.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу - страница 6

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
 -

Скачать книгу

Das hob sein Image, und er zeigte sich Gabi dafür erkenntlich. Außerdem hatte er sich seine persönliche Freiheit damit erkauft, daß er seiner Tochter alle Freiheiten ließ, als sie mündig war.

      Gabi bekam monatlich ihre Überweisung auf die Bank und konnte damit tun und lassen, was sie wollte. Sie hatte sich einen anhänglichen Freundeskreis gewonnen, denn sie geizte nicht. Aber sie konnte auch sehr ungehalten sein, wenn man sich ihr nicht entsprechend erkenntlich zeigte.

      Das bekam André zu spüren, als er zu ihr kam. »Ich finde es gemein von Vicky, daß sie mich im Stich läßt«, beschwerte sich Gabi sogleich ungehalten.

      »Wieso?« fragte er verblüfft? »Sie war bei Alice und ist nicht in Laune, um die Party mitzumachen.«

      »Und der Dreck bleibt mir allein«, murrte Gabi. »Ich sehe auch nicht ein, daß alle immer bei mir herumhocken. Ich werde nie eingeladen.«

      »Du brauchst ja auch niemanden einzuladen, wenn du nicht willst«, sagte André gleichmütig.

      »Es hat sich eben so eingebürgert, daß wir mittwochs bei mir zusammenkommen.«

      »Dann hängen wir eben ein Schild an die Tür: Wegen dringender Familienangelegenheiten leider abwesend«, schlug er vor.

      »Was du immer für Ideen hast«, sagte sie mürrisch. »Aber eigentlich nicht schlecht. Und was machen wir?«

      »Wir fahren irgendwohin und reden mal vernünftig miteinander, Gabi«, erwiderte er.

      »Worüber?«

      »Über uns.«

      In ihren Augen blitzte es auf. »Willst du mir etwa einen Heiratsantrag machen?« fragte sie erregt.

      »Das nicht gerade. An Heirat ist bei mir noch nicht zu denken, aber wir müssen doch mal eine gemeinsame Linie finden.«

      »Was für eine?«

      »Ich meine, daß du dich nicht darauf versteifen solltest, über meinen Vater eine Filmkarriere zu machen, er hat da nämlich Prinzipien.«

      »Kannst du dich nicht ein bißchen deutlicher ausdrücken?«

      »Du bist fotogen, aber zur Schauspielerin langt es nicht, um es ganz deutlich zu sagen.«

      »Das sagt dein lieber Vater.«

      »Wenn ich ehrlich sein soll, Gabi, ich sage es auch. Es hat doch keinen Sinn.«

      »Halt deinen Mund!« schrie sie ihn an. »Du willst es nur nicht mit ihm verderben, weil du abhängig von ihm bist. Aber ich bin unabhängig. Mein Vater ist nicht so borniert wie deiner. Ich werde einen anderen Produzenten finden, auch ohne deine Hilfe.«

      Er starrte sie an. »Darauf geht es hinaus. Du wolltest mich auch nur für deine Zwecke einspannen?« sagte er tonlos.

      »Dreh mir nicht das Wort im Mund um. Ich habe von dir erwartet, daß du meine Interessen vertrittst«, sagte sie. »Zumindest hätte ich auch etwas mehr Entgegenkommen von deinem Vater erwartet.«

      »Er hat seine eigenen Ansichten.«

      Sie kniff die Augen zusammen. »Dann werde ich mich eben anderweitig engagieren«, sagte sie spitz.

      »Tu, was du nicht lassen kannst«, erwiderte André erbost. »Ich weiß jetzt jedenfalls Bescheid. Dann viel Vergnügen heute abend.«

      Sie wurde noch wütender. »Nun spielst du auch noch den Beleidigten.«

      »lch habe nicht gedacht, daß ich für dich nur ein Mittel zum Zweck bin«, erklärte er aggressiv. »Ich ziehe daraus meine Konsequenzen.«

      Dann ging er, und sie lachte schrill hinter ihm her. Es gefiel ihm nicht. War er blind und taub gewesen? Oder so verliebt, daß er ihre Fehler einfach nicht sehen wollte?

      Er fuhr nicht nach Hause. Er ging in eine Disco. Es war noch kein Betrieb, aber ein paar junge Leute saßen an der Bar, die er kannte und die Gabi auch für diesen Abend eingeladen hatte.

      »Willst du uns abschleppen, An­dré?« fragte einer. »Keine Chance. Tendenz lustlos. Ist doch immer derselbe Quatsch bei Gabi. Langweilt es dich auch?«

      »Hattet ihr etwa Krach?« fragte ein anderer, als André düster vor sich hin starrte. »Warum hast du Vicky nicht mitgebracht?«

      »Sie ist zu Hause«, knurrte André. »Ein Bier, bitte.«

      Aber auch hier blieb er nicht lange. Er bummelte dann noch durch die Straßen und versuchte, mit sich ins reine zu kommen.

      *

      Bei den Nordens herrschte ver­gnügte Stimmung. Isabel Schoeller war schon eingetroffen, und da gab es viel zu erzählen. Zuerst hatte sie sich natürlich mit den Kindern beschäftigen müssen.

      Sie kannten sich schon lange. Vor ihrer Ehe mit dem Arzt Dr. Jürgen Schoel­ler war Isabel eine bekannte Journalistin gewesen, und niemand hatte es für möglich gehalten, daß ihr das Leben auf der Insel der Hoffnung auf die Dauer behagen würde. Aber Isabel trennte sich von Mann und ihren Kindern und der Insel tatsächlich nur, wenn sie in München einkaufen mußte. Freilich freute sie sich dann auch, mit den Nordens beisammen zu sein, mit denen sie eine herzliche Freundschaft verband.

      Selbstverständlich hatte sie sich auch sofort bereit erklärt, Hedi Röcken mitzunehmen.

      »Ist überhaupt noch Platz?« fragte sie.

      »Ich habe mit Paps schon telefoniert«, erwiderte Fee. »Du weißt ja, daß er uns nie einen Korb gibt. Ich kann manchmal nur staunen, daß es überhaupt keinen Leerlauf gibt.«

      »Wir sind auch schon für’s nächste Jahr ausgebucht«, erklärte Isabel. »Ist doch fein, endlich wirft die Insel Gewinn ab. Die Belastungen sind getilgt. Das zehnjährige Bestehen der Insel der Hoffnung kann groß gefeiert werden.«

      »Wenn dazu Zeit ist«, meinte Daniel schmunzelnd.

      »Die wird sich genommen, das schwöre ich euch«, sagte Isabel.

      »Ich habe nicht gedacht, daß wir so rasch Gewinn erzielen würden«, sagte Daniel.

      »Hannes hat halt die richtige Frau gefunden«, meinte Isabel verschmitzt. »Ich kann Anne immer nur bewundern.«

      »Und wir hätten nie gedacht, daß dir dieses Leben gefallen würde, Isabel«, sagte Fee.

      »Gefallen ist gar kein Ausdruck. Ich weiß doch erst jetzt, was tiefinnerliches Glück ist. Ich habe es euch zu verdanken. Auf daß wir es noch lange genießen können«, sagte sie, ihr Glas hebend. »Was sonst so alles in der Welt passiert, kann einem doch nur Angst einjagen.«

      Sie richtete ihren Blick auf Daniel. »Hast du nicht mal gesagt, daß du deine Praxis aufgibst, wenn Hannes ins Rentenalter kommt?«

      »Er denkt doch gar nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen«, sagte Daniel.

      »Und wir werden ihm nicht das Gefühl geben, daß er eigentlich ins Rentenalter kommt«, warf Fee ein. »Ein paar Allgemeinmediziner werden hier auch noch gebraucht.«

      »Die

Скачать книгу