Wyatt Earp Staffel 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Hof.«

      »Wußtest du, daß das Gold in den Kisten war?«

      »Nein!« lachte der Junge breit. »Aber daß Blackburn im Stall war und daß Mister Johnson ihn Turkey Creek nannte, das wußte ich wohl!«

      Wyatt reichte ihm die Hand. »Und denk in Zukunft daran: je eher du einen Colt in die Hand nimmst, um so schneller bist du selber tot. Wenn du mal achtzehn oder zwanzig bist, ist das anders…«

      »Dann darf ich schießen?«

      Wyatt wischte sich über die Augen und blickte zu dem Ameisenhaufen hinüber, den die Menschen vor dem Haus des Barbers bildeten. »Vielleicht brauchst du dann gar nicht mehr zu schießen, Pat.«

      Nie würde der Bursche diese Worte vergessen.

      Der Sheriff ließ das Gold in Maxwells Bank schaffen.

      Mit ärgerlichem Gesicht saß der Bankier in seinem Saloon.

      Ann, seine hübsche dunkeläugige Tochter, saß ihm gegenüber.

      Maxwell nahm einen Schluck aus der Kaffeetasse, die seine Schwester ihm gerade hingestellt hatte, wartete, bis die Frau hinausgegangen war, und knurrte dann: »Allmählich wächst mir diese ganze Stadt zum Halse heraus!« Er rieb sich die faltige Stirn, und in seinen grauen Augen lag ein matter Glanz von großer Müdigkeit.

      »Ich habe gesehen, wie sie Blackburn weggebracht haben«, sagte das Mädchen.

      Der Bankier blickte auf.

      »Es war der gleiche Mann, der den Kutscher niedergeschossen hat.«

      Maxwell nickte. »Sicher, es steht ja nun fest, daß es Turkey Creek war. Er hat zweifellos auch den Beaulieu erschossen. Gestern erhielt der Major eine Depesche aus St. Louis, worin man bei der Wells-Fargo um nähere Angaben über den Tod des Agenten ersuchte. Ich bin das alles so leid, Ann. Erst dieser Überfall auf die Overland, in der ausgerechnet du sitzt. Wer dachte denn auch daran, daß du so unerwartet zurückkommst? Tante Susan bedeutet eine erhebliche Belastung für uns.«

      »Aber Papa, sie arbeitet von morgens bis abends, und außerdem hat sie selbst Geld.«

      Maxwell blickte seine Tochter nachdenklich an. »Mit dem Geld ist es nicht so schlimm. Außerdem meinte ich es anders. Sie ist krank.«

      Ann krauste die Stirn.

      Da sagte der Bankier: »Sie ist geisteskrank, Kind, wie unsere arme Mutter es auch war.«

      Ann sprang auf. »Geisteskrank? Das wußte ich nicht. Sicher, ich habe längst gemerkt, daß sie sonderbar ist und manchmal verstört dasitzt und vor sich hin grübelt. Aber geisteskrank – nein. Weshalb hast du mir früher nie etwas darüber gesagt?«

      »Du warst zu jung für solche Dinge, Ann.«

      »Du hättest es mir schreiben können. Schließlich war ich jahrelang fort – bei ihr unten in Omaha.«

      Maxwell strich sich über das Haar. »Wir leben hier in einem rauhen Land, Ann. Ich bin hierhergekommen, um für dich und mich eine Existenz aufzubauen. Drüben in Quincy hatte ich zuviel Feinde. Ich zerbrach an ihnen und mußte die Bank aufgeben. Hier war alles neu, jung, und jeder zählte soviel wie der andere. Aber alles hat sich irgendwie übel zugewachsen. Die Postkutschenüberfälle, der Überfall ausgerechnet auf die Overland, in der du warst, die Schießereien in der Stadt, dieser schreckliche Marshal, das alles hat mich schlimm mitgenommen.«

      »Ein Glück, daß Wyatt Earp das Gold gefunden hat. Die Digger hätten dir vielleicht doch heimlich Vorwürfe gemacht.«

      Maxwell nickte. »Der Major ist ein alter Mann, der Richter ist eine Niete, der Sheriff ist zermürbt – wenn ich mich nicht um alles kümmere, läuft hier vieles schief.«

      »Sei froh, daß Hees tot ist. Vielleicht gehörte er mit seinen Reitern zu den

      Posträubern.«

      Maxwell schüttelte den Kopf. »Da muß ich dem Marshal zustimmen: Hees war ein größenwahnsinniger Revolvermann. Wahrscheinlich war das nicht sein richtiger Name, den er hier trug. Er hat eine Schar halbwilder Burschen um sich versammelt und Pferde gezüchtet…«

      »Gezüchtet und gestohlen!« sagte Ann.

      Maxwell nickte. »Ich glaube, wir verlassen Deadwood bald, Kind. Hier ist mir die Lebensfreude gründlich vergangen. Ich habe mich für andere Leute zerrissen und abgearbeitet. Einen Dank erntet man doch nirgends.«

      »Vielleicht wird es wieder anders, besser…«, sagte das Mädchen weich.

      Maxwell hob den Kopf. »Yeah, wenn dieser Earp verschwunden ist!«

      Ann blickte rasch auf. »Vater, ich… liebe ihn!« stieß sie mit belegter Stimme hervor.

      Der Bankier war aufgestanden und zur Tür gegangen. Mit einem scharfen Ruck wandte er sich um.

      Langsam kam der Mann zurück und blieb dicht vor dem Mädchen stehen. »Ann, ich…« Er schluckte und wischte sich durch das Gesicht. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich kann nur den Kopf schütteln. Du liebst diesen Mann?«

      Sie nickte mutig.

      »Diesen Wolf? Diesen Revolverschützen und Schläger!«

      »Vater, du bist ungerecht. Er ist ein Mann, der das Gesetz vertritt. Mit frommen Sprüchen würde er schwerlich etwas erreichen.«

      Maxwell winkte ab und sagte einlenkend: »Du mußt selbst wissen, was du willst, Ann. Schließlich bist du alt genug.« Und plötzlich würde seine Stimme hart und schneidend. »Aber eines mußt du jetzt schon wissen: Ich werde diesen Mann nie in meinem Hause als Schwiegersohn aufnehmen!«

      Ann stützte sich gegen den Tisch. »Was sprichst du da für Worte aus, Vater? Wer hat von dir verlangt, daß du ihn aufnehmen sollst. Dieser Mann würde niemals etwas von einem Fremden annehmen. Er braucht weder dich noch mich. Er ist in den ganzen Staaten bekannt, weil er ein großer Marshal ist…«

      Maxwell lachte ironisch. »Ein großer Marshal! Du bist ein Kind, Ann, sonst könntest du ihn nicht so schwärmerisch anbeten. Er ist ein Schießer, ein Mann, der von der Schnelligkeit seiner Hand lebt. Wenn er nicht zufällig Marshal geworden wäre, wäre er ein Bandit! Sieh dir doch seinen Freund an, ein Revolvermann und Kartenhai. Doctor Holliday, ein verkrachter Arzt, ein Abenteurer! Vielleicht siehst du auch bei ihm nur, daß er ein großartiger Schütze ist…«

      Hastig stieß Ann hervor: »Du siehst alles schwarz und grau. Doc Holliday mag ein rastloses Leben voller Sinnlosigkeit hinter sich haben. Hier hat er nur wie ein Gentleman gehandelt. So, als trüge er selbst einen Stern. Er hat sich mit Entschlossenheit und Tatkraft an die Seite des Marshals gestellt.«

      »Das macht ihn nicht besser!« unterbrach Maxwell.

      »Doch, Vater, das macht ihn besser. Und nicht nur in meinen Augen. Wenn er auch ein Spieler ist und ein Abenteurer…, hier hat er sich großartig benommen.«

      Maxwell winkte ab. »Sei still. Seit dieser Earp in der Stadt ist, scheint alles wie verdreht zu sein. Das ist die reinste Krankheit. Du bist nicht allein von ihr befallen. Du hättest deine Götter in Johnsons Hof sehen

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