Ostseeküste - Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag. Sabine Becht
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Strahlend weiß und verspielt: die Bäderarchitektur
Im Schatten der Veranda, eine Hand auf dem reich verzierten, gusseisernen Geländer. Der Blick schweift über das Meer. Ein Gläschen Port, eine gute Zigarre. Unten auf der Strandpromenade plappert und flaniert das mondäne Bäderleben entlang, Herren lupfen zum Gruß den weißen Hut, Damen kichern in ihr Spitzentaschentuch ...
So in etwa mag man sich den großbürgerlichen Sommerfrischler vorstellen, den es mit den Anfängen des Tourismus aus Berlin an die Ostsee zog. Die Kulisse für diese am Ende des 19. Jh. aufkommende Mode der Sommerfrische am Meer sind die verspielten Fassaden der blütenweißen, ornamentfreudigen Bäderarchitektur: villengleiche Gästehäuser, geschmückt mit Balkonen, Veranden und Loggien, Ziergiebeln und Schmuckfriesen; Kurmuscheln am Strandabgang für das sonntäglich gepflegte Kurkonzert; Kurhäuser mit weiten, parkettierten Tanzsälen; schickliche, da geschlechtergetrennte Badeanstalten, vor allem aber: Seebrücken. Teils prächtig bebaut, strecken sie sich mutig in die Ostsee und verlängern die Strandpromenaden ins Meer hinein.
Sellins Seebrücke: Ein Schmuckstück der Bäderarchitektur: die nach historischem Vorbild bebaute Seebrücke von Sellin, Rügen.
Binz: Das berühmteste Ostseebad auf Rügen.
Heiligendamm: Ein recht exklusives klassizistisches Gesamtkunstwerk. Bei Bad Doberan
Kaiserbäder: Die längste Strandpromenade Europas, geziert mit zahllosen Villen, erstreckt sich entlang der drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Sehenswert ist vor allem Ahlbecks Seebrücke.
Kühlungsborn: Etwas abseits der berühmten Bäder auf den Ostseeinsel, aber zunehmend schick.
Familienurlaub für alle
Mit Kindern...
Die Ostseeküste ist wie geschaffen für einen Urlaub mit Kindern in jedem Alter, bei schönem Wetter am Strand und mit entsprechend kindgerechter Animation sowieso. Doch auch abseits von Sandburg, Eisdiele und Trampolinspringen ist das Angebot riesig.
Historische Eisenbahnen
Entlang der Ostsee dampfen und keuchen gleich drei historische Eisenbahnen: der lütt Kaffeebrenner im Klützer Winkel, der Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn und der Rasende Roland auf Rügen. Alle drei sind ein Erlebnis!
Am Meer...
Flach abfallend und vielerorts feinsandig sind die langen Strände der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern - hier findet jeder sein eigenes Plätzchen, sei es im Strandkorb mit Rundumversorgung durch den Kiosk hinter der Düne oder in der selbstgebauten Piratenburg am einsamen und endlosen Darßer Weststrand.
An den Hauptstränden vieler Ostseebäder werden im Sommer zusätzliche Attraktionen wie etwa Hüpfburgen, Trampoline usw. am Strand aufgebaut. Hinzu kommen diverse Sportangebote auf dem Wasser (z. B. Windsurfen, SUP, Kitesurfen) und im Sand (Beachvolleyball). Die Hauptstrände sind im Sommer von der DLRG überwacht.
Die Ostsee kann man natürlich auch mit dem Boot erkunden, am einfachsten auf einer Tour entlang der Küste von Seebrücke zu Seebrücke, wie sie vielerorts angeboten wird. Eine besonders schöne Tour für die ganze Familie führt von Peenemünde auf Usedom zum Inselchen Greifswalder Oie. Selbst zum Ruder bzw. Paddel greifen kann man mit den Kanutouren z. B. ab Spandowerhagen.
... und an Land
Auch an Land kann man herrliche Ausflüge unternehmen. Fast überall an der Ostseeküste sind kindgerechte Wanderungen und Fahrradtouren möglich, für Letztere steht ein flächendeckendes Angebot an Leihrädern verschiedener Größen bzw. Nachläufer und Anhänger bereit. Wer den Fahrradsattel lieber gegen den Rücken eines Pferdes tauscht, kann dies auf einer Vielzahl von Reiterhöfen entlang der Küste und auf den Inseln tun: Das Angebot reicht vom Ponyreiten zum Sammeln erster Erfahrungen über Wanderritte bis hin zur Dressurausbildung. Einen Überblick bietet www.auf-nach-mv.de/reiten.
Die Highlights
Ozeaneum: Das moderne Meeresmuseum am Hafen von Stralsund ist voller Attraktionen, die auch Kinder begeistern, z. B. faszinierende Aquarien, sogar ein Heringsschwarm und ein Unterwassertunnel oder auch Walgesänge und Pinguine auf dem Dach.
Wissemara: Selbst Segel setzen und auch ansonsten mit Anpacken kann man auf der Wissemara, dem Nachbau einer alten Kogge, die im Hafen von Wismar liegt.
Robbenfahrten: Beobachtungsfahrten zu den putzigen Kegelrobben starten ab Lauterbach auf Rügen.
Wisente: Deutlich näher ran kommt man an die europäischen Verwandten des Bisons, bis auf wenige Meter nämlich im Wisentgehege Dargen auf Usedom.
Marine Science Center (MSC): Im Robbenforschungszentrum der Uni Rostock können angehende Meeresbiologen den Seehunden, -löwen und -bären beim Training zusehen. In Warnemünde
U-Boote: Gleich zwei U-Boote - jeweils fast 90 Meter lang und recht eng - warten an der Ostseeküste auf Erkundung: im Hafen von Sassnitz auf Rügen und in Peenemünde auf Usedom.
Leuchttürme: Ein gutes halbes Dutzend der Leuchtfeuer entlang der Küste können auch bestiegen werden, z. T. wird ein Mindestalter bzw. eine Mindestgröße bei Kindern vorausgesetzt. In Bastorf, Warnemünde, am Darßer Ort/Prerow, gleich drei Leuchttürme am Kap Arkona auf Rügen, außerdem auf Hiddensee und auf der Greifswalder Oie vor Usedom.
Baumwipfelpfade: Hoch hinaus geht es auch auf dem Baumwipfelpfad von Prora auf Rügen. Voraussichtlich ab Sommer 2020 wird es auch einen in Heringsdorf auf Usedom geben.
Kremserfahrten: Mit der Kutsche bzw. dem Planwagen geht es mit zwei PS von Prerow durch den Wald zum Darßer Ort oder über die generell autofreie Insel Hiddensee.
Zeesenbootfahrten: Auf den alten Fischerbooten mit ihren charakteristischen tiefroten Segeln kann gemütlich über den Bodden schippern, u. a. auf dem Fischland ab den kleinen Häfen von Dierhagen, Wustrow und Ahrenshoop oder auch ab Krummin auf Usedom.
Kletterwälder: Gibt es entlang der Küste in Kühlungsborn, am Darß, in Prora auf Rügen und in Neu Pudagla auf Usedom.
... und bei Schietwetter
Spaßbad: