Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger
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Seinen Namen erhielt das Gebiet nach dem höchsten Berg Sloweniens, dem 2864 m hohen Triglav („Dreikopf“). Seit 1924 haben die slowenischen Regierungen fast den gesamten slowenischen Teil der Julischen Alpen unter Naturschutz gestellt. Er umfasst den Nordwesten Sloweniens zwischen der Wurzener (Sava Dolinka) und der Wocheiner Save (Sava Bohinjka) sowie das Obere Soča-Tal (= Trenta-Tal) bis an die italienische Grenze. Namensgeber der Julischen Alpen war Gaius Julius Caesar, in der Antike gehörten noch die südlich gelegenen Gebiete bis zum Berg Nanos dazu.
Das Wetter im Nationalpark wird von zwei Faktoren beeinflusst: Einerseits herrscht alpenländisches Klima, zum anderen sorgt die nahe Adria für mediterranes Klima, dessen milder Einfluss bis nach Bovec im Oberen Soča-Tal reicht. So ist es nicht ungewöhnlich, von Mai bis in den Juli hinein tagsüber in den Bergen Ski zu fahren und abends im Tal den Cappuccino im Straßencafé zu trinken.
Der gesamte Nationalpark ist von einem Netz gut ausgebauter, asphaltierter Straßen erschlossen. Die Zufahrtsstraßen sind mit großen Holztafeln und gelben Hinweisschildern „Nationalpark Triglav“ (Triglavski narodni park) ausgewiesen. Piktogramme auf den Tafeln machen darauf aufmerksam, wie man sich im Nationalpark verhalten soll: Blumen, Schmetterlinge, Schnecken, Pilze und Vögel sind tabu, Müll zu hinterlassen ebenso. Autos, Reisemobile und Wohnwagen dürfen nur auf speziell eingerichteten und gekennzeichneten Plätzen parken. Für Mountainbiker wurden Wege ausgewiesen. Lagerfeuer sind im ganzen Nationalpark verboten, nur auf den Campingplätzen (und nur hier ist Campen erlaubt!) gibt es Feuerstellen. Alternativ kann man sich über die Nationalparkverwaltung in einer der zahlreichen gemütlichen Berghütten (bis zu 8 Personen) einquartieren, in den Hotels in Bohinj und in den Touristenzentren am Rand des Nationalparks übernachten oder sich einen idyllischen Bauernhof für das müde Haupt suchen.
Durch den Nationalpark Triglav führen die Slowenische Berg-Transversale Nr. 1, der Europäische Fernwanderweg E 7 sowie die Fernwanderwege Via Alpina (roter und violetter Weg; → Sport/Wandern). Neuer ist der sehr gut markierte Alpe-Adria-Trail, der am Westrand des Nationalparks und zum Teil auf dem alten, etwas verwaisten E 7 verläuft.
Erst Ende 2020 wird der Juliana Trail Nr. 270/16 eröffnet: Er umrundet auf 270 km Länge die Julischen Alpen mit dem Triglav Nationalpark und führt bis auf die langsam ansteigenden Pässe (wie Predil und Kobla) meist durch Täler, d. h. auch gut für Familien machbar. Konzipiert ist er in 16 Etappen (durchschnittliche Etappenlänge ca. 17,5 km, max. 5 Std.). Im Norden führt er im Groben von Jesenice westwärts über Kranjska Gora gen Tarviso, südwärts über Bovec durch das Soča-Tal bis Tolmin und ostwärts über Podbrdo Richtung Bohinj-Region und über die Bled-Region retour. Die Einstiege sind natürlich varibabel, ebenso wie die Etappen und ihre Längen.
Die wichtigsten Ausgangspunkte für Wanderungen, Bergwanderungen oder Skitouren sind auf gut ausgebauten Straßen mit Auto oder Bus erreichbar, teilweise auch mit dem Zug von Jesenice im Norden und Nova Gorica im Südwesten. Trotz der guten Verkehrsverbindungen mit Bus und Bahn kommen die meisten Besucher im eigenen Fahrzeug oder im Reisebus. In den Ferien, an Wochenenden und an den slowenischen Feiertagen bilden sich längere Staus - vormittags bei der Hinfahrt und ab dem späten Nachmittag bei der Rückfahrt. Die Hauptparkplätze sind in der Saison gebührenpflichtig (ca. 15 €/Tag).
Die bekanntesten höchsten Gipfel des Nationalparks sind: Triglav (2864 m), Škrlatica (2738 m), Jalovek (2645 m), Razor (2601 m), Kanjavec (2568 m), Prisank (2547 m), Špik (2472 m), Mojstrovka (2366 m), Ponce (2272 m) und Krn (2244 m). An eine Besteigung des Triglav (→ Kasten) und seiner benachbarten Geschwister, des Škrlatica und des Jalovec, sollten sich nur erfahrene Alpinisten mit entsprechender Ausrüstung und Kondition wagen. Den Krn kann man vom Lepena-Tal (→ Bovec/Umgebung) und von Kobarid (→ dort) gut erreichen.
Die Touren sind meist sehr lang, bei einigen Routen ist eine Übernachtung auf einer Berghütte empfehlenswert. Die zahlreichen Berggipfel kann man auf verschiedenen leichteren oder schwierigeren markierten Routen besteigen (Routenbeschreibungen → Mojstrana, Ukanc). Nichtbergsteiger erreichen von der Talstation Bovec aus mit der Gondelbahn den Kanin (2587 m) im Westen des Nationalparks sowie den Vogel (1922 m) im Süden von Bohinj. Von beiden Gipfeln bietet sich ein fantastischer Weitblick über die ganze Bergwelt der Julischen Alpen; vom Kanin aus sind bei klarer Sicht sogar Venedig und die Adria zu sehen.
Von Kranjska Gora erreicht man mit dem Sessellift den 1631 m hohen Berg Vitranc (derzeit nur bis Mittelstation). Auch die Aussichtspunkte an den Bergstraßen über den Vršič-Pass (1611 m) und am höchsten Punkt des Mangartsattels bieten ein herrliches, weites Alpenpanorama. Vom Mangartsattel an der italienischen Grenze im Nordwesten des Nationalparks, mit ca. 2000 m die höchstgelegene Bergstraße in den Julischen Alpen, ist bei klarem Wetter sogar der Großglockner zu sehen.
Wer die Berge lieber von unten betrachtet, kann eine Zugfahrt mit der Oldtimer-Dampflokbahn auf einer der schönsten und idyllischsten Eisenbahnstrecken der Alpen unternehmen (→ Eisenbahnlinie durch den Nationalpark Triglav). Die eingleisige Strecke, Anfang des 20. Jh. zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie gebaut, führt durchs Herz des Nationalparks Triglav - von Bled nach Most na Soči in das Soča-Tal. Sie verbindet quer durch den Nationalpark zwei gänzlich verschiedene slowenische Regionen: das alpenländische Oberkrain und das mediterran geprägte Primorska.
Information Nationalparkverwaltung Triglav, 4260 Bled, Ljubljanska cesta 27, Tel. 04/5780-200, www.tnp.si.
Slowenischer Bergführerverein (www.zgvs.si), Buchung von lizensierten Bergführern und Infos.
Weitere Infos: erhältlich über die Touristenzentren in den Randgebieten des Nationalparks, z. B. in Kranjska Gora, Bled, Bohinj, Bovec. In den Touristinformationen und Agenturen gibt es detailliertes Kartenmaterial, ebenfalls Aushänge zu Wetterprognosen (auch in Hotels).
Besucherzentren In Bled, Trenta und Mojstrana in Form von Museen, Ausstellungen und Informationszentren mit allem Wissenswerten über den Nationalpark Triglav.
Bus Die Busverbindungen wurden über die Sommermonate stark ausgebaut. Neu ist der Bus Hop-on-Hop-off, der viele Orte in den Julischen Alpen mehrmals tägl. anfährt, sodass man entspannt zahlreiche Wanderungen antreten kann. In der Broschüre „By Bus around the Julian Alps“ und „Vozni redi v Alpah“ (Timetables in the