Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger
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Baden In den Sommermonaten kann man sich im warmen Bled-See erfrischen. Wer nicht empfindlich ist, stürzt sich in den Bohinj-oder Jasna-See und ins kristallklare Wasser der Oberen Soča im Trenta-Tal.
Übernachten/Essen Slowenischer Alpenverein (www.en.pzs.si); aktuelle Berghüttenlisten (→ Übernachten/Berghütten).
Achtung! Im gesamten höher gelegenen Nationalparkgebiet immer an ausreichend Wasser denken, dort es keine Quellen gibt (mind. 2-3 Liter pro Tag und Pers.)!
Triglav
Der Triglav (Dreikopf) ist mit 2864 m der höchste Gipfel der Julischen Alpen und der höchste Berg Sloweniens.
Auf die Slowenen hat der Berg, der auch auf der Nationalflagge verewigt wurde, eine magische Anziehungskraft, jeder Slowene und jede Slowenin soll ihn wenigstens einmal im Leben bestiegen haben. Man sieht in ihm einen Gott mit drei Häuptern: mit einem wacht er über den Himmel, mit dem zweiten über die Erde und mit dem dritten über die Unterwelt. In der slawischen Mythologie kennt man tatsächlich einen dreiköpfigen Gott namens Triglaf, der vor allem von den im Norden Deutschlands lebenden Slawen verehrt wurde.
1895 kaufte Jakob Aljaž, der Dorfpfarrer von Dovje, den gerade mal fünf Quadratmeter großen Triglav-Gipfel vom Bergsteigerverein des kaiserlichen Wien für einen Gulden. Anschließend ließ er auf eigene Kosten einen Eisenturm auf der Spitze errichten, der nach ihm Aljažev stolp benannt wurde und nur einer Hand voll Leuten einen Stehplatz gewährt. Unterhalb des Gipfels baute der slowenische Alpenverein die Triglav- und Planica-Unterkunftshütten.
Den Triglav kann man von allen Himmelsrichtungen aus erreichen. Der schwierigste Aufstieg über die Nordwand und über die Kredarica (2541 m) ist nur für absolut Geübte (→ Mojstrana)! Die am meisten begangene, aber auch längste Route (mittelschwer) führt vom Süden, von Stara Fužina (→ Bohinj) oder über das Sieben-Seen-Tal (→ Ukanc) hoch. Von der Hochebene Pokljuka (→ Bled/Umgebung) und auch vom Trenta-Tal (→ Bovec/Umgebung) geht’s am schnellsten. Trotz allem, wer den Triglav-Gipfel erklimmen möchte, muss absolut schwindelfrei sein, denn der Klettersteig verläuft am Grat - eine Überschätzung seiner Fähigkeiten und Kondition kann tödlich enden! Auch für die Touren z. B. bis zur Vodnikov- und Planica-Hütte oder lediglich ins Sieben-Seen-Tal wird Kondition abverlangt, sie sind nichts für Flachlandtiroler! Wer allerdings gerne läuft (auch mit Kindern ab ca. 10 Jahren, die gut zu Fuß sind), kann auch unterhalb des Triglav-Gipfels die herrliche Gebirgswelt und den grandiosen Anblick des Dreikopfs genießen - problemlos!
Die 2-Tages-GPS-Tour vom Pokljuka-Plateau zum Berg Triglav finden Sie im Kleinen Wanderführer/Wanderung 5.
Die Pflanzenwelt des Nationalparks Triglav
Der Nationalpark Triglav ist bis zu einer Höhe von 1700 m mit Wäldern bedeckt. In den Tälern wachsen überwiegend Laubbäume, die an den Südhängen der Julischen Alpen bis auf 1100 m hinaufreichen, auf den Nordhängen bis etwa 700 m.
Oberhalb von 1700 m wachsen nur noch Lärchen. Die meisten Wälder in den Tälern sind Mischwälder aus Buche und Weißbuche mit vereinzelten Eichen und Ahornbäumen, manchmal sieht man eine Esche, ab und zu eine Pappel. Auf mittleren Höhen trifft man auf Mischwald aus Laubhölzern, Fichten und Tannen. Ein riesiger Fichtenwald ist die ganze Hochfläche der Pokljuka, ein 20 x 20 km großes Gebirgsplateau westlich von Bled auf über 1300 m Höhe. Um Bohinj herum erstreckt sich naturbelassener Mischwald. Blumenliebhaber und Botaniker finden in der julischen Bergflora einen unschätzbaren Artenreichtum. Neben den vielen Endemiten - Alpenblumen, die nur hier gedeihen, u. a. die Triglav-Rose (Potentilla nitida, → Foto), die zum Symbol des Nationalparks wurde (→ Kasten „Goldhorn“), die Glockenblume (Campanula zoysii), das gelbblühende Aurikel (Primula auricula), der kleine blaue Triglav-Enzian (Gentiana terglouensis), die Krainer Lilie (Lilium carniolicum) - wachsen im Alpengras auch viele Heilkräuter. Im Frühling wechseln die violetten Wiesenteppiche des Pannonischen Enzians mit denen des Gelben Enzians. Auch der sehr seltene silberblättrige Storchenschnabel (Geranium argenteum) und stahlbaue Edeldistel, auch Alpen-Mannstreu genannt (Eryngium alpinum), sind hier zu Hause. Und natürlich auch Alpenrose (Rhododendron hirsutum und chamaecistus), Alpenveilchen, weißer Alpenmohn, Arnika, Akelei, Nelken, Edelweiß, Frauenschuh, Glockenblumen, Eisenhut, verschiedene Enziansorten und viele andere. Viele Blumen haben es geschafft, in der kargen Felsenlandschaft zu überleben. Andere haben vor dem rauen Bergklima in den lichten Bergwäldern Schutz gefunden. Im Trenta-Tal wurde an einem steilen Talhang oberhalb der Hauptstraße ein botanischer Garten (Alpinum Julijana, → Bovec) mit seltenen Pflanzen aus dem Hochgebirge und Karst angelegt.
Goldhorn, eine slowenische Alpensage
Die wohl bekannteste Sage der Julischen Alpen, die Legende vom Goldhorn (Zlatorog), dem weißen Gamsbock mit den goldenen Hörnern, ist über die Grenzen Sloweniens hinaus bekannt. Die Sage erzählt vom Streben nach Macht und Reichtum, von der Kraft der Liebe und der menschlichen Schuld an der Vernichtung eines Naturparadieses. Julius Kugy hat die Sage in seinem Buch „500 Jahre Triglav“ nacherzählt. Im 19. Jh. diente sie dem Thüringer Rudolf Baumbach als Vorlage für ein episches Gedicht, das 1877 in Leipzig veröffentlicht wurde. Das von Karl Huck geschaffene Bild des weißen Gamsbocks mit goldenen Hörnern, aus dessen Blut die Triglav-Rose (→ s. o.) erblüht, hängt heute im Alpinen Museum in Innsbruck. Ein weiteres Bild von Rudi Kogej zum selben Thema ist im Trenta-Museum im Ort Trenta im Oberen Soča-Tal zu sehen.
... In alten, längst vergangenen Zeiten dehnte sich unterhalb des Triglav auf dem Hochplateau Komna und der Alm Jezerca ein Paradies aus, reich an saftigen Weiden und leuchtenden Blumenwiesen. Dies war das Reich der Schicksalsfeen (Rojenice), die den Neugeborenen im