Wanderführer Senioren: Wanderungen für Senioren Fränkische Schweiz. 30 entspannte Touren.. Wilfried Bahnmüller
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Wanderführer Senioren: Wanderungen für Senioren Fränkische Schweiz. 30 entspannte Touren. - Wilfried Bahnmüller страница 3
Weites Land in der Hersbrucker Schweiz bei Arzberg (Tour 2)
Die Schweiz in Franken
Wie kommt die Schweiz nach Franken? Diese Frage stellt sich automatisch, wenn man von der Fränkischen oder von der Hersbrucker Schweiz liest. Die Antwort erhält man, wenn man das Rad der Geschichte etwa 200 Jahre zurückdreht. Das war die Zeit, als die ersten Touristen ins Tal der Wiesent kamen und begeistert davon in Büchern oder Zeitschriften erzählten. 1807 tauchte der Begriff »Schweiz« für diese fränkische Landschaft zum ersten Mal in einem Reisebericht auf und war damit unausrottbar in die Welt gesetzt. Rasch wurde der Begriff auch für andere ähnliche Landschaften in Deutschland verwendet – Hersbruck im Tal der Pegnitz wollte von dem werbewirksamen Kuchen auch etwas abbekommen und so entstand flugs neben der Fränkischen auch die Hersbrucker Schweiz.
Geologie
Ihre wunderschöne Landschaft haben die Fränkische und Hersbrucker Schweiz aber einem noch viel länger zurückliegenden Ereignis in der Geschichte zu verdanken. Das gesamte Gebiet war einst ein Meer, in dem viele Tiere und Pflanzen lebten. Nach ihrem Tod sanken die Reste zu Boden und bildeten im Laufe der Zeit Schichten aus Kalkstein. Aufgrund der Kontinentalverschiebung wurde der Meeresboden nach oben gedrückt, das Wasser floss ab, und ab diesem Zeitpunkt begann die Verwitterung. Bäche gruben tiefe Täler in das Land und auch Regen und Wind begannen das Land zu formen. Da Kalk im Regenwasser leicht löslich ist, konnte sich das Wasser auch in die Tiefe graben. So entstanden Höhlen aller Art. Das hatte jedoch zur Folge, dass die umliegenden Hochflächen sehr wasserarm waren. Höfe, Siedlungen und Dörfer hatten ständig unter Wassermangel zu leiden, bis in den 1950er-Jahren eine zentrale Trinkwasserversorgung gebaut wurde.
An der Pegnitz bei Velden (Tour 5)
Zwei Flüsse – zwei Täler
Zwei lange Täler durchziehen unser Wandergebiet. Im Süden ist es die Pegnitz mit den Orten Lauf, Hersbruck, Neuhaus und Pegnitz. Im Norden hingegen formte die Wiesent das Tal, in dem Forchheim, Ebermannstadt, Gößweinstein, Waischenfeld und Hollfeld liegen. Das ganze Land ist bestens für den Fremdenverkehr erschlossen. Gelegenheit zur Übernachtung findet man nicht nur in den Städten, sondern in allen größeren Dörfern. Auch für die Camper gibt es reichlich Campingplätze und Stellplätze. Fast überall stehen Gasthäuser, die oft ihre eigene Brauerei im Haus haben. Franken ist für seine vielen Hausbrauereien berühmt, die alle ein ausgezeichnetes Bier auf den Tisch stellen.
Charakterzüge
Typisch sind auch die vielen Burgen und Ruinen, die immer an Punkten stehen, die eine weite Sicht über das Tal gewährten – so konnte jeder Burgherr sein Land bestens kontrollieren. Noch etwas ist charakteristisch für die Fränkische und Hersbrucker Schweiz: ihre zahlreichen Höhlen. Es gibt gut erschlossene, für die man Eintritt bezahlen muss. Das lohnt sich, denn man betritt eine fremde Welt mit Stalagmiten und Stalaktiten – obskure Kalkgebilde –, die meist durch geschickte Beleuchtung richtig zur Geltung kommen. Es gibt aber auch große und kleine Höhlen, in die man einfach hineingehen kann. Das ist spannend, denn man fühlt sich wie ein Pionier. Gut, wer hier eine Taschenlampe dabeihat, aber trotzdem muss man aufpassen, denn das Betreten erfolgt immer auf eigene Gefahr!
Noch etwas Besonderes hat das Land zu bieten: Unübersehbar sind die vielen, häufig skurrilen Felsformationen. Türme, Pilze, Nadeln, Säulen und seltsam geformte Buckel aus hartem Felsen ragen vielerorts unvermittelt aus dem Boden in den Himmel. Die Fantasie gibt ihnen oft ausgefallene Namen, die manchmal mit überirdischen Mächten in Verbindung gebracht werden. Dabei ist die Erklärung dieser Formen sehr einfach. Sie bestehen aus härteren Gesteinsschichten als die Umgebung und sind bei der Erosion der Erdoberfläche einfach stehen geblieben.
Pottenstein liegt im Herzen der Fränkischen Schweiz.
Wandern ohne Altersgrenzen
Für das »Wandern im besten Alter« gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten und zu beherzigen, was vor allem für absolute Wanderanfänger wichtig ist. Dieses Buch führt zwar nicht in alpine Regionen, aber auch Franken ist sehr hügelig und, wie in der Einleitung beschrieben, von vielen Felsen durchzogen. So verlaufen unsere Routen nicht immer auf breiten Wanderwegen, sondern auch auf Pfaden, steinigen Wegen und Waldstrecken. Manchmal muss man sogar schwindelfrei oder trittsicher sein – das ist aber aus dem Tourencharakter zu entnehmen. Viele gute, allgemeine Tipps gibt es übrigens auf der Website des Deutschen Alpenvereines: www.alpenverein.de.
Touren
Selbstverständlich wissen wir, dass jeder von uns die Anstrengung bei einer Wanderung unterschiedlich stark empfindet. Aus eigener Erfahrung können wir auch sagen, die erste Tour in jeder neuen Saison ist immer die schwerste! Wir haben uns sehr bemüht und 30 Touren zusammengestellt, von denen wir überzeugt sind, dass sie keinerlei Schwierigkeiten beinhalten. Aber bei einer so großen Bandbreite an verschiedenen Touren ist eine Einteilung in die drei Bereiche »leicht – mittel – schwer« nicht einfach. Wir haben uns entschieden, dass Touren, die mehr Höhenmeter beinhalten, automatisch mehr Kondition erfordern und somit von uns immer als schwieriger eingestuft wurden. Der trainierte Wanderer mag vielleicht über diese Einstufung schmunzeln, aber grundsätzlich gilt ja beim Wandern immer, Rücksicht auf den Langsameren und Schwächeren zu nehmen. Deshalb gilt für alle, die noch nicht viel Wandererfahrung haben: unbedingt mit den einfachen Touren beginnen! Steigern kann man sich immer.
Schwierigkeitsgrade
Gehzeiten und Höhenangaben
Wir haben uns sehr um genaue Zeit- und Höhenangaben bemüht. Alle aufgeführten Zeiten verstehen sich als reine Gehzeit. Pausen und Zeit für Besichtigungen sind nicht mit eingerechnet. Ein ausreichendes Zeitfenster für Unvorhersehbares wie Wetteränderungen, unpassierbare Wege oder ungeplante Umwege sollte man immer einkalkulieren. So kommen wir sicher vor Einbruch der Dunkelheit ans Ziel.
Ausrüstung
Feste Wanderstiefel (oder Trekkingschuhe)