Rage. Rose Bloom

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Rage - Rose Bloom Fight for Love

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seiner breiten Schulter abgestützt hatte. Meine Wangen brannten wie Feuer, genauso wie meine Handfläche, denn seine Haut war heiß wie ein Ofen.

      Mist. Ich war doch ein Kieselstein.

      6

      Hätte ich doch nichts gesagt, dann läge ihre kleine Hand weiterhin auf meiner Schulter. Sie hatte sich so weit zu mir heruntergebeugt, dass ich ihren Duft wahrnahm, der mir kurzzeitig völlig den Kopf vernebelte. Ich erinnerte mich an diesen Geruch, als wäre es gestern gewesen. Lilien. Früher war unser gesamtes Haus voll davon gewesen, weil meine Mum nicht genug kaufen konnte. Ich musste den Gedanken daran verdrängen. Es machte gerade viel mehr Spaß, die Kleine zu ärgern. Ich hatte gestern schon mitbekommen, dass sie einen Dickschädel hatte, aber heute amüsierte es mich köstlich. Während sie mein Gesicht versorgte, hatte ich sogar vergessen, dass mein Puls immer noch jenseits der zweihundert schlug.

      »Kannst du das auch wirklich? Ich hab keine Lust auf eine zweite Narbe«, witzelte ich, versuchte aber stillzuhalten. Auch wenn ich mir das Zucken, jedes Mal, wenn die Nadel meine Haut durchstach, nur schwer verkneifen konnte. Es tat schweineweh … Doch anmerken lassen würde ich mir das vor ihr nicht.

      Ihr Blick wanderte zu meiner anderen Augenbraue, denn genau darauf spielte ich an. Nur dass es damals kein professioneller Kampf gewesen war. Es war lediglich ein nettes Andenken an meinen Bruder Kane.

      Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit und beugte sich noch ein wenig weiter vor. Ihr Duft umhüllte mich, und ich schloss kurz die Lider. Hauptsächlich, um ihr nicht ständig in den Ausschnitt zu starren, denn ihr lockeres Bandshirt war ziemlich weit ausgeschnitten. Dazu die wahnsinnig enge Jeans, die ihre schlanken Beine betonte … Ja, daran hätte ich mich tatsächlich gewöhnen können. Ich studierte ihre feinen Gesichtszüge und zählte die winzigen Sommersprossen auf ihrer Nase, um mich abzulenken.

      »Wenn du weiter so zappelst, mach ich diese Narbe sogar noch etwas größer«, sagte sie tadelnd, und ihre Zunge leckte kurz über ihre Unterlippe, während sie konzentriert die rehbraunen Augen zusammenkniff.

      »Brauchst du eine Brille, Bambi?«

      »Nur zum Lesen. Glücklicherweise hast du keine Buchstaben im Gesicht«, gluckste sie, und mir wurde plötzlich ganz anders. Sie stellte sich aufrecht hin, schnitt den Faden ab und legte das Nähzeug neben mich auf die Bank.

      »Fertig.« Ein letztes Mal desinfizierte sie alles und hielt mir einen kleinen Spiegel hin, den ihr Rob gegeben hatte.

      Sam trat näher und inspizierte die Wunde. Meine Lippe war gereinigt, selbst die restlichen Blutspritzer hatte sie noch aus meinem Gesicht gewischt, und meine Augenbraue war fast die alte.

      »Saubere Arbeit. Gut gemacht, danke«, sagte Sam und lächelte sie an. Ihre Augen blitzten für meinen Geschmack ein wenig zu interessiert in seine Richtung, als er ihr die Hand hinstreckte.

      »Samuele Diaz. Aber du kannst gerne Sam zu mir sagen. Du hast tatsächlich den Löwen gebändigt.« Sein überhebliches Grinsen würde ich ihm gleich aus dem Gesicht wischen.

      »Lauren Brooks, und es war mir sogar beinahe ein Vergnügen.«

      Sams Blick zuckte amüsiert zu mir, bevor er sich wieder Bambi widmete.

      »Würdest du mal bitte mit nach draußen kommen?«, fragte er an sie gewandt.

      Sie nickte, und Sam führte sie mit der Hand an ihrem Rücken hinaus.

      Schnell stand ich auf. »Bye, Bambi«, rief ich ihr hinterher, und sie hob nur die Hand, ohne sich noch einmal umzudrehen. Frech. Ich konnte das Schmunzeln nicht unterdrücken, während ihr bombastischer Arsch aus dem Zimmer verschwand. Was auch immer Sam von ihr wollte, ich würde es ganz bestimmt erfahren, wenn er zurück war.

      »Ich fahr dann schon mal vor ins Hotel. Hier ist alles erledigt, oder? Kommst du jetzt mit oder fährst du nachher mit Sam?«, fragte Rob.

      »Ich bleib noch. Kannst schlafen gehen. Danke, Rob, bis morgen!« Ich schnappte mir ein Handtuch und frische Kleidung und ging in die angrenzende Dusche. Eigentlich war der Drang, draußen nach Sam und Lauren zu sehen, deutlich größer, aber ich hatte schließlich noch etwas vor. Auch wenn ich ziemlich geschafft war, fluteten Bilder von diesem erbärmlichen Kampf heute, meinen Kopf, und die musste ich unbedingt verdrängen. Das warme Wasser prasselte auf mich herunter, und ich spürte jeden Knochen einzeln. Vorsichtig inspizierte ich meinen Körper und konnte mehrere Blutergüsse zählen. Morgen waren sie garantiert noch größer. Scheiß drauf. Das war ich gewohnt.

      Als ich fertig mit Duschen war, trocknete ich mich ab, schlüpfte in eine Jeans und ein dunkelblaues Hemd und trat wieder raus in die Kabine. Sam stand mit verschränkten Armen mitten im Raum.

      »Du kannst nicht, wie es dir passt, jedes Mal das Arschloch raushängen lassen und die Leute in deinem Umfeld so anfahren! Wegen dir hat Joe heute gekündigt!«

      »Den Job als meine Mum machst du wirklich gut. Dir fehlt noch ein bisschen der liebevolle Touch, aber ansonsten wirst du immer besser.« Ich ging zu meiner Sporttasche und verstaute die verschwitzten Klamotten darin.

      »Du hast so viel Potenzial. Nur weil du deine Aggressionen nicht bündeln kannst und sie nicht unter Kontrolle kriegst, versaust du dir vielleicht die Teilnahme in Atlanta! Was war das gestern mit diesen Typen, was Lauren meinte? Wolltest du dich schlagen?«

      »Natürlich nicht«, schnaufte ich und schloss den Reißverschluss.

      »Du weißt: Wenn du woanders außer im Ring kämpfst, wirst du bei den offiziellen Wettkämpfen ausgeschlossen!«

      Ich drehte mich zu ihm um. Schade, dass ich ihn meistens gernhatte, denn ansonsten hätte ich ihn schon längst vermöbelt. »Wo ist Bambi?«

      »Lauren …« Er betonte ihren Namen überdeutlich. »Ist gegangen. Sie hatte dich erstaunlich gut unter Kontrolle. Keine Ahnung, ob du sie extra gelassen hast, weil du sie vögeln oder beeindrucken wolltest, aber ich habe mit ihr über einen Job gesprochen.« Ich zuckte mit den Schultern, tat so, als ob es mich eigentlich nicht interessierte. Menschen kamen und gingen sowieso ständig in meinem Leben. Wenige blieben länger, die meisten waren nach einer Nacht schon wieder weg. Auch wenn mich der Gedanke, Lauren wiederzusehen, ein wenig freute.

      »Hey, Baby!« Oliv, die süße Blonde von gestern, tauchte in der Tür auf und hob ihre Hand. Sie trug ein hautenges rotes Kleid, und ihre hellen Haare hingen offen über ihren Rücken. Scharf.

      Sam betrachtete sie verächtlich. »Ernsthaft? Shawn, der Kampf war hart, du solltest wirklich mit ins Hotel gehen und dich erholen. Außerdem hast du schon genug Werbeverträge wegen deiner Eskapaden in der Öffentlichkeit verloren!«

      »Ich kann ja für Wodka Werbung machen, vielleicht deckt sich das eher mit meinen Freizeitaktivitäten. Denn genau das ist es. Freizeit bedeutet, dass du, als mein Manager, den ich bezahle, die Klappe zu halten hast. Du kannst mir gerne zu meinem Job Ratschläge geben, aber es heißt trotzdem nicht, dass ich diese auch befolge.«

      »Als dein Manager, ja, aber als dein Freund rate ich dir, dich so langsam mal wieder einzukriegen!«

      Oliv sah nervös zwischen uns hin und her.

      »Komm, Süße, wir gehen!« Ich lief auf sie zu und warf meine

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