Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger

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Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag - Lore Marr-Bieger MM-Reiseführer

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Alpenkarte Diese Gästekarte (ab drei Übernachtungen) ist in vielen Orten zu er­wer­ben (mit verschiedenen Angeboten). Meist sind mit dieser Karte das Parken, Museum­s­ein­tritt, Bus- oder Zugtickets gratis (→ Bled, Bohinj, Kranjska Gora und Soča-Tal).

      Baden In den Sommermonaten kann man sich im warmen Bled-See erfrischen. Wer nicht empfindlich ist, stürzt sich in den Bohinj-oder Jasna-See und ins kristallklare Wasser der Oberen Soča im Trenta-Tal.

      Übernachten/Essen Slo­we­ni­scher Al­pen­verein (www.en.pzs.si); aktuelle Berg­hüt­ten­listen (→ Über­nach­ten/Berg­hütten).

      Achtung! Im gesamten höher gelegenen Na­tionalparkgebiet immer an aus­reichend Was­ser denken, dort es keine Quel­len gibt (mind. 2-3 Liter pro Tag und Pers.)!

       Triglav

      Der Triglav (Dreikopf) ist mit 2864 m der höchste Gipfel der Juli­schen Al­pen und der höchste Berg Slowe­niens.

      Auf die Slowenen hat der Berg, der auch auf der Nationalflagge ver­ewigt wur­de, eine magische Anziehungskraft, jeder Slowene und jede Slowenin soll ihn we­nigs­tens einmal im Leben bestiegen ha­ben. Man sieht in ihm einen Gott mit drei Häup­tern: mit einem wacht er über den Himmel, mit dem zweiten über die Erde und mit dem dritten über die Unterwelt. In der sla­wischen My­tho­lo­gie kennt man tat­säch­lich einen dreiköpfigen Gott namens Triglaf, der vor al­lem von den im Norden Deutsch­lands lebenden Slawen ver­ehrt wurde.

      Den Triglav kann man von allen Himmelsrichtungen aus er­rei­chen. Der schwie­rigs­te Aufstieg über die Nordwand und über die Kre­d­a­ri­ca (2541 m) ist nur für ab­so­lut Geübte (→ Mojstrana)! Die am meis­ten begangene, aber auch längs­te Route (mit­telschwer) führt vom Süden, von Stara Fužina (→ Bo­hinj) oder über das Sie­ben-Seen-Tal (→ Ukanc) hoch. Von der Hoch­ebe­ne Pokljuka (→ Bled/Um­ge­bung) und auch vom Trenta-Tal (→ Bo­vec/Um­ge­bung) geht’s am schnell­s­ten. Trotz allem, wer den Trig­lav-Gipfel er­klim­men möchte, muss ab­so­lut schwin­delfrei sein, denn der Klet­ter­steig ver­läuft am Grat - eine Über­schät­zung seiner Fä­h­i­g­kei­ten und Kon­di­tion kann töd­lich en­den! Auch für die Tou­ren z. B. bis zur Vodnikov- und Pla­ni­ca-Hütte oder le­dig­lich ins Sie­ben-Seen-Tal wird Kon­dition abver­langt, sie sind nichts für Flach­land­tiroler! Wer al­ler­dings gerne läuft (auch mit Kin­dern ab ca. 10 Jah­ren, die gut zu Fuß sind), kann auch un­ter­halb des Triglav-Gipfels die herr­li­che Ge­birgs­welt und den gran­dio­sen Anblick des Dreikopfs ge­nießen - problemlos!

      Die 2-Tages-GPS-Tour vom Poklju­ka-Pla­teau zum Berg Triglav fin­den Sie im Klei­nen Wander­füh­rer/Wanderung 5.

      Der Nationalpark Triglav ist bis zu ei­ner Höhe von 1700 m mit Wäl­dern be­deckt. In den Tälern wachsen über­wie­gend Laubbäume, die an den Süd­hän­gen der Juli­schen Alpen bis auf 1100 m hinaufreichen, auf den Nord­hängen bis etwa 700 m.

      Ober­halb von 1700 m wachsen nur noch Lär­chen. Die meisten Wälder in den Tä­lern sind Mischwälder aus Bu­che und Weiß­buche mit vereinzelten Ei­chen und Ahorn­bäu­men, manch­mal sieht man eine Esche, ab und zu eine Pappel. Auf mitt­le­ren Höhen trifft man auf Misch­wald aus Laub­höl­zern, Fich­ten und Tan­nen. Ein rie­si­ger Fich­ten­wald ist die ganze Hoch­fläche der Pokl­juka, ein 20 x 20 km gro­ßes Ge­birgs­pla­teau west­lich von Bled auf über 1300 m Höhe. Um Bo­hinj he­rum er­streckt sich natur­be­las­sener Misch­wald. Blumen­lieb­ha­ber und Bo­ta­ni­ker finden in der julischen Bergflora einen unschätz­baren Artenreichtum. Neben den vie­len En­de­mi­ten - Al­pen­blu­men, die nur hier gedeihen, u. a. die Triglav-Rose (Po­ten­tilla ni­ti­da, → Foto), die zum Sym­bol des Na­tio­nalparks wur­de (→ Kas­ten „Gold­horn“), die Glo­c­ken­blu­me (Cam­pa­nula zoy­sii), das gelb­blü­hen­de Aurikel (Pri­mu­la auri­cula), der kleine blaue Trig­lav-Enzian (Gen­tia­na ter­glou­ensis), die Krai­ner Lilie (Li­lium car­nio­licum) - wach­sen im Al­pen­gras auch viele Heil­kräu­ter. Im Früh­ling wech­seln die vio­letten Wie­sen­tep­piche des Pan­no­ni­schen En­zians mit denen des Gel­ben En­zians. Auch der sehr seltene sil­ber­blät­trige Stor­chen­schnabel (Ge­ra­niu­m ar­gen­teum) und stahl­baue Edel­distel, auch Alpen-Manns­treu ge­nannt (Eryn­gium alpi­num), sind hier zu Hau­se. Und na­türlich auch Al­pen­rose (Rhodo­den­dron hirsu­tum und cha­ma­e­cis­tus), Al­pen­veil­chen, weißer Al­pen­mohn, Ar­ni­ka, Ake­lei, Nel­ken, Edel­weiß, Frau­en­schuh, Glo­cken­blu­men, Ei­sen­hut, ver­schie­de­n­e En­zian­sorten und viele an­dere. Vie­le Blumen ha­ben es ge­schafft, in der kar­gen Fel­sen­land­schaft zu über­le­ben. An­dere ha­ben vor dem rau­en Berg­klima in den lich­ten Bergwäl­dern Schutz ge­fun­den. Im Tren­ta-Tal wurde an ei­nem steilen Tal­hang ober­halb der Haupt­straße ein bo­ta­nischer Garten (Al­pi­num Juli­jana, → Bo­vec) mit sel­te­nen Pflan­zen aus dem Hoch­ge­bir­ge und Karst angelegt.

      Die wohl bekannteste Sage der Julischen Alpen, die Legende vom Goldhorn (Zla­to­rog), dem weißen Gamsbock mit den goldenen Hörnern, ist über die Gren­zen Slo­we­niens hinaus bekannt. Die Sage erzählt vom Streben nach Macht und Reich­tum, von der Kraft der Liebe und der menschlichen Schuld an der Vernichtung ei­nes Na­tur­paradieses. Julius Kugy hat die Sage in sei­nem Buch „500 Jahre Triglav“ nach­er­zählt. Im 19. Jh. diente sie dem Thü­rin­ger Ru­dolf Baum­bach als Vorlage für ein epi­sches Gedicht, das 1877 in Leip­zig ver­öf­fent­licht wurde. Das von Karl Huck ge­schaf­fene Bild des weißen Gams­bocks mit gol­denen Hör­nern, aus dessen Blut die Triglav-Rose (→ s. o.) erblüht, hängt heute im Al­pinen Museum in Inns­bruck. Ein wei­teres Bild von Rudi Kogej zum selben The­ma ist im Trenta-Mu­seum im Ort Trenta im Oberen Soča-Tal zu sehen.

      ... In alten, längst vergangenen Zeiten dehnte sich unterhalb des Triglav auf dem Hoch­plateau Komna und der Alm Jezerca ein Paradies aus, reich an saf­ti­gen Wei­den und leuchtenden Blumenwiesen. Dies war das Reich der Schick­salsfeen (Roje­nice), die den Neugeborenen im

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