Gottes Weisheit entdecken. Timothy Keller

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Gottes Weisheit entdecken - Timothy Keller

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deine Götzen. Das dritte Kapitel der Sprüche nennt sechs Dinge, die das Markenzeichen eines weisen Menschen sind und zugleich Mittel zum Wachsen in der Weisheit. Das erste ist: Vertraue dem HERRN. Man kann gut an Gott glauben, aber den Sinn und das Glück seines Lebens an etwas anderes hängen, das dann mein wirklicher Gott ist. Wir gestehen uns das natürlich nicht ein, und erst wenn dieses „andere“ (z. B. unsere Karriere oder Familie) in stürmische Gewässer gerät, merken wir, dass es uns ja viel wichtiger ist als Gott.

      Was hat das mit Weisheit zu tun? Sehr viel! Die Dinge, auf die mein Herz grundlegend sein Vertrauen aufbaut – mein Beruf, mein Geld, meine Ehe, meine Kinder oder meine große Liebe – sind mit massiven Gefühlen verbunden. Wenn irgendetwas sie bedroht, geht meine Welt unter und ich reagiere mit Angst, Wut und Depression. Die Götzen meines Herzens vernebeln mein Urteilsvermögen und die Art, wie ich die Welt und mich selber sehe. Götzen im Herzen führen zu Torheit im Leben. Das große Heilmittel gegen Götzen ist das Evangelium. Wir brauchen uns nicht mehr durch irgendwelche Leistungen – ob im Beruf oder in der Liebe – selbst zu erlösen, wenn wir im Glauben das Geschenk der Erlösung durch Jesus angenommen haben (Römer 3,21-24).

      Was ist in Ihrem Leben der beste Kandidat für einen „Götzen“?

      Gebet: Herr, als die Israeliten zu dir um Hilfe beteten, antwortetest du nicht, aber als sie „die fremden Götter von sich taten“, begannst du in ihrem Leben zu wirken (Richter 10,10-18). Auch ich bin mit meinen Bitten zu dir gerannt, ohne bereit zu sein, meine tiefen, falschen Götzen wegzutun. Herr, hilf mir, allein auf dich zu trauen und auf nichts anderes! Amen.

       23. Januar

      Vertraue dem HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf dein eigenes Urteilsvermögen. Achte auf ihn, was immer du tust, dann ebnet er dir den Weg. (3,5-6)

      Achte auf sein Wort. Ein zweites Markenzeichen und Mittel der Weisheit ist, dass ich mich auf sämtlichen Gebieten meines Lebens nach Gott richte und nicht nach meinem eigenen Verstand. Unsere heutige Kultur fordert uns auf, alles an unserem Verstand zu messen, alles (auch die Bibel) zu „hinterfragen“. Aber jeder Mensch braucht etwas, das er nicht hinterfragt. Der moderne Mensch hinterfragt nicht sein Recht und seine Fähigkeit, alles zu bezweifeln. Jeder Mensch hat also eine höchste Autorität, an die er glaubt. Die Sprüche fordern uns auf, Gottes Wort zu dieser Autorität zu machen, und nicht unseren Verstand oder unser Gefühl.

      Die Bibel kann uns in allen Lebenslagen den Weg weisen, auch wenn es nicht für jede Situation einen passenden Bibelvers gibt. Wenn Sie sich in die Geschichte vertiefen, die die Bibel von dem persönlichen Gott erzählt, der uns erschaffen und errettet hat, damit wir mit ihm leben, dann erscheint jeder Bereich Ihres Lebens – wie Sie Ihr Geld ausgeben, mit den Menschen umgehen, Ihre Zeit verplanen und sich selber sehen – in einem anderen Licht, als wenn Sie diese Geschichte nicht glauben. Wenn Sie sich Tag für Tag von der biblischen Geschichte und den göttlichen Realitäten prägen lassen, nimmt Ihre Weisheit zu.

      Lassen Sie sich nicht nur von einzelnen herausgerissenen Bibelversen ansprechen, sondern suchen die roten Fäden und das „große Bild“?

      Gebet: Herr, ich möchte dein Wort nicht bloß als Buch lesen, sondern innerlich verdauen, zu einem Stück von mir machen. Lass dein Wort in seinem ganzen Reichtum in mir wohnen, damit ich in deiner Weisheit mich und meine Lieben recht führen kann (Kolosser 3,16). Tu dies um Jesu willen, der das Fleisch gewordene Wort ist. Amen.

       24. Januar

      Halte dich nicht selbst für weise, sondern hab Ehrfurcht vor dem HERRN und meide das Böse. Das ist gut für deine Gesundheit und gibt Kraft wie ein erfrischendes Getränk. (3,7-8)

      Sei lernfähig. Das dritte Kennzeichen der Weisheit ist die Bereitschaft, sich etwas sagen zu lassen. Der Tor hält sich selber für weise. Manche Menschen lassen sich gar nichts sagen. Andere hören nur auf ganz bestimmte Ratgeber. Teenager z. B. sind allergisch gegen den Rat Älterer; für sie gilt nur das, was ihre Clique sagt. Viele von uns hören nur auf Menschen unserer eigenen Klasse, Nationalität oder politischen Überzeugung.

      Weisheit heißt, die Dinge durch so viele andere Augen zu sehen wie möglich: durch das Wort Gottes, die Augen meiner Freunde, die Augen von Menschen anderer Hautfarbe, aus anderen Schichten und mit anderen politischen Überzeugungen, ja durch die Augen meiner Kritiker. Weise Männer und Frauen umgeben sich mit Ratgebern – mit Mentoren, Freunden und anderen Menschen, bei denen sie eine „zweite Meinung“ einholen können. Nichts hilft uns so gut dazu, uns etwas sagen zu lassen, wie das Evangelium. Es zeigt uns, dass wir Sünder sind, und versichert uns gleichzeitig zutiefst der grenzenlosen Liebe, die Gott zu uns in Christus hat, womit es uns in die Lage versetzt, unseren Fehlern und Sünden ungeschönt ins Auge zu sehen.

      Gibt es vielleicht einen Menschen (oder eine Personengruppe), deren Meinung Sie hören sollten, das bisher aber vermieden haben?

      Gebet: Herr, ich habe ein Herz, das sich nicht gerne korrigieren lässt, und lebe in einer Gesellschaft, die mich anweist, nur meinen eigenen Gefühlen zu trauen. Alles in mir und außerhalb von mir scheint sich gegen meine Versuche, ein lernbereiter Schüler deines Wortes und des Lebens zu werden, verschworen zu haben. Gib mir ein bußfertiges, zerschlagenes Herz. Amen.

       25. Januar

      Erweise dem HERRN Ehre mit deinem Besitz, überlass ihm die besten Früchte deiner Ernte. Dann werden deine Vorratskammern reichlich gefüllt sein, und der Most in deinen Fässern wird überfließen. (3,9-10)

      Sei großzügig. Das vierte große Kennzeichen der Weisheit ist die Großzügigkeit. Die Liebe zum Geld und das Vertrauen auf seine Macht machen blind, und die beste Methode, seine Macht über uns zu brechen, ist, es reichlich zu verschenken. Die besten Früchte (wörtlich: Erstlingsfrüchte) der Ernte gehörten bei den alten Hebräern Gott und den Armen – egal, wie groß die Ernte war.

      Ein Bauer eröffnete seinem Pastor, dass eine seiner Kühe zwei Kälber auf einmal geboren hatte. „Wenn ich die verkauft habe, spende ich den Erlös für das eine der Gemeinde.“ Ein paar Tage später meldete der Bauer: „Tut mir echt leid, Herr Pastor, aber das Kalb des Herrn ist gestorben.“ Für viele von uns ist es immer Gottes Kalb, das stirbt. Wir spenden nicht regelmäßig und diszipliniert, sondern warten ab, ob wir genügend Geld für uns und unsere Pläne haben, und geben Gott dann vielleicht etwas von den Überschüssen. Jesus, der unendlich reich war, hat nicht nur etwas von seinen Überschüssen gegeben, sondern seinen ganzen Reichtum, ja sein Leben, um uns zu erretten (2. Korinther 8,9).32

      Wie wäre es mit einem Plan, wie Sie den prozentualen Anteil Ihres Einkommens, den Sie in den nächsten drei Jahren verschenken oder spenden werden, erhöhen?

      Gebet: Vater, hilf mir, zu überlegen, wie ich mit meinem Geld das Prinzip der „Erstlingsfrüchte“ praktizieren kann. Hilf mir, planmäßig zu spenden und nicht impulsiv, reichlich und nicht symbolisch. Und lass es mich gerne tun, nicht widerwillig, im Gedächtnis daran, wie Jesus nicht nur seinen Besitz, sondern sein eigenes Blut dahingab. Amen.

       26. Januar

      Mein Sohn, wehre dich nicht, wenn der HERR dich streng erzieht! Sei nicht aufgebracht, wenn er dich zurechtweist. Denn wen der HERR liebt, den erzieht er mit der nötigen Strenge, so wie ein Vater seinen

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