Debütantenball. Michaela Baumgartner
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Ihre Tante, sichtlich immer noch ein wenig verstimmt, reagierte nicht.
Sophie seufzte, fuhr aber tapfer fort: »Nun, da jeder Funken Hoffnung darauf, dass Ludwig noch lebt, erloschen ist, möchte Mama mich so rasch wie möglich verheiraten, was angesichts meines Alters nicht verwunderlich ist. Aber ich will etwas aus meinem Leben machen. Ich möchte die Welt kennenlernen, es gibt so viel, was ich nicht weiß.« Zögernd hielt sie inne, dann gab sie sich einen Ruck. »Tante, nehmt mich mit auf Reisen, öffnet mir die Tür zu Eurem Salon! Ihr führt ein abwechslungsreiches Leben, lasst mich daran teilhaben. Bitte! Ich langweile mich noch zu Tode!«
Dieser letzte verzweifelte Ausruf schien ihre Tante nun doch versöhnlich zu stimmen. Sie lachte schallend. »Sophie«, Louise holte tief Luft, »das muss ich dir sagen. Du bist mit Abstand die ungewöhnlichste junge Dame, die ich kenne.« Energisch klingelte sie dem Dienstmädchen. »Nanette, meinen Lieblingschampagner. Und zwei Gläser!«
Sie lachte erneut auf. »Mein liebes Kind, auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit dir bin, so klingt das nach einem interessanten Lebenskonzept. Das gefällt mir. Wir sind offensichtlich beide – jede auf ihre Art – nicht für das Mittelmaß bestimmt. Aber ich muss dich warnen, du machst es dir damit nicht leicht. Du weißt selbst, was von einer jungen Dame deines Alters und deines Standes erwartet wird. Das, was du dir vom Leben wünschst, mit Sicherheit nicht. Nun«, sie schenkte sich und ihrer Nichte ein Glas Champagner ein, den sie, wie sie kurz bemerkte, stets bereithielt, um überraschende Gäste zu bewirten oder aber – wie Sophie angesichts der Geschwindigkeit, mit der Nanette das kostbare Getränk serviert hatte, mutmaßte – um auch sich selbst ab und zu ein kleines Schlückchen zu gönnen. »Lass uns anstoßen. Auf deine kühnen Pläne und ein aufregendes Leben!«
Sophie umarmte sie stürmisch. »Ich wusste, Tante, dass Ihr mich versteht.«
»Nicht so ungestüm, meine Liebe. Ich werde tun, was in meiner Macht steht, um dich zu unterstützen. Aber das letzte Wort hat dein Vater. Und damit eigentlich deine Mutter. Ich wage sehr zu bezweifeln, dass sie deine revolutionären Ideen goutiert.« Sie dachte nach. »Meine nächste Reise führt mich nach Florenz, kommenden April. Gern kannst du mich begleiten. Natürlich muss ich darüber zuerst mit deinen Eltern sprechen. Ich möchte deine Begeisterung nicht dämpfen«, fügte sie hinzu, als sie sah, dass Sophie einen recht undamenhaften Luftsprung absolvierte. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob mein Bemühen von Erfolg gekrönt sein wird.«
Sophie nahm einen großen Schluck Champagner. »Doch, Tante, Ihr werdet sehen, alles wird gut.« Sie tanzte im Kreis, hielt dann jedoch inne. »Erst im April?« Sie seufzte. »Was mach ich bloß bis dahin?«
»Das, was deine Mutter von dir erwartet. Im Rahmen des Fürstentreffens sind unzählige Festlichkeiten geplant und auch die Saison beginnt bald. Du wirst schön gefügig sein und alle infrage kommenden Kandidaten wohlwollend prüfen. Versprichst du mir das?«
Sophie nickte. »Aber Euer Salon, Eure Soupers, Eure Dichterlesungen – was sind im Vergleich dazu langweilige Bälle oder barbarische Jagden? Bitte, Tante, egal, was Mama sagt …«
Lächelnd schüttelte Louise den Kopf. »Ob ich mir den Unmut deiner Mutter zuziehen möchte, muss ich mir noch sehr genau überlegen. Du weißt doch, was sie von meinen Einladungen hält. ›Frivol und unsolide‹, waren das nicht genau ihre Worte?«
»Wir müssen es ihr ja nicht erzählen«, fiel Sophie Louise aufgeregt ins Wort.
Louise lachte auf. »Wie stellst du dir das vor? Dass ich meine eigene Schwester hintergehe?« Rasch warf sie einen Blick auf die französische Pendule auf dem Kamin. »So spät schon! Meine Liebe, du musst gehen. Ich empfange Besuch und möchte mich noch umziehen. Aber ich verspreche dir, ich werde darüber nachdenken.« Sie erhob sich.
»Ich danke Euch, Tante.« Sophie küsste die ihr dargebotene Wange. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen tänzelte sie die Treppen hinunter.
Aus ihrem sonnendurchfluteten Ankleidezimmer sah Louise ihrer Nichte zu, wie sie, die schwerfällige Dorothea im Schlepptau, leichtfüßig die Kutsche bestieg. »Auch wenn sie es nicht wahrhaben will, sie ist mir ähnlich, viel zu ähnlich«, murmelte sie, ein wenig sorgenvoll, und klingelte nach ihrer Zofe.
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