DAS VERMÄCHTNIS (JET 5). Russell Blake

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DAS VERMÄCHTNIS (JET 5) - Russell Blake Jet

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      »Wir müssen bezahlen, David! Wenn sich das rumspricht, wird es das Ende unserer Firma sein. Die Anwälte werden uns in den Ruin treiben und uns auch zivilrechtlich ausnehmen. Unser Ruf wäre für immer dahin!«

      »Es wird sich aber nicht rumsprechen. Die werden das doch niemandem erzählen. Publicity können die sich gar nicht leisten, sonst würde doch jedes Kriegsschiff in der Gegend Kurs auf sie nehmen, und dann ist das Spiel für sie aus. Die werden nicht reden. Und vergiss nicht: Die sind die Mörder, nicht wir!«

      »Ich glaube, mir gefällt die Richtung, in die du denkst, ganz und gar nicht.«

      »Lass mich doch erst mal ausreden. Selbst, wenn wir das Geld bezahlen, werden wir uns anschließend im Zentrum einer Untersuchung wiederfinden, und dort wird die Frage aufkommen, warum wir nicht schneller waren und ob wir das Gemetzel nicht irgendwie hätten verhindern können. Anschließend kommt dann die Prozesswelle von den Angehörigen der Opfer, und die wird wirklich hart, denn es gibt ja Zeugen … die überlebenden Mitglieder der Crew.«

      »Dann verlieren wir so oder so. Warum zur Hölle haben wir überhaupt zugelassen, dass das Ganze so außer Kontrolle gerät, David? Warum haben wir nicht einfach sofort bezahlt?«

      David betrachtete Jacob mitleidig und verschränkte die Arme vor der Brust. »Beruhige dich erst mal und versuch, dich in die Sache hineinzudenken. Wir haben hier eine echte Chance. Eine, die eine ganze Reihe von Problemchen für uns lösen wird. Denk doch nur mal an Sodom

      Die Erwähnung dieses Namens, der ein Code für ein Geheimnis war, über das normalerweise niemals gesprochen wurde, ließ sofort sämtliche Farbe aus Jacobs Gesicht weichen.

      »Bist du jetzt vollkommen durchgedreht, mir damit zu kommen? Was zur Hölle hast du vor … wovon redest du überhaupt? Ich verstehe gar nichts mehr!«

      David senkte jetzt seine Stimme: »Jacob, wir haben hier eine Situation, die alles, was du in deinem Leben erreicht hast, vernichten könnte. Wir beide könnten alles verlieren. Es wäre das Ende von allem, was wir aufgebaut haben, und was dein Vater aufgebaut hat. Das darf nicht passieren. Wie tragisch es auch ist, dass die Besatzungsmitglieder in diese Situation gebracht wurden, es ist letzten Endes nicht unsere Schuld. Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass diese Krise jahrzehntelange Arbeit und Investitionen in Millionenhöhe vernichtet. Wir sind doch so nah dran, die Zukunft zu verändern!«

      Jacobs Augen wurden daraufhin zu Schlitzen. »Was genau hast du vor, David?«

      »Ich denke gerade nur laut. Was ist die größte Hürde, die Sod…, ich meine, unser Projekt, noch zu meistern hat? Was hat uns in den letzten zwei Jahren zu schaffen gemacht?«

      »Die Durchführbarkeit.«

      »Ganz genau, und hier hat uns das Schicksal vielleicht eine Möglichkeit geliefert. Die Lösung unserer Probleme! Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir den Rat einberufen. Je eher, desto besser.«

      »Den Rat?«, flüsterte Jacob ehrfürchtig. »Was hat denn unsere Piratensituation mit dem Rat zu tun?«

      »Alles«, entgegnete David, zog den Stuhl neben Jacob hervor und setzte sich. Mit gesenkter Stimme begann er zu sprechen und ihm alles im Detail zu erklären.

      Zehn Minuten später taumelte Jacob aus dem Besprechungsraum. Er fühlte sich unfassbar müde und, paradoxerweise, gleichzeitig absolut energiegeladen. Er ging zu seinem palastartigen Büro, das einen Ausblick über die ganze Stadt bot. Aus seinem Safe nahm er jetzt eines der bereitliegenden Wegwerftelefone und begann mehrere Anrufe zu tätigen. Nach einer halben Stunde hatte er alle erreicht. Termine wurden verschoben, Entschuldigungen erfunden, und ein Treffpunkt aus den im Vorfeld vereinbarten Möglichkeiten ausgewählt.

      Der Rat würde zusammenkommen, um das Problem zu besprechen, und auch die Möglichkeit, die David in dem Ganzen sah. Seine Denkweise war absolut nachvollziehbar und vielleicht war das genau die Chance, auf die sie alle so lange gewartet hatten. Es würde sich allerdings noch zeigen müssen, ob es wirklich so war. Doch als Jacob das letzte Gespräch beendet hatte, fühlte er sich gestärkt. Er nahm das Telefon auseinander und veranlasste, dass die Einzelteile in verschiedenen Mülltonnen in Jerusalem entsorgt werden würden.

      Schon morgen Abend würde sich der Rat treffen, und seine Entscheidung könnte die Welt für immer verändern. Jacob seufzte leise, als er sich in seinem Chefsessel niederließ und der Sonne beim Untergehen zusah.

      Morgen würden sie sich treffen, und die Erde würde erzittern.

      In seinen Knochen spürte er ein aufregendes Kribbeln. Vielleicht hatte David recht und er war einfach nur zu blind gewesen – nein, zu ängstlichum selbst darauf zu kommen.

      Vielleicht war es endlich an der Zeit.

      Bald würde er es wissen.

      KAPITEL 6

       Vor einer Woche, zehn Meilen südlich von Eyl, Somalia

      »Sie haben unseren Forderungen zugestimmt«, verkündete Korfa mit einem triumphierenden Lächeln. Die Piraten rasteten beinahe aus. Sie fingen an, wild auf dem Deck herumzutanzen und aufgeregt in die Luft zu schießen. Er ließ sie ein paar Minuten lang gewähren, dann hob er die Hände, um Stille anzuordnen. Seine Männer grinsten nun von einem Ohr zum anderen und wirkten eher wie fröhliche Kinder als wie wettergegerbte Halsabschneider.

      »Wann ist es denn so weit, Sir?«, sprach Nadif die Frage aus, die jedem der Anwesenden momentan auf der Zunge lag.

      »In drei Tagen.«

      »Wie wird die Übergabe genau stattfinden?«

      »Ich habe ihnen Koordinaten gegeben, die einige Meilen von hier entfernt sind. Dort wird ein Fahrzeug stehen, auf das sie das Geld laden werden. Sobald unsere Beute gezählt ist, werden wir sie unter uns aufteilen und uns aus dem Staub machen. Die Firma wird anschließend eine neue Crew schicken, die das Schiff in den nächsten Hafen bringt, um es reparieren zu lassen.«

      Seine Worte wurden mit einer weiteren Runde Gejohle und Gewehrschüssen quittiert.

      »Nachdem wir unsere Gesamtausgaben berechnet und unsere Unterstützer bezahlt haben, werden eure Anteile immer noch ein Vermögen betragen. Ihr alle werdet wohlhabende Männer sein. Genau das, ist der Beweis, dass mein Ansatz der richtige ist. Diese Geschäftsleute verstehen nun mal nur die Sprache von Gewehren und Messern. Damit unterscheiden sie sich also gar nicht so sehr von unseren Brüdern. Sie tun zwar gern überlegen, aber am Ende beugen sie sich doch der Gewalt. Deshalb sehe ich eine großartige Zukunft für uns!«

      Der Rest des Nachmittags wurde mit Feiern verbracht, denn es war das Ende eines langen und anstrengenden Auftrags. Die Männer besprachen, was sie mit ihrem Geld tun würden, und was ihnen wohl das nächste Abenteuer einbringen würde. In einem Land, in dem kaum jemand Geld verdiente und man von dem leben musste, was einem die eigenen Tiere lieferten, war die Aussicht auf mehrere zehntausend Dollar beinahe unvorstellbar. Korfa hatte sie gar nicht erst mit dem Wissen belastet, dass die Gesamteinnahmen bei etwa vier Millionen Dollar liegen würden, von denen er mindestens eine halbe Million selbst einstecken würde. Sie brauchten nur zu wissen, dass sie alle dank seiner Vision und Führung reich werden würden, und er hatte keine Zweifel daran, dass ihr nächster Coup ihnen noch mehr Geld einbringen würde, und dazu eine schier endlose Zahl freiwilliger neuer Rekruten.

      Vor

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