G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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schreiben.«

      »Boß, die kommen nicht los. Kein Gedanke, daß sie das schaffen könnten. Teufel, wer hätte gedacht, daß der Hund jemals aus dem Jail fliehen würde? Stell dir vor, er wäre mit Stacy nach Silver City geritten, und der Idiot hätte ausgepackt.«

      »Ihr hättet ihn damals erschießen sollen, dann gäbe es jetzt keinen Ärger, verdammt noch mal«, knurrte Paine finster. »Paß ja auf, Mann! Nicht schlafen, sonst passiert dir was.«

      Er ging zum Schlafhaus hinüber, während Carter sich in Bewegung setzte und seine Runde aufnahm.

      Als Carter zwischen Schuppen und Blockhaus durchging, lag der Mann hinter dem ersten Bretterstapel reglos am Boden. Seine Hand umklammerte die lange, spitz zulaufende Eisenstange, mit der ein klemmender Sägeschnitt des Gatters aufgedrückt werden konnte.

      Der Mann wartete kaltblütig, bis Carters Schritte hinter der Ecke der Hütte leiser wurden. Erst in diesem Moment erhob er sich lautlos. Die unten umwickelte Stange in der Faust, schlich der Mann bis hinter die Ecke der Hütte. Sein klobiger Schatten preßte sich an die Wand. Seine großen Hände hoben die Stange über den Kopf.

      Und dann wartete er. Er hatte viel Zeit gehabt, und er konnte auch noch die zwei Minuten warten, bis Carter um die Ecke kommen mußte...

      John Carter blieb stehen. Er glaubte, ein Gewisper aus der Hütte zu hören und brachte sein Ohr an die Bohlen. Jetzt war alles still. Mehr als eine Minute lauschte er, doch es rührte sich nichts.

      Verdammter Dreck, dachte Carter bissig. Wir hätten die Laterne anstecken sollen. Ein Blick durch das Fenster hätte gereicht. Sie würden gar nichts versuchen, weil man sie dauernd beobachten könnte. Daran hätte der Boß auch denken müssen.

      Carter ging langsam weiter. Er wendete den Kopf und sah zum Fenster, als er kurz vor der Ecke war. Dort kam keiner heraus. Dann machte er den nächsten Schritt, kam um die Hüttenecke und...

      Er sah nur den Schatten und riß den Mund zu einem Schrei auf. Das Gewehr unter seinem Arm wollte mit der Mündung hochzucken.

      In derselben Sekunde kam der Hieb von oben herab. Es war ein kalter, gnadenloser Hieb, der Carters Hut einbeulte und seinen Kopf voll erwischte.

      Carter sah nur noch Feuer, eine Riesenwand, in der jener vierschrötige, unförmig erscheinende Schatten stand. Dann fiel die Feuerwand in sich zusammen. Ein Taumeln, ehe Carter einknickte und sich zur Seite drehte.

      Der Mann sprang vorwärts, aber er kam zu spät. Das Gewehr Carters fiel seitlich fort. Es schlug gegen die Wand der Hütte. Ein Scharren ertönte, ein Kratzen, dann der dumpfe Schlag, mit dem Carter hinstürzte. Über ihm blieb der vierschrötige Schatten stehen. Die Augen funkelten, der Blick war eiskalt. Der Mann griff unter die Jacke, zog die kurzen Stricke heraus.

      »Narr«, sagte er eisig, als er Carter auf den Rücken warf und ihn band. »Du Narr!«

      Es war nur ein Flüstern, das der leise Nachtwind schluckte. Der Mann drückte zu. Daumen und Mittelfinger zwängten Carter den Mund auf. Dann schob er das Halstuch zwischen Carters Zähne.

      Es war still, als er um die Hütte glitt und zum Schlafhaus blickte. Nur seine Stiefel scharrten leise über die ausgetretene, sandige Stelle vor der Hüttentür. Seine Augen wanderten über den Balken und den Türgriff. Er lächelte jetzt. Es war ein kaltes, grimmiges Lächeln, als er den Balken sacht anhob.

      Der Mann war gekommen. Er hatte Geduld genug gehabt und Zeit zu warten...

      *

      Clancy lag steif und wie tot am Boden. Nur seine Augen lebten, während sein Atem versiegte. Stille jetzt, völlige Ruhe. Kein Laut mehr vor der Hütte. Und doch war dort jemand, schlich durch die Nacht.

      Carter, dachte Clancy. Carter redete draußen, dann ging er zwei Runden, aber er brachte die zweite Runde nicht zu Ende. Da war jemand, einer, der Carter erwischte. Das Scharren, der dumpfe Aufschlag. Carter ist fertig.

      »Clancy, Clancy...«

      Das Geflüster kam von Floyd, drang durch die Finsternis zu ihm herüber.

      »Ssst«, machte er. »Ruhig...«

      Seine Stimme verklang, er wendete den Kopf und glaubte, den Mann zu hören. Der Mann schlich wie ein Tier um die Hütte. Das Knirschen kam, ein Schaben an der Tür.

      Der Balken, dachte Clancy. Jetzt nimmt er den Balken fort. Und was dann? Die Tür ist verschlossen, er bekommt sie niemals auf ohne Lärm. Großer Gott, die Türklinke bewegt sich!

      Das Knarren der Feder ertönte, aber Clancy sah nicht, wie die Klinke herabgedrückt wurde. Er wußte nur, daß der Mann dort stand und hineinkommen wollte.

      Noch einmal kam das leise Knarren der Feder. Danach wurde es still.

      Er schleicht wieder, dachte Clancy. Er schleicht wie damals, als Kinsey seinen Stiefel auf meiner Hand hatte und meinen Arm packte.

      Floyd Reegan fror. Er hatte das Gefühl, auf einem Eisblock zu liegen, dessen Kälte seinen Leib erstarren lassen wollte. Floyd hörte jetzt etwas. Sein Kopf zuckte herum, er sah zur Tür. Dort knirschte es. Es hörte sich an, als wenn Eisen sich in einen Spalt zwängte.

      Krrräck!

      Die Tür, dachte Clancy und stierte auf den Spalt am Schloß. Plötzlich war Licht dort, ein hellerer Streifen. Mondschein draußen, Licht fiel auf die Hüttenfront, drang durch den Spalt ein. Zwischen dem Spalt steckte etwas und glänzte leicht. Die schwere Eisenstange, an deren anderem Ende der geduckte Schatten stand, sich gegen es lehnte.

      Der Mann draußen stemmte sein Knie gegen die Tür, während er wuchtete.

      Er sah aus schmalen Augen auf das Kastenschloß, den Riegel, der sich jetzt im Aufdrücken der Tür zeigte. Es war kein Schließblech da. Es gab nur einen tief in die Baumstämme getriebenen Schließhaken, der um den Schloßriegel packte. Das Knacken lief durch das Holz, laut und scharf drang es durch die Stille.

      Es geht nicht, dachte der Mann, so nicht. Ich muß seitlich ansetzen und den Schließhaken wegdrücken.

      Seine Hand fuhr zum Gürtel, riß das Messer heraus und jagte es in den Spalt.

      Dann zog er die Stange zurück, setzte sie seitlich an und legte sich danach auf sie. Er sah, wie die Spitze der schweren Stange unter den Schließhaken fuhr. Langsam und knirschend glitt die oberste Winkelspitze des Hakens aus dem Holz. Durch die Tür ging ein Ruck, der Spalt wurde breiter. Jetzt sah man den Schloßriegel, und er setzte die Stange genau auf ihn. Dann drückte er gegen ihn.

      Knack!

      Ein scharfes Schnappen, dann war der Türschloßriegel fort, und der Mann stand in der aufschwingenden Tür. Ein viereckig wirkender Klotz, der vom Mondlicht beschienen wurde, reglos, drohend.

      Als er losglitt, hatte Floyd das Gefühl, von zwei Händen gewürgt zu werden.

      Jetzt kam er. Henry O’Mallon, der Mann, der noch jeden entsprungenen Sträfling erwischt hatte.

      »Keinen Laut«, zischte O’Mallon. »Na, ihr Helden? Clancy, du Schlaukopf, liege still. Sie haben alles da, was ich brauche. Mit der Eisenstange wuchte ich den Haken aus den Bohlen, keine Sorge. Aber haltet die Ketten steif. Kein Klirren, verstanden? Wir müssen in den Schuppen.

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