G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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»Sie sind klotzig reich, unvorstellbar reich, Boß! Die stinken vor Geld, die Burtons. Der hier, den hat sein Alter zur King Ranch nach Texas geschickt, um alles über Rinder zu lernen. Zwei Jahre ist der in Kalifornien in den Minen gewesen. Und bei einer Bank in Phoenix, unten in Arizona, war er auch eine Zeit. Viel war der nicht zu Hause, der Alte hat ihn überall lernen lassen, den feinen Stinker. In Texas soll er, als man dem alten King Rinder stahl, wie die anderen Männer Kings bis nach Mexiko hineingeritten und die Rinder zurückgeholt haben. Da hat er den Umgang mit den Revolvern gelernt. Gibst du es zu, Burton?«

      »Du bist wahnsinnig«, erwiderte Clancy mit einem schiefen Lachen. »Mann, wenn ich ein Burton bin, dann bist du der Präsident, was? Paine, er verwechselt mich. Ich war nie in Nevada.«

      »Verdammter Lügner!« fauchte Skate. »Dein Alter ließ dich alles lernen. Als du dann nach Hause kamst vor zwei Jahren, hatte er sogar noch ’ne Braut für dich ausgesucht. Boß, weißt du, wen? Die Tochter von Ezra Conroy, die einzige Tochter, versteht ihr? Die beiden alten, stinkreichen Halunken wollten auf diese Art fast alle Minen in die Hand bekommen. Er sollte Elisha Conrey heiraten. Und da gab es Krach. Er warf seinem Alten die Brocken vor die Stiefel und verschwand. Ich weiß es genau, er ist Clanton Roderick Burton.«

      »Paine, ist der mal zu heiß gebadet worden?« fragte Clancy spöttisch. »Ich kenne Burton nicht mal.«

      Skate fuhr herum und schlug ihm ins Gesicht.

      »Du wirst gleich singen, Vogel!« zischte er gehässig. »Und schön laut, das verspreche ich dir. Paß auf, was wir machen.«

      Er sprang zu Floyd hinüber, der gebunden vor dem Bau lag. Über Clancys Rückgrat rieselte es eiskalt. Sie wollten ihn zum Reden bringen. Und sie konnten es schaffen...

      *

      Er starrte auf das große eiserne Schwungrad, das sich im Rauschen des Wassers langsam zu drehen begann. Sein Blick wanderte über die Transmission mit ihren Riemen, bis er auf dem Hebel liegenblieb, den Skate in die Faust genommen hatte.

      Das Schwungrad drehte sich immer schneller. Seine Speichen waren bald nicht mehr auszumachen, nur ein flirrender Kreis schien sich in der Mitte des Rades zu bewegen.

      Im nächsten Moment warf Skate den langen Hebel mit dem Einrückhaken nach rechts. Der Treibriemen sauste jetzt auf das eine Rad der Transmission. Von einem anderen Rad lief er herunter und verschwand neben dem Dreiblattgatter im Boden. Das Zischen setzte ein. Es wurde zu einem Stampfen, bis es in ein regelmäßiges Fauchen überging.

      Clancy sah auf Floyds Gesicht, das von Schweißperlen bedeckt war. Er blickte auf die Stricke und den Baumstamm, auf den sie Floyd gebunden hatten. Dann sah er, wie Paine eine goldene Uhr nachlässig aus der Tasche zog. Er klappte den Deckel auf, hob den Kopf und starrte Clancy wie eine Schlange an.

      »Weg mit dem Block!« befahl Paine eiskalt.

      Skate trat vor den Block, der die erste Lore daran hinderte, die schräg abfallende Bahn der Schienen hinunterzurollen.

      Die beiden Loren mit dem Stamm setzten sich in Bewegung. Carter und Stacy hielten den Stamm, damit er nicht zu schnell vor das Gatter geriet. Einen Moment später jagten die drei Blätter zischend in den Stamm hinein.

      »Er rollt jetzt von selbst«, erklärte Paine mit sanfter Stimme, indem er neben Clancy trat. »Sie schneiden in der Minute einen Meter. Du hast also genau drei Minuten, Burton. Dann sind seine Beine dran, und er wird zu schreien anfangen. Vielleicht schreit er schon vorher, wie? Nun, Clancy-Burton, wie sieht es aus?«

      »Das wagt ihr nicht«, sagte Clancy düster. »Ich bin nicht Burton. Er stirbt völlig sinnlos.«

      Skate lachte. Er lehnte sich an das Stammende und schob noch leicht. Die Sägen fraßen sich immer weiter.

      Clancy sah, wie sich Floyds Gesicht verzerrte. Die Schweißtropfen liefen Floyd nun über die Haut wie kleine Bäche.

      »Noch zweieinhalb Minuten, Clancy-Burton«, sagte Paine gemütlich. »Zwei und eine viertel Minute. Gleich zwei, mein Freund! Jeff sagt, der Alte hätte nach dir suchen lassen. Angeblich hätte er von dir zu seinem Geburtstag eine Karte aus Kalifornien bekommen, stimmt das? Warst du in Kalifornien? Anderthalb Minuten noch, Burton. Dein Alter sucht dich also. Ob er sich freut, wenn er dich zurückbekommt? Vielleicht zahlt er jemand, der ihm von dir eine sichere Nachricht bringt, auch was? Eine Minute, Mann!«

      Er sah zu Floyd. Er wußte, welche Angst Floyd hatte. Er wußte auch, daß sie es tun würden.

      »Hört auf«, sagte er grimmig. »Macht Schluß damit. Nun gut, ich bin Clanton Burton. Geht zur Hölle, ihr Strolche!«

      Skate schrie gellend, packte den Hebel und warf ihn herum. Die Sägeblätter fraßen sich noch einmal hinein, dann standen sie. Einer rannte hinaus und zog den Schieber hoch. Auch das Schwungrad kam zur Ruhe. Dann schnitten sie Floyd los.

      Er rutschte vom Stamm, sein schweißüberströmtes Gesicht wendete sich Clancy zu.

      »Clancy«, stöhnte er, »ich bin schuld, ich habe dich da ’reingeritten. Clancy…«

      »Mach dir nichts vor«, antwortete Clancy knapp. »Es ist passiert, Junge. Paine, wenn du glaubst, daß mein Vater zahlt, dann irrst du dich. Mag sein, daß er mich suchen ließ. Ich rechnete damit, ich ging darum hierher. So nahe vermutete er mich niemals, das wußte ich. Er mußte denken, daß ich nach Texas oder Kalifornien, vielleicht auch nach Denver gegangen war. Von Boise aus gab ich jedes halbe Jahr einem der Zugbegleiter der Bahn einen Brief mit und zehn Dollar. Die Leute steckten die Briefe entweder in Kalifornien oder in Denver ein. Er hat mich niemals hier gesucht.«

      »Und warum hast du Narr dich Clancy genannt?« fragte Paine bissig. »Warum so, warum nicht ganz anders?«

      »Als ich klein war, nannte mich meine Mutter Clancy«, sagte Clancy träge. »Und jetzt bildest du dir ein, mein Vater spuckt etwas für mich aus, was? Du kennst meinen Vater nicht.«

      »Und du mich nicht«, lachte Paine höhnisch. Er ließ die Uhr pendeln, bis Floyd plötzlich einen heiseren Schrei ausstieß. Floyd stierte auf die Uhr. Er hatte nicht auf sie geachtet, er hatte nur die Sägen gesehen und an sie gedacht. Jetzt stierte er auf die Uhr.

      »Die Uhr!« schrie Floyd verstört. »Clancy, die Uhr, siehst du die Uhr? Zeig mir die Uhr, Mann!«

      Paine fuhr herum, starrte Floyd an und trat auf ihn zu.

      »Was schreist du so?« fragte er finster. »Was ist mit der Uhr?«

      »Mach den Deckel auf!« keuchte Floyd. »Mann, mach ihn auf!«

      »Nun gut, und?« knurrte Paine. »was hast du, he?«

      Floyd blickte wie hypnotisiert in den Uhrdeckel. Sein Mund blieb offen, und sein Gesicht wurde leichenblaß.

      »Wo hast du sie her, Mann?« ächzte er. »Von wem hast du die Uhr bekommen?«

      »Bekommen?« grinste Paine höhnisch. »Die gab mir jemand. Er kroch über den Boden, und die Uhr baumelte aus seiner Westentasche an dieser goldenen Kette. Als ich sie mir ansehen wollte, fing er an zu schreien. Er schrie nicht lange.«

      »Du, du nahmst einen Stein, was?« fragte Floyd zitternd. »Du hast ihn erschlagen und seine Uhr genommen, du Mörder! Clancy, das ist Ed Bartleys Uhr. Die Pferde, Clancy... In der Nacht verschwanden aus dem Corral in Rogerson vier Pferde. Begreifst du?«

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