Südwestfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X Schmid
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Natürlich besaß Vesunna, wie jede anständige römische Stadt, ein Amphitheater. Einige Mauerreste sind übriggeblieben. Das ovale Gelände präsentiert sich heute als schattige Grünanlage mit Springbrunnen - ein beliebter Treffpunkt der einheimischen Jugendlichen.
Museum Vesunna: Das Museum über die gallisch-römische Geschichte der Stadt überzeugt mit seinem Konzept wie auch mit seiner vom Stararchitekten Jean Nouvel entworfenen Architektur. Im Zentrum des hellen, gläsernen Baus stehen die Fundamente einer hier ausgegrabenen römischen Domus aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Von einer Galerie aus überschaut man das gesamte Ausgrabungsgelände und orientiert sich an zahlreichen Informationspunkten mit einem Audioführer um die Ohren. Dann schreitet man direkt ins Grabungsfeld hinunter, spaziert zwischen Grundmauern und Rekonstruktionen umher und wird mit diversen Themen des gallo-römischen Lebens konfrontiert: Ernährung, Sprache, Spiel, Malerei, Fußbodenheizung, Bestattung ... Anschaulich und nie langweilig.
♦ April-Juni und Sept. Di-Fr 9.30-17.30, Sa/So 10-12.30/14.30-18 Uhr. Juli/Aug. tägl. 10-19 Uhr. Okt.-März Di-Fr 9.30-12.30/13.30-17, Sa/So 10-12.30/14.30-18 Uhr. In der 2. und 3. Januarwoche geschlossen. Eintritt 6 € oder Kombiticket Vesunna + Musée d’Art et Archéologie 9 €.
Musée d’Art et d’Archéologie du Périgord: Das älteste Museum des Departments wurde 1835 gegründet und ist seit 1895 mit seinen 32.000 Objekten in einem speziell für Museumszwecke umgebauten Augustinerkloster zu Hause.
Die beträchtliche ethnographische Sammlung erinnert an die Zeiten, in denen Frankreich noch Kolonialmacht war: Objekte aus afrikanischen Ländern, Madagaskar und Ozeanien. In der archäologischen Abteilung dominieren Funde aus den neolithischen Stätten des Périgord: Steinwerkzeuge, Steine mit geritzten Tieren, der schädellose, obere Teil des Skeletts eines bei Lascaux gefundenen Neandertalers - jedes Objekt wissenschaftlich erfasst und fein säuberlich klassifiziert.
Über den Kreuzgang, in dem zwischen zahllosen antiken Skulpturen der umtriebige zeitgenössische Künstler Ben Vautier einen Satz mit seinem berühmten Schriftzug hinterlassen hat, gelangt man zur Kunstsammlung. In den jeweils verschiedenfarbig gestrichenen Räumen sind lokale Künstler, oft nach Sujets gruppiert, versammelt, die hart mit den daneben ausgestellten Beispielen der Gegenwartskunst kontrastieren. Die rührige Konservatorin verfolgt ihr eigenes, außergewöhnliches Ausstellungskonzept.
♦ April-Sept. Mo und Mi-Fr 10.30-17.30, Sa/So 13-18 Uhr. Okt.-März Mo und Mi-Fr 10-17, Sa/So 13-18 Uhr. Eintritt 6 € oder Kombiticket Musée d’Art et Archéologie + Vesunna 9 €.
Basis-Infos
Postleitzahl 24000
Information Office de Tourisme, 9bis, place du Coderc (bei der Markthalle). Stadtbesichtigung mit Führung (5 €). Freundliches Personal. Auskünfte über Busverbindungen etc. 2. Juni- und 1. Sept.-Hälfte Mo-Sa 9-12.30/14-18, So 10-13 Uhr. Juli/Aug. Mo-Sa 9-19, So 10-18 Uhr. Mitte Sept.-Mitte Juni Mo-Sa 9-12.30/14-18 Uhr. Tel. 05.53.53.10.63, www.tourisme-perigueux.fr.
Hin und weg Bahn: Gute Verbindungen nach Bordeaux, Limoges, Les Eyzies, Agen; tägl. 2-mal nach Lyon.
Bus: Verbindungen in alle bekannteren Orte des Périgord. Da verschiedene private Unternehmen tätig sind, erkundigt man sich am besten beim Office de Tourisme (→ Information).
Festivals Mimos, Ende Juli/Anfang Aug. Internationales Festival der Pantomime mit Renommee und über 30-jähriger Tradition. 1994 beehrte der berühmte, 2007 verstorbene Marcel Marceau das Festival mit einem Gastspiel. Programm unter www.mimos.fr.
Markt Mittwochvormittag oberhalb der Place Francheville. Sonntag auf der Place du Coderc und in der dortigen Markthalle.
ÜbernachtenKarte
Hotels **** Mercure 8, in Périgueux’ magerem Übernachtungsangebot die Nummer eins, in der Geschäftsleute sich wohlfühlen. Zentrale Lage, hoher Komfort. Charme sucht man in dem großen Hotelkasten besser nicht. DZ ab 80 €. 7, place Francheville, Tel. 05.53.06.65.00, www.mercure.com.
*** Bristol 1, wer mit der etwas abseitigen Lage keine Mühe hat, ist hier gut aufgehoben. Moderner, nüchterner Bau mit komfortablen, praktisch eingerichteten Zimmern: Klimaanlage, Minibar, teils auch Safe. Bad und WC stets getrennt. Schalldichte Fenster, obwohl die Straße sehr verkehrsarm ist. Heller, freundlicher Frühstücksraum, Betischung auch auf der Terrasse zur Straße. Hoteleigener Parkplatz. DZ 65-100 € je nach Saison und Größe. Auch 3-Bett-Zimmer vorhanden. 37, rue Antoine Gadaud, Tel. 05.53.07.00.49, www.bristolfrance.com.
** Régina 2, hinter der Doppelverglasung des Hotels erleben Sie den lauten Bahnhofsvorplatz als Stummfilm. DZ 75 €. 14, rue Denis Papin, Tel. 05.53.08.40.44, www.hotelregina-perigueux.fr.
** Ibis Budget 5, die „Budget“-Reihe ist in der untersten Ibis-Preislage. Kleine Zimmer. DZ ab 58 €. 33, rue du Président Wilson, Tel. 08.92.68.32.37, www.ibis.com.
Essen & TrinkenKarte
Restaurants L’Essentiel 7, Feinschmeckerlokal, klein und fein, mit Innenhof. Foie gras, gebratene Täubchen oder Lämmchen - alles exzellent und entsprechend teuer. So/Mo Ruhetag. 8, rue de la Clarté. Tel. 05.53.35.15.15.
Le Clos Saint-Front 3, für Gourmets die Alternative zum „L’Essentiel“. Patrick Feuga verwöhnt seine Gäste mit einer kreativen, raffinierten, marktfrischen Küche. Gegessen wird auf zwei Etagen, im Sommer vorzugsweise in einem wunderschönen, beschatteten Garten. So abends geschlossen, Mo Ruhetag. 5/7, rue de la Vertu, Tel. 05.53.46.78.58.
Mein Tipp Chez Nico 4, gegenüber dem vorgenannten und eine preiswerte Alternative zu diesem. Kein Menu, nur à la carte. Périgourdinische und klassisch französische Küche. Überdurchschnittliche Qualität. Die Terrasse mitten auf dem ruhigen Platz ist oft schnell voll. So/Mo Ruhetag. Place de la Vertu, Tel. 05.53.54.93.21.
Le Relais Périgourdin 6, vom