G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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schirrte die Pferde aus, als er Floyd schreien hörte und herumfuhr. Floyd stand vor O’Mallon. Er hob langsam die Arme an.

      »Zur Seite!« keuchte Carpenter. »Scher dich weg, Floyd, sonst hast du ein Loch im Bauch. Ich mach’ keinen Spaß, verdammt, ich drücke ab! Zur Seite, sage ich! Der menschliche Bluthund muß weg, sonst erwischt er uns doch wieder!«

      Floyd zauderte, aber da stieß ihm Carpenter mit voller Wucht den Gewehrlauf unter die Rippen. Reegan knickte ein, stöhnte und krachte zur Seite um. Carpenter hob das Gewehr an, zielte und...

      »Drück ab, und du bist in derselben Sekunde in der Hölle«, sagte Clancy träge. »Laß fallen, Carpenter!«

      Das Knacken des Hahnes in seinem Rücken ließ Carpenter steif vor Schreck werden.

      »Na, los, drück ab!« forderte Clancy Carpenter eiskalt auf. »Mehr als sterben kannst du nicht, du verdammter Schurke! Laß fallen!«

      »Du verfluchter Idiot!« schrillte Carpenter. »Der holt jeden ins Jail zurück. Deine Narrheit bringt uns um. Du Idiot!«

      Er drehte sich um, starrte Clancy entgegen und wich langsam zurück.

      »Hast du Angst?« fragte Clancy, als Carpenter mit dem Rücken am Wagen stand. »Mann, du hast die Nerven verloren, das kann jedem mal passieren. Schon gut, Carpenter. Hilf Floyd auf die Beine, aber versuche nie wieder einen krummen Trick mit mir. Ich kenne auch einen – diesen!«

      Carpenter, besänftigt durch Clancys friedliche Rede, bückte sich. Erst im letzten Augenblick erkannte er, daß Clancy nicht die Absicht gehabt hatte, ihm den Gewehrrammstoß in Floyds Leib zu verzeihen. Clancy zog den Colt blitzschnell hoch und schlug eiskalt zu. Carpenter brach auf der Stelle zusammen.

      »Das war es«, sagte Clancy ohne Mitleid. Er bückte sich, riß Carpenters Arme auf dem Rücken überkreuz und sah Floyd an, der sich ächzend auf­richtete. »Floyd, ich denke, es wird verdammt eng für seine beiden Unterarme werden, aber gib die Schelle her!«

      »Allmächtiger, was – was hast du vor, Clancy?« stotterte Floyd ächzend.

      »O’Mallon kann ihn gleich wieder mit ins Jail nehmen«, antwortete Clancy kalt. »Da gehört der Schweinehund auch hin. Wir sind quitt, O’Mallon, denke ich. Oder denkst du anders darüber?«

      Er zwängte die Schelle über Carpenters Handgelenke, legte die Kette um die Radachse und führte sie wieder durch den Schloßbügel. Dann schnappte das Schloß zu.

      »Du sagst es«, gab O’Mallon düster zurück. »Dennoch, Mann, ich erwische euch beide. Ich schnappe euch eines Tages.«

      »Kann sein, O’Mallon, aber du solltest etwas nachdenken«, erwiderte Clancy kopfschüttelnd. »O’Mallon, ich habe Porter nicht zuerst beschossen. Ich habe auch niemals Geld gestohlen. Glaube was immer du willst, aber ich bin unschuldig, und Floyd ist es auch. Roggers ist tot, das weiß ich. Jemand hat ihn erschossen, nur wenige Wochen, nachdem man mich ins Jail brachte. Ich werde also kaum jemals beweisen können, daß ich ihn nicht bestohlen hatte.«

      O’Mallon schwieg. Er ließ sich anketten und hockte nun ein Rad weiter am Wagen als Carpenter.

      »Du denkst, daß ich lüge, was?« knurrte Clancy zornig. »Nun gut, denke was du willst, Mister. Noch etwas, mein Freund, das Floyd betrifft. Ich weiß, er kann niemanden umbringen. Er hat mir erzählt, daß einen Tag, bevor er die Prügelei mit Bartley hatte, die Bank in Twin Falls überfallen wurde. Es waren vier Mann, O’Mallon. Und aus dem Corral, an dem Bartley erschlagen gefunden wurde, fehlten später genau vier Pferde. Floyd hat vergeblich beteuert, daß er Bartley nur verprügelt, aber niemals einen Stein gesehen oder genommen hätte. Vier Bankräuber, vier gestohlene Pferde – und ein Toter, neben dem ein Stein lag. O’Mallon, du solltest wirklich nachdenken. Von mir wirst du nichts mehr hören, fürchte ich. Clancy geht fort und wird sterben.«

      O’Mallons Kopf ruckte hoch. Er sah Clancy durchbohrend an. Um seinen Mund kroch ein sparsames, grimmiges Lächeln.

      »Du bist höllisch schlau«, murmelte er dann. »Clancy, du hast angegeben, du wärest als Waisenkind aufgewachsen. Ich kenne deine Akten, Mister. Ich bin darüber gleich gestolpert, weil ich auch ein Waisenkind gewesen bin. No, Mister, du warst kein Waisenkind. Clancy, du wirst sterben, wie? Ich verstehe. Du verschwindest und tauchst irgendwo als ein ganz anderer Mann wieder auf. Wer bist du wirklich, mein Freund?«

      »Das«, sagte Clancy und grinste dünn, »wirst du nie erfahren, Mister. Und jetzt mach den Mund auf. Ich muß dir dein Taschentuch zwischen die Zähne stopfen. Tut mir leid, wenn ich dich in so verdammt schlechter Gesellschaft zurücklassen muß, aber das überstehst du, wie?«

      O’Mallon sah ihn an, seine Augen funkelten, aber er sperrte den Mund auf.

      »Komm«, sagte Clancy trocken zu Floyd. »Wir haben zwei Pferde, und unser Freund hier wird uns suchen wollen. Er wird sich wundern, wenn er uns nicht findet. Adios, mein Freund!«

      Er lachte, als er zu den Pferden ging und aufstieg.

      Den Keil hatte er wieder vom Wagen genommen. Er hatte eine Ahnung, daß er ihn noch würde brauchen können.

      O’Mallon blickte ihnen nach. Er sah sie im grauen Schleier des Regens verschwinden...

      *

      Floyd Reegan fuhr mit einem leisen Schrei in die Höhe. Seine Hand zuckte zum Gewehr, aber er hatte die Waffe noch nicht hoch, als Clancy kühl sagte:

      »Das bin nur ich, Junge. Nicht so nervös, Floyd. Sie können unsere Fährte niemals gefunden haben, auch mit zwanzig Hunden nicht. Alles, was sie vielleicht nach einigen Tagen entdecken werden, wird ein angeschwemmtes totes Pferd an irgendeinem Ufer des Snake River sein. Daß wir durch den Fluß gekommen sind, glaubt keiner.«

      Floyd hatte fest geschlafen. Halb benommen saß er nun am Boden. Es schüttelte ihn, als er an die Nacht dachte, das reißende, gurgelnde Wasser und ihre ängstlichen Pferde, die vor dem Fluß zurückgescheut hatten. Es war passiert, als sie in der Mitte des Flusses gewesen waren. Irgendein Baumstamm hatte sein Pferd gerammt. Wenn Clancy den abtreibenden Floyd nicht in letzter Sekunde gepackt hätte, wäre Floyd todsicher ertrunken.

      Clancy war am Abend davongeritten. Er wollte zwei Pferde, Verpflegung und andere Kleidung beschaffen. Der Mond stand hoch am Himmel. Es mußte weit nach Mitternacht sein, und Floyd wurde nun völlig munter. Verstört sah er sich um, fuhr dann zusammen und…

      »Großer Gott, Clancy, woher..., was...«

      »Die Pferde?« murmelte Clancy träge. »Ich sagte dir doch, ich würde welche besorgen. Mein lieber Mann, drei Tage ohne Essen. Das mußte ein Ende haben. Kein Regen mehr, schön klarer Himmel und eine niemals zu findende Fährte. Na gut, da hast du was!«

      Floyd starrte auf das Brot, das Schinkenfleisch und würgte schwer, ehe er es annahm.

      Floyd aß hastig. Erst als er den ersten Hunger gestillt hatte, fragte er wieder:

      »Clancy, traust du mir nicht? Warum sagst du mir nicht, von wem du die Sachen bekommen hast?«

      Clancy war dabei, einen Packen zu öffnen. Er hielt ein Hemd hoch und warf es jetzt Floyd Reegan zu.

      »Well«, murmelte er. »Könnte dir passen, zieh es mal an, Junge. Kein Vertrauen zu dir? Das ist es nicht, Junge. Es ist nur so, daß

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