Rage. Rose Bloom

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Rage - Rose Bloom Fight for Love

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ich jemals irgendetwas zu tun gehabt. Wieso auch? Ich verabscheute Gewalt. Weshalb sollte ich mir also freiwillig ansehen, wie hohle, testosterongesteuerte Kerle sich gegenseitig verkloppten? Sinnlos! Da investierte ich meine kostbare Zeit lieber in ein gutes Buch oder einen Kinoabend mit Hunter. Aber nun musste ich da wohl durch.

      Entschlossen drückte ich den Rücken durch und streckte mein Kinn in die Höhe. Ich musste nur selbstbewusst rüberkommen, dann würde mich keiner ansprechen. Ich hatte ein Ziel, und das würde ich garantiert erreichen.

      Ich. War. Ein. Fels.

      Trotzdem flackerte mein Blick nervös über den schummrig beleuchteten Parkplatz. Eine Gänsehaut kroch mir den Nacken hinauf, als ich ein rotes Glimmen in der Dunkelheit sah. Ich musste etwas genauer hinschauen, aber als sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, erkannte ich, was sich da befand. Lässig an ein dunkles Auto gelehnt, stand ein ziemlich muskulöser Typ. Alles an ihm schrie nach Aggression und Ärger. Angefangen von der Zigarette in der Hand, seinen Tattoos, die sich über die Arme nach oben bis zum Hals schlängelten, sein schwarzes, enges Shirt, das seinen auffälligen Bizeps betonte, bis hin zu den eindeutigen Kampfspuren in seinem Gesicht. Toll. Der war bestimmt nicht auf Reden aus, wenn er eine Frau allein im Dunkeln traf. Mit der anderen Hand hielt er ein Handy an sein Ohr. Er bewegte die Lippen, aber ich verstand aufgrund der Entfernung nicht, was er sagte. Als er meinen Blick erwiderte, senkte ich hastig den Kopf. Ich wollte ihn nicht herausfordern. Das hätte mir gerade noch gefehlt!

      Ich presste meine Tasche enger an die Brust und umrundete die Eventhalle zur Hälfte. Der Eingang war vorne. Natürlich. Wäre auch zu einfach gewesen, die Parkplätze vor die Halle zu setzen anstatt dahinter. Aber die meisten, die diese Veranstaltung besuchten, hatten sicherlich kein Problem damit, im Dunkeln ein Minenfeld, bestehend aus kampflustigen Muskelprotzen, zu überqueren.

      »Na, wen haben wir denn da?«, hörte ich vor mir eine Stimme, schaute nach oben und unterdrückte ein Seufzen. Drei Kerle standen unter einer Lampe, die an der Halle angebracht war. Einer lehnte an der Wand und grinste mich lüstern an. Er wirkte genauso unheilvoll wie der andere Typ, der eben an seinem Auto gestanden hatte. Alle trugen Tätowierungen, Lederjacken und sahen generell nicht nach dem Typ Mann aus, den man seiner Mutter beim Sonntagsbrunch vorstellte.

      Einer von ihnen, mit ziemlich kurz geschorenen Haaren und schiefer Nase, wischte sich schniefend ein weißes Pulver aus dem Gesicht. Ich wollte einen großen Bogen um sie machen, aber blitzschnell drückte sich der Erste, der mich bemerkt hatte, vor mich.

      »Warum so schnell unterwegs?«

      »Ach komm schon. Erstens habe ich keine Zeit und zweitens keine Lust, mich mit euch zu unterhalten. Ihr seht zwar wie wirklich nette Kerle aus, aber sorry, bin schon vergeben«, sagte ich und unterdrückte das Zittern in meiner Stimme. Es würde mich sonst garantiert verraten und Schwäche zeigen, was ich unbedingt vermeiden musste.

      Er lachte seinen zwei Freunden zu, die sich hinter mir postiert hatten, und zeigte mit dem Daumen auf mich. »Habt ihr das gehört? Vergeben! Als ob mich das interessiert, Mäuschen«, sagte er mit kratziger Stimme und legte seinen Zeigefinger an den Kragen meiner olivgrünen Stoffjacke. Er schob sie leicht zur Seite, und mein Herz begann heftig in der Brust zu wummern, als er am Halsausschnitt meines dünnen Pullovers entlangfuhr.

      Option eins wäre, ihm einfach ein Knie in die Eier zu rammen. Option zwei das Pfefferspray in meiner Tasche.

      Ich schlug seine Hand weg und verengte die Augen. »Lass deine dreckigen Finger von mir und such dir ein anderes Opfer, wenn du dir keine Anzeige wegen sexueller Belästigung einhandeln willst!«

      Alle drei brachen in schallendes Gelächter aus.

      »Anzeige? Du weißt ja noch nicht mal, wie wir heißen. Wir sehen aus wie jeder verfickte Typ in diesem Bumsladen. Ehe die Polizei hier ist, wird es schon zu spät sein.« Er packte grob meinen Oberarm und zog mich an sich. Ekelhafter Atem wehte zu mir herüber, und ich hielt die Luft an, damit ich ihn nicht riechen musste.

      »Gibt’s hier ein Problem?« Eine fremde Stimme erklang hinter mir – rau, heiser und dunkel –, die mir eiskalte Schauer über den Rücken jagte. Der Typ vor mir lockerte den Griff, ließ mich aber nicht los.

      »Nö, kein Problem. Ich hab nur meine kleine Freundin erzogen. Sie ziert sich manchmal ein wenig.«

      »Ich bin nicht deine Freundin, Arschloch!«, keifte ich den Oberpenner an und entzog ihm ruckartig meinen Arm. In mein Sichtfeld trat der Typ von eben, der anscheinend sein Telefonat beendet hatte. Aus der Nähe betrachtet, war er noch eindrucksvoller. Auch wenn sein Gesicht – mit dem lilafarbenen Bluterguss um dem linken Auge und der verschorften Lippe – eindeutig durch eine Schlägerei entstellt worden war, tat es seinem gesamten Aussehen überhaupt keinen Abbruch. An seinem kantigen Kiefer zuckte ein Muskel unter gleichmäßigen, dunklen Bartstoppeln. Die stechend blauen Augen funkelten angriffslustig, wie bei einem Tier, das bereit zum Sprung war. Die schwarzen Haare bildeten einen starken Kontrast dazu, waren an der Seite etwas kürzer und oben dicht und zerzaust. Alles in allem konnte man ihn als verdammt scharf bezeichnen. Doch der kleine Höcker auf seinem Nasenrücken zeugte davon, dass er nicht nur einmal in einen Kampf verwickelt gewesen war. Es fehlte nur noch das blinkende Leuchtreklameschild über seinem Kopf mit der Aufschrift: Gefährlich! Sieh zu, dass du schleunigst wegkommst, Lauren!

      Mit solchen Männern wollte ich nichts zu tun haben, nicht einmal die gleiche Luft wie sie einatmen. Sein kräftiger Körper war von den Zehen bis zum Scheitel angespannt, und die Falte zwischen seinen Brauen wurde tiefer. Sehnen traten an seinen Unterarmen hervor, als er die Hände zu Fäusten ballte. Erst seine Stimme zog mich zurück in die Realität. »Brauchst du Hilfe, Bambi?«

      Empört schnaubte ich. »Und ich bin auch kein Bambi! Geht’s euch noch gut?«

      »Ach warte!«, sagte der Oberpenner und deutete auf den Typen. »Du bist doch Rage Dawson, oder? Ja, genau! Du bist es!« Er lachte einmal auf, und Rage kaute genervt auf seiner Unterlippe. Seiner vollen, schön geschwungenen Unterlippe. In ihm brodelte es, und ich konnte die testosterongeladene Spannung, die sich zwischen den beiden Fronten immer weiter auflud, kaum noch ertragen. Ich hasste dieses Lackaffengehabe, wenn Männer nichts anderes konnten, als sich auf die Fresse zu schlagen. Dummes, hirnloses Pack! Ich wusste, weshalb ich ihnen allen vor langer Zeit abgeschworen hatte! Erst machten sie einen auf beschützenden Neandertaler, danach ließen sie dich irgendwann im Stich.

      »Also, wenn du weißt, wer ich bin, wieso stehst du dann immer noch hier?«, fragte Rage rau.

      Oberpenner lachte. »Wir sind zu dritt! Das schaffst selbst du nicht!«

      Rage zog lässig eine Schachtel Zigaretten aus seiner Gesäßtasche, nahm sich gemächlich eine heraus und steckte sie in seinen Mundwinkel. Selbstgefällig zündete er sie an und blies den Qualm direkt in das Gesicht meines Peinigers. Und in meines, weil ich weiterhin viel zu dicht zwischen ihnen stand. Unfassbar! Ich wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht und suchte nach einem Ausweg.

      »Ich würde mir erst den Dicken hier vornehmen.« Rage nickte links hinter mir zu einem der drei. »Der ist langsam und kein Problem. Du hängst nicht an deiner Nase, oder Kumpel?«

      Ich schnaubte. Ging es noch theatralischer?

      »Danach kommt die Bohnenstange dran. Und für den Schluss hebe ich mir dich auf, als Sahnehäubchen. Schon mal einen Jochbeinbruch gehabt? Tut schweineweh, kann ich dir sagen.« Er blies schon wieder Rauch in unsere Richtung, und mir reichte es jetzt. Sollten sie sich doch ohne mich die Birne einhauen!

      »Okay, Jungs. Ich hab verstanden. Dieses ganze Wer-hat-hier-den-Größeren-Gehabe ist irgendwie ziemlich

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