohl nicht zu sagen, was? Ah, dir auch nicht... Clancy, ich rede mit dir!«

      Clancy senkte den Löffel und sah hoch. Dann stand er langsam auf.

      »Clancy, war es ein Unfall?«

      Clancy wendete langsam den Kopf. Er sah zu Kinsey hinüber, der ihn drohend anstarrte.

      »Sehen Sie mal, Mr. O’Mallon«, sagte Clancy dann träge. »Nun sehen Sie mal, wie mich Kinsey ansieht.«

      O’Mallons Kopf flog herum. Er kniff die Lider zusammen und sah genau, daß Kinsey sich vergeblich bemühte, wieder schnell zu grinsen.

      »Kinsey, was sehen Sie Clancy so an?« schrie O’Mallon grimmig. »He, Sie – was bedeutet dieser Blick?«

      »Nicht viel, er will mir nur Angst machen«, murmelte Clancy eiskalt. »Er denkt, ich rede vielleicht Dinge, die nicht wahr sind – sie sind doch nicht wahr, wie, Kinsey?«

      Kein Löffel klapperte mehr am Blech der Freßtöpfe. Es war totenstill geworden.

      »Clancy, werde nicht frech!« stieß Kinsey heraus. »Ich sage dir...«

      »Was?« fragte Clancy eisig. »Daß mir was passiert, wenn ich rede? Es war kein Unfall, Mr. O’Mallon. Er hat dem alten Perry den Gewehrkolben in die Kniekehle geschlagen. Perry mußte umfallen, weil er steifbeinig dastand und sich unmöglich halten konnte. Das ist alles, Mr. O’Mallon.«

      Kinsey wurde leichenblaß. Gould und Gates sahen entsetzt zu Clancy.

      Die Sträflinge duckten sich unwillkürlich.

      Clancy aber setzte sich ganz ruhig wieder hin und nahm seinen Topf zwischen die Knie.

      O’Mallon stand einige Sekunden reglos im Schweigen der Männer vor Clancy.

      »Danke, Clancy«, sagte er dann dünn. »Kinsey, kommen Sie mit!«

      Kinsey drehte sich um. Er folgte O’Mallon in die Hütte, deren Tür

      O’Mallon hinter ihm schloß.

      »Dafür bringt er dich um«, flüsterte Floyd entsetzt, als das Geklapper der Löffel wieder einsetzte. »Clancy, was hast du gemacht? Das vergißt der Schuft dir nie.«

      Clancy sah ihn an und lächelte sanft.

      »No«, wisperte er. »Der wird es versuchen, aber er schafft es nicht. Wetten, daß er den letzten Wagen heute abend fährt?«

      Allmächtiger, dachte Floyd bestürzt, Clancy hat recht – Kinsey fährt den Wagen. Und dabei denkt er sich eine Schurkerei aus, um sich an Clancy zu rächen. Wenn wir ihm dann an den Hals gehen, haben wir einen Grund gehabt, uns zu wehren und danach zu fliehen.

      Aber diesmal stimmte Clancys Rechnung nicht!

      *

      Der Wagen war längst fort und mit ihm O’Mallon, nach dessen halbstündigem Gespräch in der Hütte Kinsey bleich herausgekommen war.

      Jetzt näherte sich Gates Clancy und Floyd. Er blieb neben ihnen stehen, blickte Clancy an und murmelte:

      »Jemand hat gesagt, du solltest nicht geschunden werden. Ich mach’ dich jetzt los, Clancy. Du kannst das Gestell um eine Bohlenlänge weiterbauen. Aber bilde dir nicht ein, daß Kinsey dir das jemals vergißt, Mann!«

      Clancy antwortete nicht, er nickte nur stumm und sah zum Rand empor. Dort, hoch oben über dem Gestell und auf der Wand aus Lava, stand Kinsey.

      Er wird sich rächen, dachte Clancy. Die letzte Fuhre heute, da versucht er es.

      Gates bückte sich. Er schloß Clancy los. Die Kette blieb an Floyds Schelle hängen, und Clancy ging davon.

      Manchmal, wenn Clancy hochsah, war Kinsey verschwunden. Aber er kam im Verlauf der guten halben Stunde, die Clancy brauchte, um das Schrägkreuz des Bohlengestells zusammenzunageln und vier Schritt weiterzurücken, immer wieder an den Rand. Das Gerüst wuchs. Clancy brachte die Querverstrebungen an. Danach kamen die einzelnen Bohlenlagen an die Reihe. Das Gerüst hatte zwei Bühnen, eine in etwa drei Schritt Höhe, die nächste Bühne auf der vollen Höhe von acht Schritt.

      Diese letzte Bühnenbohle hob Clancy gerade ein, als er den Blick Kinseys wieder im Rücken spürte. Clancy, die feuchte, glitschige Bohle über der Schulter, hob langsam den Kopf. Kinsey trat hart an die Kante. Dann stieg er auf die alte Bühne herunter. Er blickte von dort aus dem die Leiter hochsteigenden Clancy entgegen. Clancy stemmte die Bohle hoch, legte sie auf die Querstreben und schwang sich auf sie. Er mußte nach rechts zur anderen Seite gehen und die Bohle festnageln. Vorsichtig schritt er über die schwankende, noch nicht festliegende Bohle. Er war genau in der Mitte, als er ein Scharren hörte.

      Im nächsten Moment wendete er sich um.

      Der schwere Hammer, mit dem die Keile in das Lavagestein getrieben wurden, lag auf der alten Bühne. Und dann sah Clancy es, aber es war bereits zu spät.

      Kinsey hielt den Hammer in beiden Fäusten.

      »Schieb die Bohle nächstens genau in die Mitte«, sagte Kinsey. Seine Stimme klang völlig ruhig und ermahnend. Aber seine Augen funkelten wie die eines wildenWolfes, als er mit dem Hammer ausholte. »In die Mitte. Clancy, was?«

      In derselben Sekunde schlug er zu.

      Die schwere Bohle, auf jenen des alten Gerüstes liegend, bekam einen wilden Schlag von der Seite auf das Hirnholz. Glitschig wie sie war, rutschte sie mit ihrem Ende von den alten, feuchten und schmierigen Bohlen hinunter und fiel in die Tiefe.

      Mit einem Schrei warf Clancy sich im letzten Augenblick nach rechts. Jetzt erst erkannte er, mit welcher teuflischen Absicht Kinsey Gates befohlen hatte, Clancy das Gestell verlängern zu lassen. Kinsey hatte sich etwas einfallen lassen, um Clancy zu töten. Diesmal konnte es wie ein Unfall aussehen.

      Clancy schaffte es, sich zu drehen, während die schwere Bohle polternd unter seinen Füßen nach unten wegsauste. Binnen einer Sekunde warf sich Clancy gegen die schroffe, rauhe Lavawand. Seine Hände krallten sich in das Gestein, seine Knie schlugen hart gegen die Lava, und seine Stiefel schrammten über die Wand, ohne jedoch einen Halt zu finden.

      Unter Clancy war nichts mehr. Der freie Fallraum von fünf Schritten lag jetzt zwischen Clancys Beinen und der unteren Bühnenbohle. Diese Bohle aber befand sich einen Schritt von der steilen Wand entfernt.

      Selbst wenn es Clancy gelang, sich abzustoßen und nach unten zu springen, er mußte auf der glitschigen Bohle abgleiten und die vollen acht Schritt auf die zackigen, schroffen Lavabrokken stürzen.

      »Clancy!«

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