G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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sie auf eine Klippe oder schroffe Kante gefallen ist, aufgeplatzt sein, aber dann müßten Scheine im Wasser schwimmen. Komm weiter, das Pferd muß da hinten sein!«

      Es war schon hell und die Sicht betrug gut dreihundert Schritt, als sie das Pferd erreichten. Es war der Falbe, den Collins geritten hatte, aber der Gaul hatte sich, als die Pferde eng zusammengedrängt den Hang herabgerast waren, den Huf gebrochen. Das Tier stand am Wasser, es hatte instinktiv die Nähe des Wassers gesucht und kühlte sich den Huf. So weit sie auch blicken konnten, nirgendwo trieb Geld auf dem Wasser.

      Mort gab noch nicht auf, er wußte zu gut, daß sie ohne Pferde verloren waren. Zwar hatten sie jetzt Collins Gewehr, aber ein Pferd war lebenswichtig. Mort suchte und fand die Spur der davongelaufenen Pferde, sie hasteten ihr nach, bis Mort keuchend stehenblieb.

      »Halt an!« sagte er düster. »Hat keinen Sinn, Charly, sie sind in Richtung Stadt gerannt – und dort werden sie in ein paar Stunden sein. Ein erfahrener Mann sieht, wohin wir gegangen sind. Wir müssen eine Spur in Richtung dieses Holzfällercamps legen – und sie muß so deutlich sein, daß sich jeder sagt, daß wir dorthin marschiert sind, um Hilfe zu suchen. Wir haben nur eine Chance, Bruder, wir müssen nach Osten. Dort hinten in den Sange de Cristo Bergen liegt eine Rinderranch, sie gehört dem alten William Sherman – einer seiner drei Söhne züchtet Pferde. Erinnerst du dich an Rich Tooney?«

      »Du meinst, das ist die Ranch, von der Tooney mal Pferde gestohlen hat?«

      »Ja, das ist sie – und wir können kaum mehr als vier Stunden Fußmarsch entfernt sein.«

      »Laß uns zu diesem Camp gehen, stehlen wir dort zwei Pferde!« keuchte Charly. »Das ist näher, viel näher!«

      »Ehe wir da sind, ist dort alles auf den Beinen. Gute Pferde finden wir da nicht. Zudem holt man uns nicht ein, wenn wir auch nur etwas Glück haben. Wir legen eine falsche Spur, Charly, dann ab nach Osten. Mit gu­ten Pferden können wir jeden Verfolger an der Nase herumführen. Die Rancher haben jetzt alle Hände voll zu tun, ihre Mavericks zu brennen, die Weidenauftriebe zu machen und Zäune zu flicken. Ich wette, von Shermans Söhnen ist keiner auf der Ranch. Vielleicht finden wir nur seine Frau, dann haben wir jede Chance, ungesehen davonzukommen.«

      »Du hast recht – gehen wir«, nickte Charly. »Vier Stunden – bist du sicher?«

      »Ja, Tooney hat mir die Ranch damals genau beschrieben. Er wollte doch, daß wir mit ihm noch einmal hinritten. Da sollen prächtige Pferde sein!«

      Mort Dillon ging in Richtung Bach zurück. Er war sicher, daß sie zur Sherman Ranch kommen würden. Und wenn sein Bein noch so schmerzte, sie hatten es zu schaffen.

      *

      Das Bein war jetzt so angeschwollen, daß auch das Wasser nicht mehr half, obgleich Mort immer wieder sein linkes Hosenbein netzte.

      »Warte!« zischte er. »Charly, warte! Ich gehe voraus!«

      Es war so still hier, daß die Dillons das leise Blubbern des Waschkessels im Waschhaus der Sherman Ranch hören konnten. Die Ranchgebäude lagen in der sengenden Sonne wie tot vor ihnen. Ein Blick in den Corral hatte den Dillons gereicht. Dort gab es genug gute Pferde. Außerdem waren Spuren am Weg, der neben dem Bach herführte. Vier Reiter hatten die Ranch also am frühen Morgen verlassen. Weit hinten im Norden stieg eine kleine Rauchfahne zum Himmel. Dort mußte die Weide sein. In der Weidehütte bereitete einer der Shermans sicher das Essen vor – oder es war ein Brandzeichenfeuer.

      Mort biß die Zähne zusammen, als er geduckt an Charly vorbeiging. Sie hatten die alte Frau, sie mochte etwa sechzig Jahre alt sein, vom Bach aus gesehen. Dort flatterte Wäsche im Wind. Der Waschdunst schlug aus der Tür des Waschhauses. Das Waschhaus war nur ein Anbau des Hauses, dessen Vorderfront nach Süden lag. Im Osten schloß sich nach einer Durchfahrt der Stall an. Scheune und Schuppen lagen nach Westen hin – alle Gebäude bildeten ein offenes Rechteck.

      Es war das typische Adobeziegelhaus eines sehr früh in dieses Land gekommenen Mannes. Es hatte kleine Fenster und ein Flachdach, auf dem eine Dachzisterne das Wasser speicherte.

      »Los!« zischte Mort. Er schob sich an der Mauer entlang zur Ecke. Hinter ihr, kaum einen Schritt entfernt, war die Tür des Waschhauses. Die Frau war vor ein paar Minuten mit einem Holzkübel herausgekommen und hatte das Schmutzwasser in eine Rinne rechts neben der Tür gekippt.

      Sie ist ziemlich groß und knochig – und sicher hat sie noch Indianer erlebt und wird sich nicht so leicht erschrecken, dachte Mort, aber das soll mich den Teufel kümmern. Sie wird ohnehin nicht viel sagen. Sobald ich weiß, wann ihre Männer zurückkommen, bringe ich sie um.

      Der Boden war wellig, er war in eine Bodendelle getreten, und der Schmerz schoß, als der Fuß umknickte, bis in seine Hüfte hoch. Mort biß sich auf die Unterlippe. Er war nur noch einen Schritt von der Ecke entfernt, hörte jetzt ein Platschen und dann ein seltsam dumpfes Geräusch hinter sich. Es klang, als wäre Charly durch dasselbe Bodenloch gestolpert und gegen die Wand gefallen.

      Der verfluchte Narr, er hat wieder mal keine Augen, was?

      Mort sah sich um und im gleichen Moment den Mann hinter Charly.

      »Das Gewehr weg!«

      Es war Mort, als fiele ihm irgend etwas auf den Kopf. Der Mann hatte den Colt in der Faust und war sicher ein Geist, denn Mort hatte ihn eigenhändig begraben.

      Dort stand Bill Logan, der Marshal.

      »Nicht Sherman, nicht…«

      Hinter Dillon, der entsetzt herumgewirbelt war, keuchte jemand. Etwas knirschte auf dem Sand, ein Schatten fiel um die Ecke, und als sich Dillon instinktiv duckte, traf ihn auch schon ein fürchterlicher Hieb über die rechte Schulter. Der Schmerz war so gewaltig, daß Dillon im Hinstürzen die Hand schloß. Sein Zeigefinger hatte am Abzug gelegen, der Schuß brüllte durch den wilden Schrei eines Mannes in Dillons Rücken.

      Was dann geschah, sah Mort Dillon nur noch verschwommen. Sein Gewehr hatte die Kugel gegen die Wand und hoch über den am Boden liegenden Charly hinweggejagt. Plötzlich taumelte Logan zurück, das grelle Heulen des von der Waschhauswand abgeirrten Querschlägers endete.

      Der lebt, dachte Dillon noch verstört, der lebt? Der ist tot, er kann gar nicht mehr am Leben sein, der ist…

      In diesem Moment traf ihn der zweite verheerende Hieb und ließ seinen Kopf explodieren. Aus der Seitentür des Schuppens, hinter der Bill Logan gestanden und auf die Dillons gewartet hatte, stürzte Matt Sherman, der älteste Sohn des Ranchers. Sein jüngerer Bruder Tabe erschien jetzt in der Stauluke der Scheune.

      »Um Gottes willen, Mann, was ist passiert?« fragte Mrs. Sherman verstört. Sie blieb genauso entsetzt wie ihr Mann und ihre Söhne stehen, denn der Marshal lag mit blutendem Kopf mitten in der Durchfahrt. »Mann, du solltest ihn doch an der Ecke abfangen, warum bist du…«

      »Hol mich der Teufel, wenn ich warte, bis so ein Mörder von einem Marshal erwischt wird!« grollte der Alte. Er war über sechs Fuß groß, ein bärtiger Riese mit wildem eisgrauem Bart und langem Haar, das er sich nur alle acht Wochen einmal beschneiden ließ. »Hier bestimme ich – hier tue ich, was ich will!«

      Er war immer so gewesen, eisenhart, grimmig entschlossen seinen Besitz zu verteidigen und sich sein Recht selbst zu nehmen. Als der Marshal vor kaum einer Stunde im vollen Galopp auf der Weide erschienen war, hatte ihn der Alte wie einen Irren angesehen.

      »Lebend haben – lebend haben!« knurrte

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