Lieblingsplätze Engadin. Daniel Badraun
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Nach Nietzsche kamen weitere Geistesgrössen ins Hochtal, so etwa Hermann Hesse und Rainer Maria Rilke. Bis heute tun es ihnen Menschen wegen der speziellen Stimmung nach, lassen sich vom Licht verzaubern. Es scheint, als ob hier Ideen, als ob hier Bilder in der Luft liegen würden.
Ein Lieblingsort von Friedrich Nietzsche war die Halbinsel Chastè (romanisch: das Schloss), die weit in den Silsersee hinausragt. Mauerreste auf der Insel erinnern noch an das Kastell. Wenn der See im Dezember zufriert, ohne dass ihn eine Schneeschicht zudeckt, sieht man unter dem von Blasen durchzogenen Schwarzeis Wurzeln und Steine, dann den Übergang in die schwarze Tiefe des Sees. Um Tiefe geht es auch im Gedicht, das ganz vorne an der Halbinsel in Stein gemeisselt ist: O Mensch! Gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? …
Also sprach Zarathustra ist eines der Hauptwerke des Schriftstellers und zum Teil in Sils entstanden. Ein Buch für alle und für keinen. Nicht weit von der Halbinsel Chastè schrieb auch die aus gutem Haus stammende Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach, die von ihrer Familie nie ganz anerkannt wurde und sich oft nach Sils zurückzog, wo sie 1942 starb.
Die feine Biblioteca Engiadinaisa bietet Blick auf den See und vom Kinderbuch bis zum Krimi die passende Ferienlektüre. Hier werden Sie fündig!
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Nietzsche-Haus
Via da Marias 67
7514 Sils-Maria
0041 081 8265369
Biblioteca Engiadinaisa
Via da Baselgia 46
7515 Sils Baselgia
0041 081 8265377
Sils: Hotel Waldhaus und Hotel Fex im Val Fex
Was haben Thomas Mann, Hermann Hesse, Joseph Beuys und Erich Kästner gemeinsam? Sie alle logierten schon im 1908 eröffneten Hotel Waldhaus in Sils. Das Waldhaus wird bereits in der fünften Generation von den Familien Kienberger und Dietrich geführt. Im hoch über dem Dorf und See gelegenen Hotel legt man viel Wert auf die Erhaltung der Substanz und die Förderung der Kultur. Grosse Panoramafenster öffnen den Blick, in der Halle scheint die Zeit stehen geblieben zu sein, man lauscht der Musik, liest, plaudert. Der wahre Luxus ist wohl, ungezwungen Zeit verstreichen zu lassen.
Das Waldhaus liegt an der Strasse zum Val Fex. Dieses breite Seitental wird ganzjährig bewohnt. Da hier ein Fahrverbot herrscht, ist eine Kutschenfahrt von Sils durch die verschneite Landschaft ins Tal hinein eine gute Möglichkeit, die Landschaft zu erleben. Es gibt auch eine Langlaufspur, spektakulär ist der Gang durch die Schlucht. Man geht vom Platz mit den Pferdekutschen beim Gemeindehaus geradeaus, das Tal verengt sich, der Bach gurgelt in seinem Bett. Nach einem kurzen Aufstieg erreichen Sie Fex Platta, auf einmal ist die Weite da, das Licht und die Berge rundherum. Weiter oben Fex Crasta mit der kleinen Kirche und den sehenswerten Fresken im Chorgestühl! Im Sommer kann man rechts an der Bergflanke den Weg weiter ins Tal fortsetzen, er ist nicht nur für Blumenfreunde empfehlenswert.
Das Hotel Fex, ursprünglich ein Teil des Bäderkomplexes in St. Moritz Bad, wurde um 1900 demontiert und hier wieder aufgebaut. Im Haus ist die Pionierzeit des Tourismus noch spürbar. Die Patina des getäfelten Speisesaals, des Salons und der Veranda erinnert an die vielen Gäste, die hier schon ein- und ausgegangen sind. Ab hier fahren keine Kutschen mehr, es lohnt aber, weiter ins Tal bis wenigstens zur Alp zu spazieren. Alternativ nehmen Sie die Schotterstrasse mit dem Mountainbike in Angriff.
Nach der Wanderung entspannen Sie im Solbad des Hotels Schweizerhof im Zentrum von Sils Maria – an einem Winterabend im Aussenbecken ein besonderes Erlebnis!
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Hotel Waldhaus
Via de Fex 3
7514 Sils Maria
0041 081 8385100
Hotel Fex
Via da Fex 73
7514 Fex
0041 081 8326000
Rund um St. Moritz
Silvaplana: Bergstation Corvatsch und Restaurant 3303
Auf 3.303 Metern über dem Meer liegt die Bergstation der Corvatschbahn, hier befindet sich das höchstgelegene Panoramarestaurant der Ostalpen, in dem auch kulinarische Höhenflüge erlebbar werden.
Der Hochseilartist Freddy Nock lief im Jahr 2011 auf dem 56 Millimeter dicken Tragseil, ausgerüstet nur mit einer Balancestange, von der Bergstation hinunter zur Mittelstation, eine Riesenleistung, an die man auf der Bergfahrt mit Blick in die bodenlose Tiefe kaum zu denken wagt. Auf dem Corvatsch erbringt man gerne Spitzenleistungen. Viel Action ist bei Engadinsnow angesagt, die besten Freerider der Welt treffen sich am Berg und nehmen die von der Gondelbahn aus gut zu sehende Corvatsch-Nordwand in Angriff.
Während der Wintersaison findet jeden Freitag die Snow Night statt. Auf der längsten beleuchteten Piste der Schweiz tummeln sich unter dem Engadiner Sternenhimmel die Schneesportbegeisterten. Natürlich stehen den Gästen die diversen Restaurants offen, damit man sich aufwärmen kann nach einer stiebenden Fahrt in der klirrenden Kälte. Die 14 Transportanlagen und die 120 präparierten Pistenkilometer lassen keine Wünsche der Skifahrer offen. Ein Freestylepark und der Bagjump, eine Schanze mit Mattenlandung, vervollständigen das Angebot. Bei windigem Wetter kann es auf dem Corvatsch empfindlich kalt sein, gerade bei der Abfahrt vom Gipfel ist man den Elementen voll ausgesetzt!
Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Fahrt von Sils bis Celerina. Start ist bei der Furtschellas-Bahn, dann geht es hinüber an den Corvatsch. Die neun Kilometer lange Traumpiste führt über den Hahnensee nach St. Moritz Bad. Nun geht es mit der Signalbahn hinauf ins Corviglia-Skigebiet und hinüber nach Marguns. Diese abwechslungsreiche Ski-Safari kann mit einer einzigen Tageskarte absolviert werden.
Das gediegene Restaurant Hahnensee auf 2.153 Metern erreicht man von der Corvatsch Mittelstation. Es liegt an der Traumpiste hinunter nach St. Moritz.