Elfenzeit 5: Trugwandel. Uschi Zietsch

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Elfenzeit 5: Trugwandel - Uschi Zietsch страница 27

Автор:
Серия:
Издательство:
Elfenzeit 5: Trugwandel - Uschi Zietsch Elfenzeit

Скачать книгу

zeigte sich kooperativ, hilflos und naiv.

      »Nein, die Ausweise haben wir natürlich daheim gelassen«, sagte Fabio und grinste stolz.

      Wir sind Bonnie und Clyde, dachte Nadja und fand die Situation plötzlich ziemlich komisch. Und außerdem, was sollte ihnen schon passieren? Sie hatten ein paar Tricks auf Lager, gegen die normale Menschen nicht ankamen, und McNamarra wirkte recht zivilisiert. Hauptsache, die Polizei wurde nicht eingeschaltet.

      »Sie sind nicht von hier.«

      »Oh nein, wir kommen aus Italien.«

      »Aber Sie sprechen sehr gut Englisch.«

      »Wir Italiener lieben Fremdsprachen. Deutsch kann ich auch, wollen Sie mal hören?«

      McNamarra winkte ab. »Ich habe keine Lust, mich ständig mit Spinnern wie euch abgeben zu müssen. Zur Sonnenwende sind es regelmäßig die Druiden, zu Samhain die Weißen Hexen … und jetzt fangt ihr Ausländer auch noch an beliebigen Tagen an, euren Riten nachzugehen. Ich rufe am besten die Polizei, die wird euch erst mal einbuchten.«

      »Weswegen denn?«, fragte Fabio erstaunt.

      »Nun, Sie sind in den Tumulus eingebrochen …«

      »Entschuldigung, Sir, aber das ist nicht ganz korrekt. Da war keine verschlossene Tür. Außerdem wollten wir nichts stehlen, wir haben im Gegenteil etwas gebracht. Das wir wieder mitgenommen hätten, ohne auch nur ein Fitzelchen Müll zurückzulassen. Das ist bestenfalls Hausfriedensbruch, aber nicht mehr. Nicht mal grober Unfug.«

      Der Ire musterte Nadjas Vater aus verengten Augen. »Sie sind ein ganz Schlauer, was? Machen das wohl öfter?«

      Fabio schüttelte den Kopf und setzte sein strahlendes Lächeln auf. »Nein, aber ich schaue mir jeden Tag Das Gericht tagt an. Und natürlich Matlock. Kennen Sie Matlock? Das ist ein Anwalt, der …«

      »Interessiert mich nicht!«, wehrte McNamarra ab, als sich die Tür öffnete.

      Ein Mann kam herein, derselbe, der den Tumulus untersucht hatte. »Wir haben die Spiegel sichergestellt. Keinerlei Beschädigungen oder sonstige Spuren. In ihren Taschen war nichts weiter, auch keine Spraydosen oder irgendetwas, um die Steinsymbole zu zerstören. Vandalismus können wir wohl ausschließen. Und den Rest, Drogen und Alkohol, auch.«

      McNamarra rieb sich grübelnd das Kinn.

      »Ähm …«, begann Fabio vorsichtig. »Könnten wir die Spiegel bitte wiederbekommen? Die haben eine Stande Geld gekostet und waren nicht leicht aufzutreiben.«

      Fragend sah der Mann seinen Chef an. Der machte eine ungeduldige Geste. »Ja, in Ordnung, warum nicht. Die gehören uns schließlich nicht, sind nicht illegal oder Beweismittel, und am Ende werden wir noch wegen Diebstahls angezeigt.« Er richtete den düsteren Blick wieder auf Fabio, der ihn nach wie vor freundlich anlächelte. »Irgendetwas sagt mir, dass ich mir eine Menge Ärger einhandle, wenn ich Sie und Ihre … Tochter der Polizei übergebe.«

      »Ich finde es toll, wie eifrig Sie Ihren Dienst versehen, Sir, dass Sie uns überhaupt bemerkt haben«, meinte Fabio. »Wir waren sicher, dass es keinem auffällt.«

      »Hmja. Jemand hat eine Bewegung bemerkt und uns informiert. Die Kameras haben nichts angezeigt, wurden aber nicht manipuliert. Da muss wohl ein Techniker ran. Insofern war es sogar gut, dass das passiert ist.«

      »Da waren Kameras?«, entfuhr es Nadja scheinbar überrascht.

      McNamarra verdrehte die Augen. »Also, was soll ich jetzt mit euch beiden machen?«

      »Uns gehen lassen?«, schlug Fabio beinahe schüchtern vor, und Nadja lächelte bittend.

      »Nun, wir haben eine Menge Aufwand gehabt …«

      »Also, ich wollte diesem großartigen historischen Monument sowieso eine Spende zukommen lassen …« Fabio zückte seinen Geldbeutel, und Nadja hoffte, dass er echte Scheine hervorziehen würde, nicht irgendwelche Einkaufszettel oder Tankquittungen. Doch er war tatsächlich vernünftig. Er blätterte dreihundert Euro auf den Tisch. Offensichtlich hatte er sich auf eine mögliche Bestechung vorbereitet, denn sonst trug er nie so viele Scheine mit sich herum. »Wäre das … in etwa angemessen?«

      McNamarra betrachtete das Geld mit tiefen Sorgenfalten. Dann steckte er es seufzend ein. »Sie dürfen das Gelände nicht mehr betreten, verstanden?«

      »Ehrenwort. Die Stunde ist sowieso schon überschritten, es funktioniert nicht mehr.«

      »Wenn ich Sie hier noch einmal sehe, kommen Sie nicht so leicht davon!«

      »Völlig verständlich, Sir, Sie können ganz beruhigt sein. Und wir sind es auch, wenn Leute wie Sie ein so wichtiges Bauwerk beschützen. Es ist von großer spiritueller Bedeutung!«

      McNamarra hatte genug. »Raus jetzt! Ich habe anderes zu tun, als mir die Nacht mit ausländischen Esoterikern um die Ohren zu schlagen.« Er gab dem wartenden Kollegen einen Wink. »Bringt sie raus zum Parkplatz, dann machen wir den Laden wieder dicht.«

      Sie konnten ihre Spiegel einpacken, dann wurden sie von nicht weniger als vier Männern hinausbegleitet und anschließend vor dem Tor allein gelassen, während hinter ihnen alles verschlossen, versperrt und verriegelt wurde.

      Nadja und Fabio gingen die Straße hinunter, als ihnen ein Wagen entgegenkam. Rian saß am Steuer, und David sprang heraus. »Endlich! Wir wären jetzt da reingegangen, und …«

      »Alles in Ordnung«, sagte Nadja lachend. Das tat gut und löste die Anspannung.

      »Machen wir, dass wir wegkommen!«, forderte Rian auf. »Pirx und Grog warten schon.«

      Nadja und Fabio stiegen ein, und sie fragte sich, warum ihr Vater die ganze Zeit so geheimnisvoll grinste.

      7.

       Ainfar: Das Ziel

      »Ich sollte dem Herrn Bericht erstatten«, überlegte Melemida und strich sich mit den Zweigfingern über die Borke. »Er hält sich jetzt schon sehr lange in Bandorchus Gemächern auf. Ich glaube nicht, dass er so schnell hier wieder erscheinen wird.«

      »Besser du als ich«, meinte Ainfar. Er hatte die Larve eines harmlosen Tierelfen angenommen, ein wenig haarig, mit dem Ansatz eines Geweihs, doch nicht eindeutig zuzuordnen. Dennoch traute er dem Frieden nicht so ganz, er sollte es nicht herausfordern.

      Andererseits musste er Regiatus unbedingt eine Nachricht zukommen lassen. Zwar hatte er keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen sollte. Es hatte einmal geklappt, aber ein zweites Mal? Gewiss, bei aller Klugheit und Planung waren weder die Königin noch der Getreue bisher darauf gekommen, dass sie einen Spion in den eigenen Reihen hatten. Sie konzentrierten sich immer nur auf ihre Vorgehensweise und versetzten sich, viel zu überzeugt von sich selbst, nie in die Lage des Gegners.

      Genau damit hatten die Cerviden-Brüder gerechnet: Wer nahm schon an, dass jemand freiwillig ins Schattenland ginge, um die Dunkle Königin zu belauschen, wenn dies doch angeblich das Ende des Weges darstellte, aus dem bisher noch nie jemand zurückgekehrt war? Wer würde sich die lebenslange Verbannung ins Reich der Schrecken antun, nachdem die Königin als besiegt galt und zum Exil verurteilt wurde?

      Als hätten

Скачать книгу