Gottes Weisheit entdecken. Timothy Keller
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Leiden ist unvermeidlich und es macht uns entweder weiser oder törichter. Also können wir unsere Schwierigkeiten als Mittel zum geistlichen Wachstum und Teil des Planes unseres liebenden himmlischen Vaters annehmen. Wenn ich nichts anderes tun kann, eines ist immer möglich: in meinem Leiden Gott dadurch verherrlichen, dass ich ihm vertraue und nicht bitter werde. Und das schaffe ich am besten dadurch, dass ich auf den Sohn Gottes schaue, der so unendlich für mich gelitten hat. Das wird mir helfen, ihm in meinem eigenen Leiden zu vertrauen.
Sind Sie vorbereitet auf Leiden und Nöte? Warum bzw. warum nicht?
Gebet: Herr, wenn das Leben es schlecht mit mir meint, ist das Letzte, was ich will, dass ich einfach bete und dir vertraue. Aber ich habe gemerkt: Wenn ich mich in den Stürmen im Gebet an dir festhalte, werde ich innerlich stärker und nicht schwächer. Bitte erinnere mich an das, was ich da gerade sage, wenn die nächste Krise kommt! Amen.
27. Januar
Verweigere niemand, der ein Anrecht darauf hat, deine Unterstützung, wenn du etwas für ihn tun kannst. Sag nicht zu deinem Mitmenschen: „Geh und komm später wieder – ich werde es dir morgen geben!“, wenn du sofort helfen kannst. (3,27-28)
Übe Gerechtigkeit. Das sechste große Markenzeichen der Weisheit in Sprüche 3 ist das Bemühen um Gerechtigkeit. Die Unterstützung, von der hier die Rede ist, ist praktische Hilfe in einer ökonomischen oder sonstigen äußeren Notlage. Und man höre und staune: Dies ist nicht bloß eine Sache der allgemeinen Nächstenliebe, sondern mein Nächster hat ein Anrecht darauf. Das heißt: Ihm meine Hilfe zu verweigern, ist nicht nur ein Mangel an Nächstenliebe, es ist Ungerechtigkeit.34 Platt ausgedrückt: Wenn Sie Dinge haben, die Ihr Nächster nicht hat, teilen Sie sie mit ihm, denn er hat ein Anrecht auf die Dinge in der Welt, über die Gott Sie vorübergehend zum Verwalter eingesetzt hat.
Johannes Calvin fordert, „dass wir nicht auf das zu achten haben, was die Menschen aus sich selber verdienen, sondern dass wir unser Augenmerk bei allen Menschen auf das Ebenbild Gottes zu richten haben, dem wir alle Ehre und Liebe zu erweisen schuldig sind … Du magst wohl sagen: Er hat an mir ganz etwas anderes verdient! Aber was hat denn der Herr verdient?“ 35 Vers 28 geht noch weiter und fordert uns auf, das Tun des Guten nicht aufzuschieben. Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,29-37) definiert unseren „Nächsten“ als jeden, dem wir begegnen und der in Not ist.
Sie werden weiser, wenn Sie etwas für Ihre bedürftigen Mitmenschen tun. Ist das bei Ihnen der Fall?
Gebet: Vater, ich lebe in der egoistischsten Gesellschaft, die es je gab, und starre darauf, was den Leuten „zusteht“. Lass mich daran denken, dass jeder Mensch, selbst der kaputteste, für dich von unermesslichem Wert ist. Lass mich die Klischees überwinden und meine Nächsten wahrhaftig lieben, mit dem, was ich an Gütern habe. Amen.
28. Januar
Weisheit ist das Allerwichtigste. Deshalb erwirb Weisheit, und erwirb Verstand mit allen Mitteln. Achte die Weisheit hoch, dann verschafft sie dir Ansehen. Sie bringt dich zu Ehren, wenn du sie umarmst. (4,7-8)
Fang einfach an! Das 4. Kapitel der Sprüche fordert wiederholt dazu auf, die Weisheit nicht zu „verlassen“. Die Botschaft ist klar: Höre nicht auf, der Weisheit nachzujagen! Tu alles, um sie zu bekommen, was es auch kostet. Warum das? Weil es noch mehr kostet, keine Weisheit zu haben. Ohne sie taumeln wir in unseren Entscheidungen von einer Katastrophe zur nächsten. Also: Ran an die Weisheit!
Wir haben schon einiges von dem, was das bedeutet, gesehen: Wir müssen unsere Götzen erkennen, uns in Gottes Wort vertiefen und darin leben, uns von Freunden etwas sagen lassen, in Not geduldig an Gott festhalten und uns persönlich für Bedürftige einsetzen. Lauter Dinge, die man geduldig praktizieren und einüben muss, am besten in einer Gemeinschaft von Menschen, die auf demselben Weg sind. Dinge, die uns Gott, uns selber, das menschliche Herz und die rechte Zeit besser kennenlernen lassen, sodass unsere Entscheidungen und Handlungen weiser werden. Man könnte Vers 7 auch so formulieren: „Willst du weise werden? Fang einfach damit an!“ Die Weisheit kommt nicht zu den Glückspilzen oder den Cleveren, sondern zu denen, die sich entschlossen nach ihr ausstrecken.
Mal ganz ehrlich: Wie entschlossen sind Sie, weise zu werden?
Gebet: Herr, ich möchte so gerne weiser werden, aber wenn ich ehrlich bin, war es mit meiner Konsequenz oft nicht weit her. Mein Wille ist schwach. Bitte hilf mir, die Weisheit echt zu suchen! Fessele mein Herz mit dem Bild Jesu, wie er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem macht, um dort für mich zu sterben (Jesaja 50,7; Lukas 9.31.53). Amen.
Plädoyer für die Weisheit
29. Januar
„Ihr Männer, zu euch spreche ich und richte meine Stimme an alle Menschen. Ihr Unerfahrenen, begreift, was Klugheit ist, und ihr Eingebildeten, nehmt Vernunft an.“ (8,4-5)
Für jeden. Sprüche 8 ist ein gewaltiges Plädoyer für die Weisheit, die von Gott kommt. Der Ruf der wahren Weisheit ergeht an alle (Vers 4), auch an die Unerfahrenen, also die Menschen ohne Durchblick (Vers 5). Niemand muss ein Tor bleiben.
Die vielleicht größte Ermutigung in diesem Abschnitt wird leicht übersehen. Die Weisheit sucht uns, sie geht uns nach. Sprüche 8 schildert sie als richtige Person, „damit unsere eigene, ernste Suche … eine Antwort ist und nicht ein Stochern im Nebel.“36 Wer ist diese Person? Nach dem Neuen Testament kein anderer als Jesus selber, der „Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ ist (1. Korinther 1,24). Die griechischen Philosophen glaubten, dass hinter dem Universum ein kosmisches Prinzip steckte, der Logos, das nur die Gebildeten entdecken konnten. Das Johannesevangelium zeigt uns, dass dieser Logos Jesus ist – eine kosmische Person, die man kennenlernen und lieben kann. Der beste Weg zur Weisheit ist, dass ich eine persönliche Beziehung mit Jesus pflege und mein Herz auf ihn ausrichte. Und das kann jeder tun, egal was sein Status oder seine Bildung ist.
Wie können Sie Ihre Beziehung zu Jesus Christus weniger formal und mehr persönlich machen?
Gebet: Herr, danke, dass du ein Gott für alle bist. Deine Weisheit ist nicht nur für die Mystiker und Philosophen da, sondern für jeden, der an Jesus Christus glauben kann. „Ich preise dich, … dass du das alles den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast“ (Matthäus 11,25). Amen.
30. Januar
„Ich bin die Weisheit, eng verwandt mit der Klugheit. Ich finde heraus, wie man am klügsten handelt. Ehrfurcht vor dem HERRN heißt, das Unrecht hassen: Ich hasse Unrecht, Stolz, unrechtes Verhalten und Lügengeschwätz.“ (8,12-13)