G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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      »Verdammt, woher weißt du das?« zischte Paine dann. »Kerl, woher weißt du das von Rogerson und dem Corral? Was weißt du von dem betrunkenen Hundesohn, der dort am Corral aufstehen wollte und uns sah?«

      »Das war ein Freund von mir«, sagte Floyd Reegan tonlos. »Ihr habt ihn erschlagen. Und mich haben sie dafür ins Jail geschickt. Sie sagten, ich hätte ihn nicht nur erschlagen, sondern auch noch seine goldene Uhr gestohlen. Ich weiß nicht, wie oft sie mich fragten, wo ich die Uhr versteckt hätte. Aber ich wurde fast verrückt wegen der dauernden Fragerei. Du hast Ed Bartley erschlagen, Mann!«

      »Hölle!« stieß Paine hervor. »Wo wir mal waren, da ritten wir nie wieder hin. Den Narren hatten wir gar nicht gesehen. Er war plötzlich da. Und dich haben sie dafür...«

      Er begann zu lachen. Skate wieherte wie ein altes Pferd, und die beiden anderen Burschen schlugen sich auf die Schenkel.

      »Die lachen, Clancy«, stammelte Floyd verstört. »Und ich... Ihr Hunde!«

      Er bäumte sich plötzlich auf. Seine Fesseln platzten mit einem scharfen Knacken. Ehe jemand etwas tun konnte, traf seine riesenhafte Faust im Hochspringen Jeff Skate. Der Mann lachte nicht mehr. Die Faust setzte ihm das Kinn schief und schleuderte ihn volle sechs Schritt bis an den Baumstamm auf den Loren. Erst als Floyd wie ein Rasender herumfuhr und eine Faust Paine mitten auf den Kopf krachte, sprang ihn Hugh Stacy an und schlug ihm den Colt zwei-, dreimal auf die Haare. Floyd drehte sich unbeholfen, dann brach er zusammen.

      »Ihr kommt in die Grube!« schrie Stacy giftig. »Und wißt ihr, wie wir euch fesseln werden? Wir haben genug Ketten vom Bäumeschleppen hier. Wir legen euch genauso in Ketten, wie sie euch im Jail angeschlossen hatten. Und danach darf dein Alter zahlen, Clancy. Oder er sieht dich nie wieder.«

      Er holte aus und trat Clancy den Stiefel in die Seite. Clancy kippte vom Bock herab, auf den sie ihn gesetzt gehabt hatten. Er landete in den Spänen.

      Ketten, dachte Clancy, Kettensträflinge. Nun gut, sollen sie es tun. Schlimmer als im Jail kann es auch nicht werden.

      *

      Er lag auf dem Bauch, aber er hielt den Kopf zur Seite. Seine Lider zuckten. Das war das einzige Zeichen von Schmerz, als Skate die Kette anriß und sich ihre rostigen Glieder in die Haut seiner Arme preßten.

      Clancy hielt es nicht mehr aus, der Zorn war zu groß.

      »Paine!« fauchte er und sah, wie Floyd die Lider schloß. »Paine, zum Teufel, ihr brecht ihm die Handgelenke! Muß das so hart gemacht werden, Mann?«

      Paine drehte sich jäh um. Sein glattes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.

      »Zu hart, was?« knirschte er. »Der Bulle hier zerreißt Stricke wie Bindfäden. Zu hart? Der kommt nie mehr los, das sage ich dir. Nie mehr. Verdammte Mißgeburt!«

      Sein Stiefel trat zu, nicht nur einmal. Floyd zuckte bei jedem Tritt, bis er nur noch stöhnte.

      »Hör auf!« schrie Clancy. »Mann, ich sage dir, wenn du ihn weiter so behandelst, schreibe ich nichts, keine Zeile, gar nichts.«

      Paine stand still. Er faßte sich nur an den Kopf, auf den Punkt, den Floyds Riesenfaust getroffen hatte.

      Skate stieß ein meckerndes, giftiges Gelächter aus und riß noch härter an den Ketten.

      »Der schlägt nie wieder«, sagte er dann bissig. »Der schlägt keinen mehr, sage ich. Hätten ihn auch erschießen können, was, Clancy? Du schreibst einen schönen Brief an deinen Alten. Mehr brauschst du nicht zu tun. Das andere besorgen wir schon. Ich werde ihn besuchen und ihm einen Gruß von dir ausrichten. Und dann werde ich ihm sagen, was mit dir passiert, wenn er einen Trick versucht, der alte Bursche.«

      Sie lachten jetzt alle. Stacy stand da und drückte den Bügel des schweren Vorhängeschlosses durch zwei Kettenglieder. Es war ein stabiles Kastenschloß, dessen Schlüssel er umdrehte. Danach packten sie Floyd. Sie schleiften ihn an die Wand, nahmen einen großen Haken und schoben ihn durch die Kette. Die Hammerschläge, mit denen sie den Haken in die Wand trieben, waren das einzige Geräusch für eine Minute.

      Clancy hatten sie schon angekettet. Er kauerte an der Wand, die Arme wie Floyd auf dem Rücken.Von unten her sah er in Paines glattes Gesicht und in die Augen, in denen der Hohn zu lesen war.

      »Du denkst, er zahlt nicht, was?« fragte Paine spöttisch. »Er zahlt, verlaß dich darauf. Jeff, hat er wirklich einen Vetter? Clancy, war der mal bei euch?«

      »No«, antwortete Clancy finster. »Er ist der Sohn einer Schwester meiner Mutter. Sie stammte aus Tennessee. Mein Vater kennt ihn nicht.«

      »Hund, lüge nicht. War er wirklich nie bei euch?«

      »Ich sagte doch, er war nie da. Wir hatten keine Verbindung mit ihm. Er heißt Jones, Charles Jones.«

      »Gut«, grinste Paine widerlich und stieß ihn mit dem Fuß an. »Charlie

      Jones, was? Dein Alter wird Besuch bekommen, von Charlie Jones aus Tennessee. Freuen wird er sich, daß sein prächtiger Neffe Charlie noch einen Freund mitbringt. Hooper, das machst du, klar? Du kannst so verdammt vornehm sein, oder nicht? Clancy, sieh dir Hooper an! Sage selbst, ist er nicht ein freundlicher harmloser Bursche? Der kann so bescheiden sein, daß er nirgendwo auffällt. Aber Ohren und Augen hat er weit offen, darauf kannst du wetten. Wird sich dein Alter aber freuen, wenn er zwei ständige Begleiter hat, was?«

      Sie brüllten vor Lachen, auch der kleine, schlanke Hooper, ein Mann mit einem harmlosen Gesicht.

      »Yes, Sir«, gluckste Hooper. »Wie Sie wollen, Sir. Wird mir eine Ehre sein, Sir.«

      Sie lachten Tränen. Aber dann wurden sie ernst, denn Paine hielt sich den Kopf und fluchte wild:

      »Verflucht noch mal, mir platzt der Schädel, wenn ich lache! Das sage ich dir, Clancy, dein Alter macht keinen Schritt ohne uns. Morgen erzählst du mir alles, was du über deinen Vetter Charlie und dessen Leute weißt. Aber alles, Mann. Wir reiten erst morgen früh los. Unsere Pferde sind zu müde, und wir sind es auch.«

      Er stieß ihn noch einmal an und spuckte aus.

      Der Strolch, dachte Clancy, der verfluchte Schurke. Dad kennt meinen Vetter wirklich nicht. Niemand kennt ihn, es sei denn, Charlie wäre in den letzten beiden Jahren zu Besuch gekommen. Dad wird zahlen müssen. Und dann?

      »He, was grübelst du, Mensch?« fuhr ihn Paine scharf an. »Denk dir ja keinen Trick aus. Wir kennen auch ein paar, Mann. Bilde dir nicht ein, du könntest mir Blödsinn über deinen Vetter erzählen. Keinen Trick, Clancy. Ich warne dich. Geht die Sache schief oder bin ich nicht rechtzeitig wieder hier, legen sie dich um. Ich bluffe nie.«

      »Ich verstehe schon«, erwiderte Clancy düster. »Du bluffst nie, meinst du? Du bluffst die Leute doch schon zwei Jahre, wie? Manchmal schneidet ihr wirklich Bretter und Balken, denke ich. Aber es braucht nur jemand herzukommen, der scharfe Augen hat, dann sieht er, was hier los ist. Zu wenig Arbeit für zu viele Männer, was? So schlau bist du gar nicht, Paine. Ich weiß noch, wie drei Burschen damals, als ich gerade bei Roggers angefangen hatte, Roggers aus der Stagecoach holten und ihm eine Geldtasche abnahmen. Von dem Tag an mußte ich dauernd mit ihm fahren, wenn er mal nach Boise wollte. Das seid ihr gewesen, oder? Wer sagte dir Bescheid, daß Roggers das Geld bei sich hatte – Stacy? Oder du, Carter? Ihr habt doch schon die ganze Zeit für ihn gearbeitet. Nur wußte es

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