Das Wechselspiel von Köln. Franziska Franke
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Читать онлайн книгу Das Wechselspiel von Köln - Franziska Franke страница 15
Mein Bruder war aber bereits eingenickt und reagierte nicht. Durch die Ritzen der Tür fiel das Licht einer Fackel. Im Gang hörte man Schritte, eine Tür fiel ins Schloss und Lucius fuhr aus seinem Schlummer hoch. Einen Moment lang starrte er mich mit einem Gesichtsausdruck an, als ob er mich noch niemals zuvor gesehen hätte.
»Langsam steckst du mich mit deinem Verfolgungswahn an«, bemerkte er dann belustigt. »Glaubst du wirklich, der Decurio hat vor, uns im Schlaf zu erschlagen? Schließlich hält er uns für Freunde des Legaten.« Er stockte. »Auch wenn der skeptische Blick des Türwächters zeigte, dass wir nicht so aussehen.«
»Wie sollen wir nur den Tod des Bankiers aufklären?«, sinnierte ich und starrte trübsinnig an die Decke. Je länger ich darüber nachdachte, desto aussichtsloser erschien mir unser Unterfangen. Ich zählte die Dinge auf, die mir Sorge bereiteten: »Wir sollen diskret vorgehen. Daher weiß unser Gastgeber nichts von unserem Auftrag. Trotzdem lässt er uns nicht frei in seinem Haus herumlaufen. Außerdem hat er sich nicht einmal anstandshalber nach dem Befinden des Lagerkommandanten erkundigt.«
»Weil du ständig über den Bankier geredet hast! Aber was soll’s! Hauptsache, ich bin endlich mal aus Mogontiacum herausgekommen!«, entgegnete Lucius, räkelte sich und gähnte dann herzhaft.
Leider hatte die Armee die Arbeitsmoral meines Bruders nicht gebessert, sondern er hatte sich nur noch ein paar neue Laster zugelegt.
»Wer übernimmt die erste Wache?«, fragte ich und bedauerte, keine Sanduhr zu haben, um die Schichten gerecht einteilen zu können.
»Niemand! Ich habe einen leichten Schlaf. Wenn die Tür gewaltsam geöffnet wird, wache ich sofort auf«, erwiderte Lucius und schaute mich kopfschüttelnd an. »Aber was machen wir dann?«
Mit triumphierender Miene zog ich einen Dolch aus meinem Gepäck und legte ihn unter meine Kopfrolle. Seit dem Überfall trug ich ihn stets bei mir, wenn ich das Haus verließ. Dann löschte ich die Öllämpchen und hörte kurze Zeit später den gleichmäßigen Atem meines schlafenden Bruders. Ich hingegen lag noch lang wach, denn meine Gedanken kehrten unwillkürlich zur Familie des Bankiers zurück.
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