Der christliche Survival-Guide. Группа авторов

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      Meiden Sie außerdem Zweisamkeiten und privaten Zweierkontakt mit Ihrer Kollegin. Vermeiden Sie unbedingt das Vergleichen der beiden Frauen miteinander – das Neue wirkt meist anziehender als das Vertraute. Und wenn alles nicht zum Abkühlen der Gefühle hilft, lassen Sie sich in eine andere Abteilung versetzen oder suchen Sie sich eine andere Arbeitsstelle.

      Ähnliche Situationen können Ihnen im Leben ab und an wieder begegnen, denn Festigkeit und Treue lernt man nicht im Kopf, sondern in der Tat bzw. im Verzicht. Bitten Sie Gott um seinen Beistand, eventuell auch zusammen mit einem seelsorgerlichen Freund.

      Linda Karbe

      »ICH BIN MIT MEINEN KRÄFTEN AM ENDE«

      »Ich (38) bin seit zehn Jahren Lehrerin. Lange Jahre bin ich mit großem Idealismus in meiner Tätigkeit aufgegangen. Aber dann kamen die Schwierigkeiten: Schüler, die mich fertigmachen wollten, verständnislose Eltern, keine Unterstützung im Kollegium. Zuerst dachte ich: ›Da musst du durch!‹, und legte mich erst recht ins Zeug. Aber bald war ich mit meinen Kräften am Ende. Mit Erschrecken stellte ich vor Kurzem fest, dass ich nur noch funktioniere. Seit Langem plagen mich schon Schlafstörungen. Mein Humor hat sich in Zynismus verwandelt. Ich zeige dasselbe Verhalten, das ich früher an vielen Lehrern hasste.«

      Lassen Sie zunächst von Ihrem Hausarzt ausschließen, dass es sich bei Ihren Beschwerden um eine bislang unerkannte körperliche Störung handelt. Ansonsten sprechen die Symptome allerdings eher dafür, dass Sie unter einem Burn-out leiden. Anhand der folgenden Beschreibung können Sie das selbst noch genauer prüfen:

      Die Burn-out-Persönlichkeit

      • Überdurchschnittliche emotionale Erregbarkeit (Stresstyp)

      • Einsatzbereitschaft, Idealismus und Zielstrebigkeit

      Der typische Weg zum Burn-out

      • Phase 1: Übermäßiges Engagement, meist für andere Menschen

      • Phase 2: Erschöpfung

      • Phase 3: Reduktion des Einsatzes, »Dienst nach Vorschrift«

      • Phase 4: weiteres Absinken der Leistungsfähigkeit, Konzentrationsmangel, Kreativitätsverlust, Verflachung des emotionalen und sozialen Lebens, psychosomatische Beschwerden, Schwächung des Immunsystems, Selbstverachtung

      Burn-out ist die Folge eines andauernden Ungleichgewichts zwischen den vorhandenen Kraftquellen eines Menschen und den Forderungen, die er an sich stellt. Entsprechend sieht auch der Weg aus, auf dem man den Burn-out überwindet:

      • konsequenter Abbau des Übermaßes der Anforderungen

      • Konzentration auf die eigenen Ressourcen

      • Pflege eines positiven Selbstbildes

      • Entwicklung von Sozialkompetenz, um eigene Wünsche und Ansprüche anderen gegenüber angemessen zu vertreten

      Der Kern Ihrer Selbstanklagen ist wahrscheinlich die Selbstabwertung, die dadurch zustande kommt, dass Sie darauf bestehen, Ihr hohes Idealbild von sich selbst stets verwirklichen zu müssen. Verinnerlichen Sie die Wahrheit, dass Gott Sie auch ohne Leistung liebt. Lernen Sie mehr und mehr, sich im Wissen um seine Annahme zu entspannen. Und wie wäre es, wenn Sie ab heute nicht mehr ihre eigene Sklavenhalterin sind?

      Dr. Hans-Arved Willberg

      »ICH WILL ALLES PERFEKT MACHEN«

      »Obwohl ich sehr intensiv arbeiten kann, komme ich regelmäßig mit meinem Zeitplan ins Schleudern und mit meiner Arbeit nicht hinterher. Im Büro erwäge ich alle Eventualitäten hundertmal ab, bevor ich eine Entscheidung treffe. Der Tippfehler in einer E-Mail wird schnell zum Drama. Auch in meiner Wohnung darf nichts herumliegen, und ich ertrage es schwer, wenn irgendwo Staub liegt. Wenn ich etwas nicht 100-prozentig hinbekomme, lasse ich es ganz bleiben. Das schränkt mich sehr ein und versetzt mich in Dauerstress.«

      Dass Sie so akkurat sind, macht Ihre Persönlichkeit aus und verschafft Ihnen manchmal einen Vorteil gegenüber denen, die an ihrer Schludrigkeit leiden. Allerdings stehen Sie in der Gefahr, sich durch teilweise utopische Ansprüche das Leben schwer zu machen. Überlegen Sie, welchen der folgenden zehn Tipps Sie zuerst ausprobieren wollen:

      Schaffen Sie sich Strukturen, die dem Perfektionieren Grenzen setzen. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, eine kleine E-Mail innerhalb von drei Minuten zu bearbeiten und nicht länger. Trainieren Sie, den Schlusspunkt unter einen Arbeitsvorgang ganz bewusst und nachdrücklich zu setzen. Finden Sie passende Formulierungen wie »Es wird sein Ziel erreichen« oder »So funktioniert es«.

      Wenn Sie die Sorge überkommt, eine Sache nicht perfekt erledigt zu haben, sagen Sie in Gedanken: »Stopp.« Nun können Sie sich an ein schönes Erlebnis erinnern, zum Beispiel daran, als Sie etwas gut geschafft haben.

      Fragen Sie sich, was bei einem bestimmten Fehler realistischerweise als Konsequenz drohen könnte. Haben Sie wegen der einen Ungereimtheit wirklich eine Beschwerde zu befürchten? Selbst wenn dieser Fall einträte, würde das nicht ihren persönlichen Weltuntergang auslösen.

      Extra Aufwand für perfektes Ergebnis

      Wenn Sie an etwas arbeiten, gelangen Sie relativ schnell zu einer 90-prozentigen Perfektion. Um es 100-prozentig hinzubekommen, müssen Sie noch mal so viel Aufwand betreiben. Die letzten zehn Prozent erfordern genauso viel Energie wie die anderen 90. Überlegen Sie, wo 90 Prozent Perfektion genug sind. Sie gewinnen damit mehr Handlungsspielraum.

      Manchmal stellt jemand unangemessene Erwartungen an Sie. Dann beziehen Sie einen klaren Standpunkt: »Ich tue so viel, wie mir die Sache wichtig ist. Doch ich kann es nicht vermeiden, manche Erwartung zu enttäuschen.« Vermeiden Sie Leitsätze wie: »Ich sollte es allen recht machen.«

      Beachten Sie: Nur wer seine Grenzen kennt, schöpft seine Möglichkeiten aus. Bedenken Sie immer wieder: Es gibt einen Gott, aber Sie sind es nicht.

      Unsere Welt ist unvollkommen. Und Sie werden ihr nicht zu Vollkommenheit verhelfen.

      Wir sprechen nicht gerne über unsere Einschränkungen. Aber wer sie nicht akzeptiert, lebt gefährlich. Er wird ständig mit den Folgen von Selbstüberschätzung konfrontiert.

      Wo ist Ihnen etwas gelungen?

      Beobachten Sie, wo Ihnen etwas gelungen ist, und belohnen Sie sich dafür. Nutzen Sie Ihre Kreativität, um Ihre Erfolge zu würdigen. Das macht Spaß und motiviert.

      Beachten Sie, wie unpassend es ist, sich unaufhörlich mit anderen zu vergleichen. Sie können nicht in jeder Hinsicht einsame Spitze sein. Versuchen Sie stattdessen, mehr Ihre persönliche Einzigartigkeit zu schätzen.

      Überprüfen Sie, wie Ihre Zeitplanung aussieht. Wenn jede Minute verplant ist, brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn Sie nicht alles schaffen. Denn Sie hatten keine Freiräume für das Unvorhergesehene.

      Und nicht zuletzt: Freuen Sie sich auf Gottes vollkommene Welt, in der nichts zu bemängeln sein wird. Dort zu leben bekommen Sie für alle Ewigkeit geschenkt. Und bedenken Sie:

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