Das gibt's nur bei uns. Georg Markus
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Der Tod des Räuberhauptmanns Grasel Wie man als Mörder populär wird
Eine goldene Uhr für den Amtsschreiber Der Räuberhauptmann in der Anekdote
Franz Liszt zertrümmert jedes Klavier Ein Wiener Instrumentenbauer rettet ihn
Zwölf Zuhörer im Konzerthaus Franz Liszt in der Anekdote
Der treue Diener Ketterl Keiner stand dem Kaiser so nahe wie er
»Dann nehmen Sie halt zwei Sessel« Der Kaiser und Ketterl in der Anekdote
Der Tod des Schauspielers Wie Josef Kainz vom nahenden Ende erfuhr
Professur für Kainz-Verträge Josef Kainz in der Anekdote
»Die Früchte erntete eine andere« Karajans unbedankte zweite Frau
»Hier irrte Puccini« Herbert von Karajan in der Anekdote
»Meine unbegrenzte Verachtung auszusprechen« Nestroy unterstützt seinen größten Feind
»Sein S’ froh, dass Sie kein Schauspieler sind!« Johann Nestroy in der Anekdote
Wer war die Tante Jolesch? Eine Spurensuche
»Die sind schon dort geboren« Die Tante Jolesch in der Anekdote
»Und was bin ich geworden? Ein Schnorrer!« Das Kaffeehaus und seine Literaten
»War gestern die kälteste Nacht des Jahres?« Kaffeehausliteraten in der Anekdote
Beethovens letzte Reise Im offenen Wagen dem Tod entgegen
»Mein Arzt ist ein pfiffiger Italiener« Ludwig van Beethoven in der Anekdote
Zyankali statt Potenzmittel Der Kriminalfall Hofrichter
Ein Detektiv schreitet ein Der Fall Hofrichter in der Anekdote
Warum gibt’s das nur in Österreich? Vorwort
Natürlich gibt es auch anderswo Kronprinzen, Kammerdiener, Liebschaften, Scheidungsaffären, Riesen, Schnorrer, Doktoren honoris causa, komische Tanten, geniale Maler, Komponisten und Kaffeehausliteraten. Aber nirgendwo sonst in dieser Häufung, Ausprägung und vielleicht auch in dieser Originalität.
Zwei kaiserliche Kammerdiener als wichtige Kronzeugen
Einen wie Johann Loschek etwa wird man anderswo vergebens suchen. Er war als Kammerdiener des Kronprinzen Rudolf der Kronzeuge von Mayerling und schrieb im hohen Alter seine Erinnerungen nieder, die zu seinen Lebzeiten niemand zu sehen bekam. Seine Erben zeigten mir mehr als achtzig Jahre nach Loscheks Tod bisher unbekannte Schätze aus dem Nachlass, die er auf seinem Landgut bei Wiener Neustadt archiviert hatte, darunter die handschriftliche Schilderung der Nacht von Mayerling.
Aus dem Leben eines anderen Kammerdieners erfährt man im Kapitel »Der treue Diener Ketterl«, der über seinen Kaiser nur in den höchsten Tönen sprach, an dessen Frau Elisabeth aber überraschenderweise kein gutes Haar ließ.
Kriminelle Machenschaften im Umfeld des Kaiserhauses
Aus dem ehemaligen Kaiserhaus gibt es natürlich noch mehr zu berichten, das »nur bei uns« möglich ist. Auch Kronprinz Rudolfs Schwager Prinz Philipp von Coburg befand sich im Jagdschloss Mayerling, als die tödlichen Schüsse fielen. Es sollte nicht lange dauern, bis auf ihn ebenfalls Eheprobleme ungeahnten Ausmaßes zukamen: Philipps Frau Louise – sie war die Schwester der Kronprinzessin Stephanie – ging mit einem jungen Ulanenoffizier durch und verprasste mit ihm Millionen aus dem Vermögen ihres Gemahls. Irgendwann riss dem gehörnten Ehemann die Geduld, und er reichte die Scheidung ein. Mehr als ein Jahrhundert später wurden mir die bisher unbekannten Scheidungsdokumente zugespielt, die auf ein familiäres Desaster hinweisen: Inkriminiert waren nicht nur eheliche Untreue, sondern auch gesetzwidrige Machenschaften, die die Betroffenen ins Gefängnis brachten. Ähnliches hat es im Umfeld des Erzhauses nie zuvor oder danach gegeben.
»Zweites Mayerling« – mit umgekehrten Vorzeichen
Noch schlimmer als Louise und Philipp traf das Schicksal den einzigen Sohn des Ehepaares: Prinz Leopold von Coburg, der wie sein Vater im prächtigen Palais auf der Wiener Seilerstätte residierte, verliebte sich in eine Schauspielerin und wurde von ihr grausam ermordet, ehe sie sich selbst richtete. Der Grund: Coburg hatte ihr die Ehe versprochen, sich’s dann aber anders überlegt. Man sprach von einem zweiten Mayerling – mit umgekehrten Vorzeichen. Diesmal war es die Geliebte, die zur Schusswaffe griff.
Erstaunlich ist, dass sich der Räuberhauptmann Johann Georg Grasel als »Robin Hood des Waldviertels« immer noch einer gewissen Popularität erfreut. Ganz im Gegensatz zum k. u. k. Oberleutnant Adolf Hofrichter, der 1909 an zwölf Offiziere Kuverts verschickte, in denen sich »Potenzmittel mit verblüffender Wirkung« befinden sollten, die in Wahrheit aber tödliches Zyankali enthielten. Ein Hauptmann des Generalstabs ist nach Einnahme der Giftpillen gestorben. Der Hintergrund des Attentats: Hofrichter hoffte nach Beseitigung der vor ihm gereihten Kameraden in den begehrten Generalstab aufrücken zu können.
Paula Wessely als Opfer einer Erpressung
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