Handbuch ADHS. Группа авторов

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ADHD: a population cohort investigation. J Child Psychol Psychiatry. 59(10):1105-1113.

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      Jensen P, Hinshaw P, Kraemer H et al. (2001). ADHD comorbidity findings from the MTA study: comparing comorbid subgroups. J Amer Acad Child Adolesc Psychiatry 40: 147–158.

      National Center for Infants, Toddlers, and Families (Hrsg.) (1999). Diagnostische Klassifikation: 0–3. Seelische Gesundheit und entwicklungsbedingte Störungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Wien: Springer.

      Neuman RJ, Todd RD, Heath AC et al. (1999). Evaluation of ADHD typology in three contrasting samples: A latent class approach. J Amer Acad Child Adolesc Psychiatry 38: 25–33.

      Neumann RJ, Heath A, Reich W et al. (2001). Latent class analysis of ADHD and comorbid symptoms in a population sample of adolescent female twins. J Child Psychol Psychiatry 42: 933–942.

      Moffitt TE, Houts R, Asherson P, Belsky DW, Corcoran DL, Hammerle M, Harrington H, Hogan S, Meier MH, Polanczyk GV, Poulton R, Ramrakha S, Sugden K, Williams B, Rohde LA, Caspi A (2015). Is Adult ADHD a Childhood-Onset Neurodevelopmental Disorder? Evidence From a Four-Decade Longitudinal Cohort Study. Am J Psychiatry 172 :967–977.

      Rasmusen ER, Todd RD, Neuman RJ et al. (2004). Comparison of male adolescent-report of attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) symptoms across two cultures using latent class and principal component analysis. J Child Psychol Psychiatry 47: 797–805.

      Sibley MH, Rohde LA, Swanson JM, Hechtman LT, Molina BSG, Mitchell JT, Arnold LE, Caye A, Kennedy TM, Roy A, Stehli A; Multimodal Treatment Study of Children with ADHD (MTA) Cooperative Group (2017). Late-Onset ADHD Reconsidered With Comprehensive Repeated Assessments Between Ages 10 and 25. Am J Psychiatry 175 :140–149.

      3 Epidemiologie

      Hans-Christoph Steinhausen und Ingrid Schubert

      Die Ergebnisse der epidemiologischen Forschung sind immer stark von der Definition und Klassifikation der jeweils untersuchten Störung bzw. Krankheit, der zu ihrer Untersuchung eingesetzten Methoden und der untersuchten Stichprobe abhängig. Entsprechend haben die zur Häufigkeit von ADHS durchgeführten Untersuchungen seit den ersten Erhebungen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit jeweils zum Teil beträchtlich divergierende Prävalenzraten erbracht.

      Daher müssen die im Folgenden zusammengefassten Ergebnisse jeweils unter spezifischen Gesichtspunkten dargestellt werden, welche die Bestimmung von Prävalenzraten für ADHS beeinflussen. Hierzu zählen neben den Aspekten von Definition und Klassifikation auch die Faktoren Geschlecht, Alter, Sozialschicht, Subtyp und Komorbidität. Verlaufsuntersuchungen gestatten die Klärung der Frage, inwieweit Prävalenzraten von Alterseffekten beeinflusst werden.

      Die folgende Übersicht erstreckt sich auf die epidemiologischen Feldstudien ab den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Altersbereich der in diesen Studien untersuchten Probanden erstreckt sich mit studienspezifischer Variation überwiegend auf die Spanne vom Vorschulalter bis zum Abschluss der Adoleszenz, wobei der Schwerpunkt beim Schulalter liegt. Zur Prävalenz im Erwachsenalter liegen erst seit jüngster Zeit begrenzte (inter)nationale Daten vor. Der größte Teil der Studien wurde in den USA und zum geringeren Teil in anderen englischsprachigen Regionen der Welt, in Europa sowie in Südamerika und Asien (Hong Kong und Taiwan) durchgeführt.

      Ferner liegen einige Befunde aus Studien zur Inzidenz und zur sog. administrativen Prävalenz vor, welche die Häufigkeit von HKS/ADHS in den Versorgungssystemen reflektieren. Insbesondere in Deutschland wurden in den letzten 25 Jahren zunehmend die bei den gesetzlichen Krankenkassen umfangreiche Datensammlungen angelegt, die systematische Analysen zur Häufigkeit von Menschen mit ADHS in den klinischen Versorgungseinrichtungen ermöglichen und ebenfalls in diesem Kapitel zusammengefasst werden.

      3.1 Definition und Klassifikation

      Wie in Kapitel 2 dargelegt wurde, ist die zeitgenössische Forschung zu ADHS im Wesentlichen vom amerikanischen Diagnostic and Statistical Manual (DSM) der American Psychiatric Association (APA) bestimmt. In der epidemiologischen Forschung haben vor allem das DSM-III-R und in geringerem Umfang das DSM-IV mit jeweils unterschiedlichen Klassifikationen der Subtypen und verschiedener Anzahl diagnostischer Kriterien eine Rolle gespielt. Der Übergang vom DSM-III-R war insofern bedeutsam, als der im DSM-III noch enthaltene, im DSM-III-R aber wieder entfernte Subtyp der isolierten Aufmerksamkeitsdefizit-Störung im DSM-IV wieder eingeführt wurde. Zusätzlich wurde auch ein Subtyp der isolierten Hyperaktivität-Impulsivität berücksichtigt. Die in der ICD-9 und der ICD-10 festgelegten Kriterien für Hyperkinetische Störungen (HKS) wurden nur in einer kleinen Anzahl von Studien als Referenzrahmen benutzt.

      Auf die Unterschiede in der Klassifikation von HKS bzw. ADHS hinsichtlich diagnostischer Kriterien und Subtypen in den aktuellen Versionen der beiden Klassifikationssysteme wurde ebenfalls in Kapitel 2 hingewiesen. Diese waren noch einmal ausgeprägter als beim Übergang vom DSM-III-R zum DSM-IV. Die neuesten DSM-5 Kriterien haben bisher keinen nennenswerten Eingang in epidemiologische Studien gefunden, sind aber inhaltlich – wie in Kapitel 2 aufgezeigt – wenig von denen des DSM-IV verschieden.

      3.2 Erhebungsmethoden

      Die epidemiologische Forschung zu psychischen Störungen hat sich bei sogenannten Einstufenprojekten schwerpunktmäßig entweder auf verhaltensorientierte Fragebögen oder auf strukturierte psychiatrische Interviews gestützt. Häufig wurde in sogenannten Zweistufenprojekten auch eine Kombination der beiden Methoden eingesetzt, indem in einer ersten Phase des Screenings die kostensparenden Fragebögen zur Identifikation von Risikoträgern zum Einsatz kamen, um anschließend bei dieser Zielgruppe mit den aufwändigeren strukturierten Interviews detaillierte Untersuchungen vorzunehmen.

      Die Diversität der Befunde wird durch die unterschiedlichen Untersuchungsverfahren vertieft. Unter den Fragebögen wurden beispielsweise die Child Behaviour Checklist (CBCL) (Achenbach 1991a), bisweilen in Verbindung mit der Teacher Rating Form (TRF) oder dem Youth Self-Report (YSR) (Achenbach 1991b), die Parent/Teacher Questionnaires von Conners (Conners et al. 1998a, 1998b), die Eltern- bzw. Lehrerfragebögen von Rutter (Rutter et al. 1970) oder verschiedene auf den ADHS-Kriterien des DSM aufbauende Checklisten eingesetzt. Damit verbunden kann die Orientierung an verschiedenen Informanten (Eltern vs. Lehrer) einen weiteren Einfluss auf die Bestimmung von Prävalenzraten haben.

      Unter den Interviews wurde am häufigsten das Diagnostic Interview Schedule for Children (DISC) (Shaffer et al. 1993), aber auch das Diagnostic Interview for Children and Adolescents (DICA) (Reich 2000), das Child and Adolescent Psychiatric Assessment (CAPA) (Angold und Costello 2000) oder das Schedule for Affective Disorders and Schizophrenia for School-Age Children (K-SADS) (Ambrosini 2000) eingesetzt. Diese Verfahren unterscheiden sich trotz ihrer dominanten Orientierung an den DSM-Kriterien in ihrer Struktur, in der Interviewtechnik und der befragten Informanten.

      Mit der dimensionalen Erfassung von ADHS über Fragebögen sind jeweils nicht nur im Detail unterschiedliche Merkmalsbeschreibungen, sondern auch spezifische Entscheidungen verbunden, wie die Falldefinition – z. B. über Trennwerte – erfolgen soll. Hingegen orientieren sich die strukturierten Interviews jeweils relativ eng an den diagnostischen Kriterien der beiden großen Klassifikationssysteme. Sie können aber z. B. in dem erfassten Erhebungszeitraum (sechs Monate beim DISC, drei Monate

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