BAT Boy 2. C. A. Raaven

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BAT Boy 2 - C. A. Raaven BAT Boy

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the f …«, entfuhr es Lucas‘ Mund, aber in diesem Moment fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, und er fuhr erschrocken herum. Niemand stand hinter ihm. Es war nur die Tür gewesen, die mit einem automatischen Schließmechanismus ausgestattet war. Langsam drehte er sich wieder dem Raum zu und versuchte dabei, alle sich ihm bietenden Eindrücke aufzunehmen. Direkt zu seiner Linken war ein abgeteilter Bereich, in dem Lucas das Bad vermutete. Der restliche Raum, der sich über die komplette Etage erstreckte, war ein einziges offenes Areal. Auf der rechten Seite waren große Rundbogenfenster in die Dachschräge eingelassen. Durch sie hatte man selbst im Winter und trotz des vorherrschenden Nebels, einen eindrucksvollen Blick über den Landwehrkanal und das dahinter liegende Kreuzberg. Hier befand sich in der vorderen Region eine Art Sportstudio mit Laufband, Hantelbank und Fitnessgeräten. Von Lucas aus gesehen hinter den Sportgeräten war ein Küchenbereich durch mehrere Schränke in verschiedenen Höhen abgeteilt worden. Vor der freistehenden Kochinsel war dieser in den Raum hinein durch einen breiten Tresen mit Barhockern davor begrenzt. Am gegenübergelegenen Ende des Zimmers befand sich auf einem durch drei flache Stufen erreichbaren Podest das, was man in einer normalen Wohnung als Wohnzimmer bezeichnen würde. Allerdings kam Lucas dieser Begriff angesichts der Ausdehnung von bestimmt fünfundzwanzig Metern Länge und zehn Metern Breite wie eine ziemliche Untertreibung vor. Eine große bequem aussehende Sitzgruppe umrahmte einen flachen Tisch. An der Wand dahinter war neben einem großen offenen Kamin der größte Flachbildfernseher angebracht, den Lucas außerhalb der BAT jemals gesehen hatte. Dieser Bereich wurde von einer Zwischendecke überspannt, an der vorn helle Stoffbahnen so angebracht waren, dass sie alles, was dahinter lag, abschirmten.

       Wird wohl das Schlafzimmer sein da oben.

      Das wirst du nie herausfinden, wenn du weiter wie angewurzelt hier herumstehst, bemerkte die Stimme aus seinem Hinterkopf.

      Erst in diesem Moment stellte er fest, dass er sich wirklich noch keinen Schritt fortbewegt hatte. Auch die Schlüssel lagen immer noch dort auf dem Boden, wo er sie fallen gelassen hatte. Lucas bückte sich, hob sie auf und ging langsam weiter in die Wohnung hinein. Die ganze Zeit über ging ihm eins nicht aus dem Kopf: Alles, was er sah, musste eine Unmenge an Geld gekostet haben, selbst wenn es sich um eine Mietwohnung handelte. Woher hatte Neumann nur so viel Geld? Eigentlich war er doch total abgebrannt. Das musste er sein, denn warum hätte er sich sonst auf diese Sache mit Plague einlassen sollen? Langsam begann sich Lucas zu fragen, ob er diesen, trotz allem, was er über seinen ehemaligen Mentor wusste, überhaupt kannte. Alles um ihn herum schien so gar nicht zu ihm zu passen, aber irgendwie doch. Verwirrt schüttelte Lucas den Kopf und sah sich dann weiter um. Jetzt erblickte er auch den Grund dafür, warum es trotz der bereits fortgeschrittenen Dämmerung noch so viel Tageslicht in dem riesigen Raum gab. Das gesamte Dach auf der linken Seite war entfernt und durch eine aufwändige Konstruktion aus Stahl und Glas ersetzt worden. Die komplette Hausseite wirkte so wie ein einziges enormes Fenster. Innen war an der Glasfassade eine Stahltreppe angesetzt worden, über die man die obere Etage erreichen konnte. Außen befand sich eine gewaltige Dachterrasse mit Sonnenliegen und sogar einem kleinen Swimmingpool. Völlig entgeistert kletterte Lucas die Stufen der Treppe hinauf. Dabei fragte er sich erneut, ob er den Menschen, der hier wohnte, jemals auch nur ansatzweise gekannt hatte. Oben angekommen stellte er fest, dass er mit seiner Annahme, sowohl falsch, als auch richtig lag. Hier war zwar ein Schlafbereich, aber außerdem auch eine Art Bibliothek in einem stylisch eingerichteten Büro. Lucas blieb im vorderen Bereich, weil er sich, trotzdem er ja ganz allein war, nicht so recht traute, dieses privateste aller Zimmer zu betreten.

      Wen soll das denn bitte stören?, merkte seine innere Stimme leicht belustigt an.

      Ist mir egal. Auch wenn Ray nicht mehr auf dieser Welt ist, will ich da nicht rein, machte er sie mundtot.

      Ein weiterer Grund dafür, im Büro bleiben zu wollen, war der Computer oder vielmehr die Computer, die auf dem großen Schreibtisch aufgebaut waren. Gleich zwei ein wenig unförmig aussehende Geräte aus leicht durchscheinendem blauen Material standen dort. Dazu noch ein großer Flachbildmonitor. Einer davon ließ an einem auf dem Monitor angezeigten Farbwechselspiel erkennen, dass er sogar eingeschaltet war. Lucas trat näher an den Schreibtisch heran und setzte sich auf den davor stehenden Chefsessel. Nun konnte er auch einige auf dem Schreibtisch verteilte Papiere – teils selbst beschrieben, teils ausgedruckt – sehen. Die Handschrift war größtenteils unlesbar – wahrscheinlich eine Art Kurz- oder Geheimschrift. Nur an den dazwischen befindlichen Skizzen konnte Lucas erkennen, dass sie sich mit dem Y2K-Projekt beschäftigen mussten. Da war zum Beispiel die Zeichnung des Großen Sterns mit der Siegessäule, die Neumann bei dem Telefonat mit Plague, das Lucas belauscht hatte, angefertigt hatte. Außerdem eine grobe Skizze des Gerätes, das sie als Bombe bezeichnet hatten, sowie einige sehr kompliziert aussehende Schaltpläne, auf denen ein paar rote handschriftliche Markierungen zu sehen waren. Ohne richtig zu wissen warum, griff Lucas nach der Computermaus und zog sie ein Stück zu sich heran. Sofort erwachte der Computer aus seinem Halbschlaf und zeigte einen mit diversen kleinen Icons übersäten Desktophintergrund, über den jedoch ein Fenster geblendet war. Dieses Fenster enthielt außer einem martialisch aussehenden Logo mit den danebenstehenden Buchstaben C. A. T. sowie dem Wort »Anmeldung« noch ein leeres Feld, in dem ein Cursor blinkte. Was Lucas auch versuchte, das Fenster ließ sich nicht schließen, um den Blick auf das, was dahinter lag, freizugeben.

      Mist, ohne Passwort komme ich hier nicht weiter. Er runzelte genervt die Stirn.

      Aber Lucas wollte unbedingt in die Tiefen dieses Rechners vordringen. Er hatte das Gefühl, dass er dort Antworten erhalten würde, die er weder auf dem Schreibtisch, noch irgendwo anders in der Wohnung finden könnte. Also begann er aufs Geratewohl, Passwörter einzugeben. Diese wurden immer umfangreicher und komplizierter, je länger sie ohne Erfolg blieben. Zwischendurch warf Lucas immer wieder hektische Blicke auf seine Uhr. Er hatte sich eine Deadline gesetzt, um rechtzeitig zum Abendessen zu Hause sein zu können. Schließlich waren es nur noch zwanzig Minuten, bis er seine Suche abbrechen musste. Vor lauter Verzweiflung gab Lucas als letzten Versuch eine Zeichenfolge ein, die er wegen ihrer Einfachheit als mögliches Passwort bisher ausgeschlossen hatte.

      R-A-Y

      Plong.

      Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, das aber sofort wieder verschwand, weil sich auf dem Bildschirm doch nichts getan hatte.

      Aber woher war dann …?

      Plong.

      Lucas sah auf, denn ihm war bewusst geworden, dass das Geräusch nicht vom Rechner herrührte, sondern von weiter oben und zu seiner Linken gekommen war. Dort erblickte er sich selbst, denn durch die draußen inzwischen herrschende Dunkelheit wirkte die neben dem Schreibtisch befindliche Glasscheibe wie ein Spiegel. Er stand auf, ging zwei Schritte bis zum Fenster und schaute angestrengt nach draußen. In diesem Moment tauchte ein Schemen, der noch dunkler als die Umgebung war, direkt vor seinem Gesicht auf und flog gegen die Scheibe.

      Plong.

      Erschrocken prallte Lucas zurück, aber als sein Gehirn ihm weitere Information zu dem eben Geschehenen lieferte, wandelte sich sein Schreck in Erstaunen. Es war eine Fledermaus.

      Mehrere Stufen auf einmal nehmend lief Lucas nach unten, um durch die unter der Treppe liegende Tür auf die Terrasse zu gelangen. Er schob sie auf und sprang nach draußen, um nach dem geflügelten Besucher Ausschau zu halten. Lange musste er nicht suchen, denn die Fledermaus hatte offensichtlich bemerkt, dass er nach draußen gegangen war, und kam nun auf ihn zugeschossen. Lucas wich nicht zurück, sondern streckte beide Hände zu einer Fläche zusammengelegt nach vorn aus. Jämmerlich fiepend ließ sich das kleine Tier darauf nieder und bewegte sich danach nicht mehr. Sofort machte Lucas kehrt und lief damit quer durch den großen Raum, bis er die Kochinsel erreicht hatte. Dort legte er das winzige Bündel vorsichtig ab und schaltete das Licht in der Abzugshaube ein. Als die Strahler die Kochfläche in gleißendes Licht

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