Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden (ab 600) Jubiläumsbox 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden (ab 600)

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da seid ihr ja schon«, sagte sie vergnügt. »Das freut mich sehr, daß ich dich nun auch kennenlerne, Bobby.«

      »Ich freue mich auch. Warum hast du Jürgen nicht mitgebracht?«

      Simone war nur momentan verblüfft. »Er holt uns nachher ab«, erwiderte sie. »Er lädt uns zum Abendessen ein, das hat er schon mit deinem Papi verabredet.«

      »Das ist toll«, freute sich Bobby. »Granny muß sowieso mit Papi reden.«

      *

      Das taten sie bereits. David hatte seiner Mutter auch gesagt, daß sie viel Zeit hätten, weil Jürgen und Simone mit Jana und Bobby essen gehen wollten.

      »Und du bist einverstanden?« staunte Agnete.

      »Warum denn nicht?«

      »Immerhin ist sie deine Angestellte.«

      »Du bist doch sonst nicht so pingelig«, meinte er anzüglich.

      »Aber du bist auf Trennung geschäftlicher und privater Interessen bedacht.«

      »Das ist vorbei. Ich mache Fortschritte. Simone Roswald hat Format. Jürgen hat eine gute Wahl getroffen, und Jana scheint auch ihre Qualitäten zu haben.«

      »Das kann man sagen. Eine bessere Wahl hätten wir nicht treffen können.«

      »Die hat ja wohl Bobby getroffen. Hättest du gedacht, daß dieses dauernde ›Mami hat gesagt, und Mami hätte das nicht gern‹ so schnell aufhört?«

      Agnete sah ihn überrascht an. »Hat es dich etwa gestört?« fragte sie.

      »Ja, das hat es, aber reden wir jetzt von Paris. Das willst du doch auch wissen.«

      »Wie hat sich Dubois verhalten?«

      »Peinlich. Er hat gejammert, er wollte feilschen und an meine Gefühle appellieren. Er hat wohl gedacht, mich auf schamlose Weise über den Tisch ziehen zu können, aber letztlich mußte er sich doch mit dem zufriedengeben, was ich bereit war zu zahlen. Dann habe ich Fiona getroffen, ich denke, daß sie es arrangierte, und sie hat mir einige merkwürdige Dinge erzählt, die mir zu denken geben. Es war kein boshafter Tratsch.«

      »Aber du willst nicht darüber sprechen.« Sie sah ihn forschend an.

      Er trank einen Schluck Tee und aß von dem Gebäck, das Klara extra für ihn gebacken hatte.

      »Kannst du dich erinnern, wie es war, als wir für das Baby einen Namen suchten?«

      »Wie kommst du denn jetzt darauf?« wunderte sie sich. »Für Julie stand es fest, daß ein Junge Roberto heißen sollte. Du hast sowieso zu allem Ja und Amen gesagt.«

      »Übertreib bitte nicht, Mama. Es war ja wohl Julie, die sonst niemals Widerspruch erhob. Was das Kind anbetraf, habe ich ihr natürlich nicht dreingeredet und immerhin hieß Vater ja auch Robert.«

      »Ich habe es auch als eine Reverenz an ihn empfunden, obgleich sie ihn ja gar nicht gekannt hatte. Wäre es dir lieber gewesen, er wäre David getauft worden, nach dir?«

      »Ach was, Fiona hat da nur so eine Bemerkung gemacht, daß Roberto Santonelli Julies erste große Liebe gewesen sei.«

      »Liebe Güte! Bist du darauf noch eifersüchtig?«

      »Nein, aber es stimmt mich nachdenklich. Sie hat nie darüber gesprochen.«

      »Jetzt will ich mal ganz offen sein, David, wenn mir auch manches an Julie nicht gefallen hat, betrogen hat sie dich bestimmt nicht. Ich möchte eher sagen, daß sie besessen von dir war.«

      »Und jetzt will ich dir etwas sagen, Mama, was ich erst lange überlegen mußte, weil ich Fiona nicht traute. Aber es kann durchaus möglich sein, daß Julie von ihrem Vater auf mich angesetzt wurde. Ich habe mir durch den Kopf gehen lassen, wie wir uns kennenlernten auf dem Wohltätigkeitsball in Monte Carlo. Sie war mir zuerst gar nicht aufgefallen, weil sie umgeben war von ihren Freunden. Eigentlich wollten Marcel und Eliette Dubois mich dort treffen, aber dann waren sie plötzlich verhindert, und weil ich solche Bälle sowieso nicht mag und niemanden kannte, wollte ich gehen, aber da stand plötzlich Julie vor mir und wollte mir Lose verkaufen.«

      »Die du auch gekauft hast. Die Story ist mir bekannt.«

      »Aber sie erscheint mir jetzt in einem anderen Licht, nachdem mich Fiona darauf aufmerksam machte.«

      »Seit wann gibst du etwas auf das Gerede einer sogenannten Freundin? Und wie es auch gewesen sein mag. David, es ist vorbei, begraben und vergessen.«

      »Vergessen noch nicht, es wurmt.«

      »Du wirst doch nicht etwa Zweifel hegen, daß du Bobbys Vater bist? Nun, da kannst du ganz beruhigt sein. Als du gerade mit Jürgen nach Paris gestartet warst, ist Bobby beim Rollschuhfahren auf dem Gartenweg gestürzt. Ich war mit ihm bei Dr. Norden. Er hat eine Tetanusspritze bekommen, und Dr. Norden hat scherzhaft gesagt, wenn Bobby mal eine Blutübertragung brauche, sei der Spender ja in unmittelbarer Nähe, da eure Blutgruppen ganz genau übereinstimmen. Dann haben wir glücklicherweise an diesem Vormittag auch Jana in der Praxis getroffen. Wenn das keine Schicksalsfügung war! Bobby ist restlos zufrieden und glücklich, und ich bin es auch.«

      Sie betrachtete ihren Sohn, der sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte. Er hatte sich verändert. Er überraschte sie, daß er so offen darüber redete, was ihn bewegte, denn das hatte er früher nie getan. Und sie hatte auch aus seinen Worten die Zweifel an Julie herausgehört. Er mochte wohl blind verliebt in diese Ehe hineingetappt sein, aber diese Zweifel konnten nicht erst durch Worte von Julies Freundin hervorgerufen sein. Sie mußten ihn schon länger bewegt haben.

      »Ich möchte dich nicht verletzen, David, aber war etwas zwischen dir und Julie, von dem ich nichts weiß?«

      Er richtete sich auf.

      »Es war diese Krankheit, Mama. Ich habe mit Dr. Norden darüber gesprochen, und er sagte mir, daß sie nicht plötzlich ausbricht, jedenfalls nicht bei Erwachsenen. Und du weißt auch, daß sie sich während der Schwangerschaft nicht von Dr. Norden behandeln lassen wollte. Fiona sagt auch, daß jeder von der Krankheit wußte und es Berechnung von ihren Eltern gewesen sei, sie mit mir zu verheiraten. Wenn sie mich auch geliebt hat, was ich nicht wegreden will, so bleibt doch ein bitteres Gefühl, in eine Falle getappt zu sein.«

      »Willst du damit sagen, daß du sie nicht geheiratet hättest, wenn du von ihrer Krankheit gewußt hättest?«

      »Ich hätte sie nicht geheiratet«, sagte er tonlos. »Der Gedanke, eine kranke Frau zu haben, die vielleicht lange Jahre von Schmerzen geplagt würde, hätte mich davon abgehalten. Ich kannte sie doch noch nicht lange genug, um sie so zu lieben, Mama. Es ist etwas anderes, wenn man schon in einer langjährigen Ehe verbunden ist und dann von einem solchen Schicksalsschlag getrofffen wird. Ich hätte nur von Anfang an Mitleid für sie empfinden können, wenn ich es gewußt hätte, und Liebe kann nicht aus Mitleid erwachsen. Als ich dann Gewißheit hatte, beschäftigte mich der Gedanke unentwegt, daß ich getäuscht worden sei, denn ihr einziger Gedanke war, daß ich mich einer anderen Frau zuwenden könnte. Ich sollte ihr versprechen, nie wieder zu heiraten und Bobby niemals eine Stiefmutter zu geben. Sie hat den Jungen ja auch diesbezüglich suggeriert, nur sie zu lieben.«

      »Und hast du es ihr versprochen?«

      »Ich

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