Alexis. Karl Immermann

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Alexis - Karl  Immermann

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Ihr die Lobschrift

      Vernehmt, die auf den Toten ich entworfen.

      ALLE.

      Die Lobschrift?

      GLEBOF mit erhobner Stimme.

      Nun? Soll ein so großer Mann

      Denn ungerühmt zum Grabe gehn? Das wäre

      Stumpfsinn von uns, den er so oft gescholten.

      LAPUCHIN.

      Ich sage, kommt nach Haus!

      DOLGORUKI.

      Ich sage, bleibt!

      Ich wittr' ein Schauspiel.

      GLEBOF beiseite.

      Recht. »Die Narrn des Glebof.« –

      Er nimmt ein Papier vom Tische und beginnt zu lesen.

      »Lobschrift, verfaßt mit ungeschickter Feder

      Von Stephan Glebof, auf den großen Zar.«

      EINIGE.

      Sind wir um Possen hier?

      ANDRE.

      Still! Still! Hört zu.

      GLEBOF liest.

      »Rußlands Bojaren zogen auf im Land,

      Ein jeder mit zehntausend Pferden mindstens. –

      Rußlands Bojaren setzten Herrscher ein,

      Und Herrscher ab. Aus ihrem Munde floß

      Die Quelle der Gesetze. Also war's. –

      Da kam ein Zar, hieß Fedor. Dieser ließ

      Die Bücher bringen auf den heil'gen Kreml,

      Worin verzeichnet unsre Titel, Vorzüg',

      Und unser uraltfestgewalt'ges Recht.

      Zar Fedor sprach: ›Entzündet mir ein Feuer!‹

      Und als das Feuer lodert' im Kamin,

      Da warf der Zar die Bücher all' hinein,

      Und sprach: ›Hiemit verbrenn' ich Euer Recht.‹ –

      Der Roßrad flog als Asche in die Luft,

      Und die Bojaren sahn's und blieben stumm.«

      EINER.

      Ich nicht. Ich murrt'.

      GLEBOF.

      Ja doch, und sprachst kein Wort.

      Liest.

      »Dann kam ein Zar, hieß Peter. Dieser fand

      Nur Sklaven von der Newa bis zum Don.

      Ein Großer und Gewalt'ger! Sprach: ›Ich will

      Der Knechte ganzer Herr sein! – Ihre Körper

      Gehorchen schon, nun soll'n die Seelen auch,

      Wie Puppen, tanzen an des Lenkers Draht.‹

      Fuhr übers Meer nach Holland, Frankreich, Deutschland,

      Und – lernte Schiffe baun: Der große Mann!

      Und – lernte schmieden Erz: Der große Mann!

      Und weil er's vorgelernt, so sollten's ihm

      Nachlernen die verkleinerten Bojaren,

      Und werden Schmied' und Zimmerleut' ...«

      Bewegung in der Versammlung.

      ERZBISCHOF.

      Ein Lob,

      Das kann man gelten lassen.

      DOLGORUKI.

      Warum uns

      Bekannte Schand' erzählen?

      MEHRERE.

      Weiter! Weiter!

      GLEBOF liest.

      »Die Fürsten waren ungefüg, und lernten

      Langsam das edle Handwerk. Alsobald

      Ließ dieser große Mann von fern herbei

      Sich schnell're Köpfe kommen, bess're Schüler.

      Da strömt' es über unsres Reiches Grenzen

      Aus England, Welschland, Frankreich. Fremde führten

      Das Heer; das doppelaar'ge Siegel; Fremde

      Führten die neugeschnitzte Flott'. Was sag' ich?

      Fremd war ja niemand hier, als just der Russ'!

      Nicht alle Russen, nein nicht alle! Nur,

      Was hoch und herrlich war! Nein, mit dem Staub

      Auf heim'schem Boden, schloß der große Mann

      Ein innig Wahlverbündnis. In die Hand

      Nahm er hier Staub, dort Staub, und formte draus

      Gewalt'ge Untergötter! –

      Weil Alexander Menzikof sehr schmackhaft

      Pasteten buk, war er nach dem Geschmack

      Des großen Manns, und ist ein Fürst. Und weil

      Die Witwe des Dragoners schöne Augen

      Besaß, taugt sie – das Aug' des Reichs zu sein.«

       Die Bewegung in der Versammlung ist immer stärker geworden.

      EINIGE.

      Ha wackrer Glebof!

      ANDRE.

      Guter Lobredner!

      EINIGE.

      Tod

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