G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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      »Halt, weg mit dem Gewehr, oder ich drücke ab! Laßt die Waffen fallen!«

      Irgendwo drüben ertönte ein Fluch. Pferde jagten an, es waren mindestens zwei.

      »Carter, das Gewehr weg, sonst schieße ich dich nieder!«

      Claybran, dachte Clancy und blies den angehaltenen Atem aus. Claybran, der Sheriff von Silver City, Gott sei Dank. Nun gut! Roggers, du wolltest es nicht anders! Jetzt packe ich aus, und dann bist du fertig.

      Er stemmte sich vorsichtig hoch und sah John Carter drüben stehen. Er sah nun auch Hugh Stacy auftauchen und die Hände hoch halten. Hinter ihm erschienen die Reiter. Es waren drei Mann. Biddells war dabei, Johnston, der Deputy. Sheriff Claybran hielt sein Gewehr in der Faust und zielte auf Stacy.

      »Clancy?«

      »Yeah«, brummte Clancy. Er wußte, Claybran war nicht gerade sein Freund. Aber er hatte verhindert, daß die Falle noch einmal hätte zuschnappen können. »Hier, Sheriff.«

      Johnston und Biddells sprangen ab. Sie entwaffneten die fluchenden, wild protestierenden beiden Schurken, während Clancy die Deckung verließ.

      »Wo ist Porter, der Hundesohn, he?«

      »Hinter mir liegt er«, sagte Clancy kurz. Er sah sich um und sofort wieder weg. Porter war mit dem Kopf auf die Felsen geschlagen. Es war kein Anblick, derAppetit machen konnte.

      »Ist er tot?«

      »Yeah, Claybran, das ist er.«

      »Dann schnall ab, Mister – das Gewehr hinlegen und herkommen!«

      »Was ist?« fragte Clancy verwundert. »He, Claybran, was soll das heißen?«

      »Hast du nicht gehört? Ich werde euch Burschen zeigen, wie das Gesetz aussieht. Das Gewehr weg und den Gurt ab, Clancy!«

      »Verdammt noch mal!«

      Was blieb ihm anderes übrig? Er legte das Gewehr zu Boden und warf Gurt und Revolver auf die Waffe, ehe er weiterging. Als er zehn Schritt entfernt war, passierte es. Es traf ihn wie ein Hieb in die Magengrube und mähte ihn beinahe um.

      »Frag ihn gleich, wo er das Geld hat!« schrie Hugh Stacy schrill und wütend. »Na, los doch, Sheriff, jetzt frag den Hund mal! Er fing an, er schoß zuerst. Wir wollten nur mit ihm reden, klar? Mit dem Schießer hätten wir uns doch nicht eingelassen. Wir sind doch nicht irrsinnig genug, uns von ihm umbringen zu lassen, verstehst du? Frag ihn nur, wo er das Geld von Roggers hat.«

      »Was, was ist das?« stotterte Clancy und bleibt jäh stehen. »Verflucht, was heißt das, Claybran, was sagt dieser Hundesohn und Herumtreiber?«

      Er stand dicht vor seinem Pferd, aber zu weit von seinem Colt entfernt. Sie mußten einfach verrückt geworden sein. Der Sheriff zielte jetzt auf ihn, statt auf den stadtbekannten Herumtreiber und Schläger Hugh Stacy. Er zielte auch nicht auf John Carter, der genauso verrufen war. No, Claybran zielte auf seine Brust.

      »Wo ist es?« fragte Claybran scharf. »Clancy, wo hast du die zweitausend Böcke gelassen, he?«

      »Wa...was? Claybran, bist du verrückt?«

      »Wo hast du die zweitausend Böcke – Dollar – Greenbacks oder Scheinchen, wo hast du sie gelassen? In der Satteltasche?«

      Clancy hatte plötzlich das Gefühl, mit dem Kopf gegen einen riesenhaften gelbschimmernden Messinggong geschlagen zu werden. Das Dröhnen spaltete fast seinen Kopf. Er sah sekundenlang alles verschwommen.

      Und dann – wie ein Blitz, der vor ihm in den Boden raste und ihm alles in blendender Helligkeit zeigte – sah er die Szene wieder vor sich.

      Roggers, der ihm seinen Lohn nicht geben wollte. Roggers vor dem Geldschrank, dessen Tür er unter den drohenden Blicken Clancys aufzog.

      »Da hast du dein Geld!« hatte Roggers bissig gesagt. »Zum Teufel mit dir!«

      Aber es war kein Geld in der Hand, als er sie um die Tür herum ausstreckte. In der Hand lag der Bullcolt, das kleine, verfluchte, mörderische Ding, mit dem man einen Mann auf zehn Schritt noch erwischen konnte. Doch Clancy war nur zwei entfernt. Er sprang und schlug zu, knallhart gegen die Tür. Sie klemmte Roggers Arm ein. Er schrie und konnte nicht mehr schießen. Aber sein Kinn hielt er hin. Und an das Kinn krachte Clancys Faust. Dann nahm er sich sein Geld und ging hinaus. Er hatte noch die Scheine im Safe gesehen, aber nichts mehr als seinen Lohn genommen.

      »So ist das?« keuchte Clancy. Danach bekam er keinen Ton mehr heraus. Er wußte plötzlich, daß Roggers ihm den Diebstahl von zweitausend Dollar angehängt hatte. Darum auch hatte er Porter ihm nachgeschickt. Das war ein guter Grund, wie?

      »Yes, so ist das«, wiederholte Sheriff Claybran grimmig. »Ich erfuhr das erst ein bißchen spät, Mister. Roggers hatte schon Porter auf deine Fährte gehetzt, aber ich bin ja noch rechtzeitig gekommen, was? Nicht, daß ich was dagegen hätte, daß dieser Hundesohn Porter endlich ins Gras gebissen hat. Der war schon lange reif, dieser Schmarotzer. Aber ich habe etwas dagegen, wenn sich Leute wie Roggers anmaßen, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, Clancy.

      Du hast also das Geld, wie? Und du gibst es freiwillig heraus, eh?«

      »Der hat ’n Trick, der hat immer noch ’nen Trick in der Westentasche!« kreischte Carter gellend. »Sheriff, ich sage dir, sei vorsichtig, sei bloß vorsichtig mit diesem Schnellschießer. Als er uns sah, tat er ganz freundlich und stellte sich dumm. Er sagte doch glatt, er hätte von dem Geld keine Ahnung. Und dann riß er die verdammte Flinte auch schon hoch und flog aus dem Sattel. Siehst ja, wie schnell der Lump ist. Sein Pferd trafen wir. Das opferte er kaltblütig, um uns auszutricksen. Weiß der Satan, ob er uns nicht alle geschafft hätte. Der fing an, der fing an, stimmt es, Hugh?«

      »Und ob das stimmt!« schrie Stacy. »Sieh dich vor, Sheriff, der hat vielleicht noch einen Colt, der Strolch!«

      »Halt du dein Maul, du bist selber ein Strolch – und was für einer!« fuhr Claybran ihn finster an. »Also, steh still, Clancy. Ich weiß zu gut, wie gefährlich du Satan sein kannst. Vielleicht erzählst du mir mal, warum du bei Roggers aufhörtest, he? Als Revolvermann und Oberaufpasser in seinen verdammten Spielhöllen bekamst du doch einen Haufen Geld, oder? Und so einen Job hast du aufgegeben? Warum, he?«

      »Weil – weil der Lump Falschspieler beschäftigt und seine Roulettes und Wählerspiele alle getrimmt sind!« schrie Clancy. Die Wut packte ihn jetzt. »Darum, du verdammter Narr! Ich merkte, was los war, obgleich ich zu Anfang von den widerlichen Tricks nicht viel verstand. Hatte mich vorher nie für Karten interessiert. Aber gemerkt habe ich es schließlich doch. Darum sind sie hinter mir hergewesen, weil ich zuviel wußte. Ich habe keinen Cent genommen. Nicht einen mehr, als mir zustand.«

      »Da hast du Pech«, kam die Antwort von oben. »Clancy, du kennst Biddells. Du weißt, daß er Aufpasser bei Horgany ist. Ich hatte den Verdacht, daß das nackte Spielhöllen waren und ließ Biddells die Saloons von Roggers überprüfen. Kein Falschspiel, keine getrimmten Roulettes, alles in Ordnung!

      Und nun sag schon, warum du weggegangen bist, na?«

      Es war wieder, als steckte Clancy in einer Gongschale. In diesem Augenblick erkannte er, daß er verloren war. Ein nie zuvor gekanntes Gefühl der Ohnmacht überkam ihn. Roggers hatte etwas geahnt und die Spielhöllen in harmlose Spielsäle verwandeln

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