Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 7

Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Staffel

Скачать книгу

es bitte nicht«, seufzte Fee. Und es dauerte nicht lange, da läutete schon das Telefon.

      Es war Rolf Hanson. Er entschuldigte sich wegen der späten Störung. Alice Valborg sei zu ihm gekommen, einem Nervenzusammenbruch nahe. Ob es wohl möglich sei, daß Dr. Norden kommen könne.

      »Da kann ich schlecht nein sagen« erklarte Daniel. »Es handelt sich um die Valborg.«

      »Was fehlt ihr denn?« fragte Isabel aufhorchend.

      »Fee kann es dir erklären. Ich werde hoffentlich bald zurück sein«, erwiderte Daniel.

      *

      »Sie hat eine Kehlkopfentzündung«, erklärte Fee.

      »Das ist schlimm in diesem Beruf«, meinte Isabel, »und langwierig. Und sie muß doch jetzt schon über vierzig sein. Da kommt die Existenzangst dazu.«

      »Doch nicht, wenn man so viel verdient hat«, sagte Fee.

      »Sie hat auch viel einstecken müssen«, sagte Isabel. »Ich kann mich noch gut erinnern. Ich hatte mal ein Gespräch mit ihr, als ich noch die rasende Reporterin war. Da hatte sie gewaltige Scherereien mit ihrem Bruder. Der Name Rex Borg sagt dir wohl nichts?«

      »Nein«, erwiderte Fee.

      »War ein ganz bekannter Schauspieler. Kometenhafter Aufstieg und ebenso schneller Sturz. Nur wenige Eingeweihte wußten, daß er der Bruder von der Valborg war. Borg ist ihr richtiger Name. Sie hat sich aber nie mit ihrem Bruder verstanden, und dann hat er auf ihren Namen gepumpt, soviel ich mich erinnere. Die Aufregung schlug ihr schon damals aut die Stimmbänder, daran erinnere ich mich genau. Sie ist übersensibel.«

      »Und eine großartige Schauspielerin«, sagte Fee.

      »Aber nie ihrer selbst sicher, ob sie wirklich so spielt, wie andere es sehen wollen. Ich bin sehr gespannt, was Daniel erzählt.«

      Dr. Norden fand eine verzweifelte Frau vor, die kein Wort über die Lippen brachte, so sehr sie sich auch quälte.

      Rolf Hanson erklärte dem Arzt, daß sie eine schreckliche zusätzliche Aufregung gehabt hätte und voller Angst sei.

      »Es könnte ihr sicher helfen wenn sie bald zur Insel der Hoffnung fahren könnte, Herr Doktor«, sagte Irene. »Wäre es wohl möglich?«

      »Es wird einzurichten sein, wenn sie einverstanden ist«, sagte Dr. Norden. »Wir haben gerade Besuch von Frau Schoeller. Sie nimmt übermorgen noch eine andere Patientin mit zur Insel, Frau Röcken.« Er sah Rolf Hanson an, und dessen Augen wurden ganz weit. Aber auch Alice Valborg tat durch Handbewegungen kund, daß etwas sie sehr bewegte und zugleich ihre Zustimmung fand. Sie schrieb etwas auf einen Block, da sie wieder nur ein Krächzen hervorbrachte.

      Isabel Schoeller, geborene Guntram? las Dr. Norden.

      »Ja, um sie handelt es sich«, erwiderte er.

      Alices Gesicht entspannte sich. Tränen rollten plötzlich über ihre Wan-gen, und sie nickte immer wieder.

      Das konnte man als Zustimmung auffassen, und sie schrieb es dann auch auf.

      »Gut, dann halten Sie sich bereit, gnädige Frau«, sagte Dr. Norden. »Übermorgen vormittag geht die Reise los. Wo kann Frau Schoeller Sie abholen?«

      »Bei uns«, sagte Irene rasch. »Sie kam schon mit Sack und Pack«, raunte sie dann Dr. Norden zu, als sie ihn zur Tür begleitete. Rolf Hanson hatte sich Alices angenommen. »Sie hat Angst«, fuhr Irene fort. »Da steckt wohl mal wieder ihr Bruder dahinter, aber sie schämt sich seiner so, daß sie nicht darüber redet.«

      »Was wissen Sie über ihn?« fragte Dr. Norden.

      »Nichts, seit er als Schauspieler vergessen ist. Daran ist er aber selbst schuld. Durch seinen Lebenswandel ist er total heruntergekommen. Er hat dann das Glück gehabt, eine recht vermögende Frau zu heiraten, aber das wissen wir auch nur von Alice. Er war völlig von der Bildfläche verschwunden. Alice ist sehr introvertiert. Sie teilt sich niemandem mit. Glauben Sie, daß ihr geholfen werden kann?«

      »Es ist wie ein Krampf, der sich lösen muß«, erwiderte er. »Mein Schwiegervater ist ein guter Psychologe. Nur eine darauf ausgerichtete

      Therapie kann da wohl helfen, aber natürlich wird sie auch gründlich untersucht werden. Jetzt ist sie völlig verkrampft. Geben Sie ihr einen Schlummertrunk. Ich lasse Ihnen diese Tropfen hier, oder nimmt sie starke Medikamente?«

      »Das glaube ich nicht. Sie hat eine panische Angst vor Betäubungsmitteln, seit ihr Bruder sich durch Drogen ruinierte. Seinerzeit wurde das Mode. Man kann wirklich froh sein, wenn die Familie mit so was nicht konfrontiert wird. Was meinen Sie, welche Angst ich manchmal um unsere Kinder ausgestanden habe. Man kann sie ja nicht an die Kette legen.«

      »Sie haben liebevolle, vernünftige Eltern«, sagte Dr. Norden beruhigend, »aber ich verstehe solche Ängste. Oft genug habe ich damit zu tun.«

      »Und leider ist es ja so, daß man immer Entschuldigungen findet. Wenn es sich um Leute handelt, die bekannt sind. Ein armer Schlucker wird gleich verdammt, wenn er zur Spritze oder Flasche greift, aber die Prominenz wird verteidigt.«

      »Bewahren Sie sich Ihren gesunden Menschenverstand, Frau Hanson«, sagte er »Sie gehören doch auch zur Prominenz.«

      Sie lächelte ganz flüchtig. »Der Name Hanson bürgt wirklich für Qualität«, erwiderte sie »Sie werden Dr. Cornelius informieren, daß er behutsam mit Alice umgeht?«

      »Das wird er von selbst tun. Er ist nach meinem Vater der beste Arzt, den ich kenne.«

      »Sie brauchen Ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen«, sagte Irene. »Danke, daß Sie gleich gekommen sind, und sagen Sie Ihrer Frau liebe Grüße, und sie möge die Störung verzeihen.«

      Als er heimkam, gab es noch viel zu erzählen. Isabel war allerdings sehr nachdenklich.

      »Ich werde mich auch um Alice Valborg kümmern«, versprach sie.

      »War sie eigentlich nie verheiratet?« fragte Daniel.

      »Es wurde mal gemunkelt, aber das muß gewesen sein, bevor sie berühmt wurde, aber ihr Privatleben wurde wenig bekannt, und kaum jemand weiß, daß sie die Schwester von Rex Borg ist. Ich weiß nicht, ob er überhaupt noch lebt.«

      »Es scheint so. Frau Hanson hat angedeutet, daß sie sich seinetwegen aufgeregt hat. Kanntest du ihn persönlich?«

      Isabel schüttelte den Kopf. »Als er seine Blütezeit hatte, war ich eine blutige Anfängerin. Ich darf dich doch erinnern, daß ich erst vierzig bin, Daniel?« fragte sie schelmisch.

      »Und siehst aus wie dreißig«, sagte er.

      »Ist er nicht lieb, Fee? Er macht einer alten Freundin Komplimente«, lachte Isabel.

      »Auf die alte Freundin war ich mal sehr eifersüchtig«, gab Fee lächelnd zurück.

      »Und ich auf die liebe Fee, die für meinen Jürgen die Traumfrau war!«

      »Jetzt werden wieder olle Kamellen auf’s Trapez gebracht«, brummte Daniel. »Trinken wir lieber noch einen

Скачать книгу