Berufliche Belastungen bewältigen. Группа авторов

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Berufliche Belastungen bewältigen - Группа авторов

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      Der Autor

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      Prof. Dr. Jörg Rövekamp-Wattendorf (Diplom Pädagoge und Diplom Sozialarbeiter) lehrt Theorien und Konzepte der Sozialen Arbeit an der katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Münster. Seine beruflichen Handlungsfelder und Lehrschwerpunkte umfassen Kinder- und Jugendhilfe, Jugendhilfeplanung, Soziale Altenarbeit, Fort- und Weiterbildung, Palliative Care. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Jörg Rövekamp-Wattendorf

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      1. Auflage 2020

      Alle Rechte vorbehalten

      © W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Print:

      ISBN 978-3-17-032755-9

      E-Book-Formate:

      pdf: ISBN 978-3-17-032756-6

      epub: ISBN 978-3-17-032757-3

      mobi: ISBN 978-3-17-032758-0

      Einleitung

      Jüngste Befunde der Gesundheitsforschung zeigen, wie wichtig ein funktionierendes Netz an gesundheitserhaltenden Maßnahmen zur Bewältigung beruflicher Belastungen ist. Gelungenes Unterstützungsmanagement verbessert die Bewältigung beruflicher Belastungen, wenn durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Strategien dem Konglomerat der Herausforderungen begegnet wird. So sind Lösungsversuche auf einen gemeinschaftlichen Prozess verwiesen (communal coping). Psychosoziale Belastungen machen nicht nur in sozialen Berufen konzertierte Aktionen nötig. Helfende Berufe als Teil des Sozial- und Gesundheitswesens verzeichnen aktuell eine wachsende Zahl von Beschäftigten. Die im Folgenden aufgeführten Untersuchungsergebnisse zeigen den besonderen Bedarf in den Berufsgruppen Heilpädagogik, Pflege und Soziale Arbeit auf, denn dort führen Zeitdruck, Personalmangel, Stress, Umgang mit Emotionen und der Druck, viele Aufgaben gleichzeitig erledigen zu müssen, für viele Menschen zu Überlastungen. Folge: Die Zahl psychischer Erkrankungen durch Stress am Arbeitsplatz steigt. Gleichzeitig weisen im Folgenden angeführte Untersuchungen darauf hin, dass aufgrund der spezifischen Anforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen die Folgen (z. B. somatisch-physiologische, psychische, soziale und ökonomische Auswirkungen) überschrittener Belastungsgrenzen als Arbeitsbelastungen ernst zu nehmen sind. Der DAK BGW Gesundheitsreport zeigt z. B., dass der Krankenstand im Gesundheitswesen um ca. 20 % höher ist als in anderen Sektoren. Die folgenden Kapitel geben Gelegenheit, der Frage nachzuspüren, welche Faktoren zu Überlastungen und beruflichen Deformationen führen und welche Hilfen möglich sind. Doch Problemlösungen für miteinander verbundene, komplexe Belastungen müssen sämtliche AkteurInnen einbeziehen und verschiedene Handlungsformen beinhalten. So, wie die Belastungen quasi rhizomatisch verbunden sind, braucht es systemische Lösungsversuche, um der Komplexität der Verwobenheit dieser Prozesse entsprechend reagieren zu können. Ein Merkmal der Belastungen im Sozial- und Gesundheitswesen ist deren Kumulation. So scheinen etwa Gewalt und das Erleben von Ekel, Scham und Belästigungen zirkulär miteinander verbunden zu sein. Treten Hilflosigkeits- und Überforderungserfahrungen, Angst und gestörte Interaktionen hinzu, erleben die dort Beschäftigten Schleifen sich wiederholender Prozesse.

      Systemische Gesundheitsförderung unterstützt einzelne Personen und Organisationen bei Veränderungsprozessen, indem nicht auf einzelne Belastungsfaktoren, sondern auf das gesamte soziale System geschaut wird. Das bedeutet, die Fachkräfte bezüglich ihres Denkens und ihrer Einstellungen sowie deren Klientel ebenso wie die Regeln und Muster der Einrichtung in den Blick zu nehmen. Es wird in den Kapiteln gefragt:

      • Welche Belastungsfaktoren gefährden die psychosoziale Gesundheit?

      • Welche Maßnahmen können Gesunderhaltung unterstützen?

      • Wie können die Mitarbeitenden sinnvollerweise so handeln, dass Belastungen überwunden werden können?

      Ein aktuelles Verständnis von Gesundheitsförderung basiert auf den Gedanken des Empowerments und der Partizipation. Wenn Befähigung zur Selbstbefähigung und Teilhabe an der Gesundheitsentwicklung die Perspektiven der HelferInnen zum Ausgangspunkt nehmen, wird deren Handlungswirksamkeit wahrscheinlicher. Der vorliegende Text bietet daher – primär Menschen in helfenden Berufen – die Möglichkeit, sich mit Belastungen aus beispielhaften beruflichen Perspektiven zu beschäftigen, sich mit theoretischen Zusammenhängen auseinanderzusetzen, Alternativen zu finden und konkrete Lösungsideen zu entwickeln. Der Bildungsbedarf lässt sich nicht »von außen« erzeugen, sondern wird aus der Sicht jeweils Betroffener definiert.

      • Glauben Sie, dass Ihre Arbeit zu Ihrer Gesundheit beitragen kann?

      • Welche positiven oder negativen Auswirkungen der Arbeit auf Ihre Gesundheit kennen Sie?

      Diese notwendigen Lernstrategien werden in Helferberufen nicht erst nach dem Beginn des Berufslebens, in der Praxis, sondern bereits in der (hoch)schulischen Ausbildung wichtig. Wenn sich Lernende reflexiv damit auseinandersetzen, einen beträchtlichen Teil ihres beruflichen Handelns mit anderen Menschen zu arbeiten und deren Not, Leiden, Wut und Aggression, aber auch die eigene Hilflosigkeit mitzuerleben, mag es gelingen, fähig zu werden, berufliche Deformationen abzuwenden. Vorhaben dieses Buches ist, dazu beizutragen, berufliche Belastungen in ihrer schädigenden, entfremdenden, fehlleitenden, erstarrungsfördernden Wirkung zu bewältigen.

      Der Alltag der HelferInnen ist von verschiedenen, sich abwechselnden und ergänzenden Stressoren gekennzeichnet, die Strategien auf persönlicher wie auch auf Einrichtungsebene notwendig machen: »Der Arbeitsplatz bzw. die Betriebe sind für die Gesundheitsförderung in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Zum einen beeinflussen sie die Gesundheit und zum andere bieten sie einen Kontext bzw. ein Setting zur Förderung der Gesundheit.« (Naidoo/Wills 2019, S. 441) Beispielsweise stehen das Selbstwertgefühl (Akzeptanz in der Organisation) und die soziale Integration in ein Team (geheime Regeln) in einer direkten Verbindung zur beruflichen Belastung, und umgekehrt sind Einrichtungen aufgefordert, ihre Verantwortung zur Gesunderhaltung der HelferInnen zu erkennen, etwa durch die Veränderung von Führungsstrukturen, statt diese durch solche

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