Tod auf der Finca. Alex Conrad

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Tod auf der Finca - Alex Conrad

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den Zeugenraum für die Schwester vor?“

      „Danke, dass du mir die Tipperei ersparst.“ Joan nickte ihr zu und trank den Becher leer. „Ich hole mir dann auch noch rasch ein Bocadillo. Magst du auch was?“

      „Belegtes Brötchen brauche ich nicht, aber eine Cola wäre nett.“

      Gerade drückte Carmen den Speicherknopf, als Joan zurückkam und ihr eine Dose Cola auf den Tisch stellte. „Die Schwester ist eben gekommen. Sie sitzt schon im Zeugenraum“, sagte er.

      „Danke.“ Carmen öffnete die Getränkedose und nahm einen großen Schluck.

      „Willst du erst einmal ohne mich mit ihr reden?“ Joan lehnte sich an ihren Schreibtisch. „So von Frau zu Frau?“

      „Gute Idee.“ Carmen nickte zustimmend und stand auf.

      „Wie geht es ihr?“, fragte sie, während sie gemeinsam mit Joan den Flur entlangging.

      „Sie ist glücklicherweise ziemlich gefasst. Ich glaube, sie hatte in letzter Zeit nicht mehr viel Einfluss auf die Schwester.“

      „Ist sie einverstanden mit einer Tonaufzeichnung?“

      „Ja.“ Joan öffnete Carmen die Tür. „Ruf mich, wenn ich reinkommen soll.“

      Sie nickte ihm noch einmal zu und ging hinein. „Buenos días. Ich bin Carmen. Bleiben Sie doch sitzen“, bat sie, als die Frau aufstehen wollte. Carmen setzte sich ihr gegenüber. „Mein aufrichtiges Beileid.“

      Die Frau blieb stumm, ihre Augen schimmerten tränenfeucht und sie rieb sich die Hände, die sie auf den Tisch gelegt hatte. Es wühlte Carmen immer wieder auf, wenn sie sah, wie sehr die Angehörigen litten, wenn ein Gewaltverbrechen ihre Lieben aus dem Leben gerissen hatte. Ganz anders bei Unfällen, da nahmen es die Betroffenen eher als Schicksal.

      Nicht abschweifen, mahnte sich Carmen und konzen­trierte ihre Gedanken auf die Befragung.

      Carmen schaltete das Gerät ein. „Zeugenbefragung im Todesfall zum Nachteil von Dolores María Velazques García. Anwesend die Schwester der Verstorbenen Elena Velazques García und Sargento Carmen Munar Rotger.“

      „Er war schon immer ein Teufel, doch sie hat nicht auf mich gehört“, sagte Elena leise.

      ***

      Was für ein Tag. Carmen ließ sich aufs Sofa fallen. Sie goss sich aus der Flasche vom Vorabend ein Glas Rotwein ein. Obwohl es nach einem harten Arbeitstag überaus anstrengend war, in der Turnhalle mit den Mädchen und jungen Frauen Selbstverteidigung zu trainieren, müsste sie schon richtig krank sein, um es abzusagen. Es war einfach zu wichtig und gab den Teilnehmerinnen nicht nur Möglichkeiten an die Hand, sich zur Wehr zu setzen, sondern Carmen bemerkte auch immer, wie von Training zu Training das Selbstbewusstsein der jüngeren Mädchen zunahm.

      Sie trank einen Schluck. Vielleicht könnte sie eine zweite Trainingsgruppe in Inca aufbauen? Ihre Gedanken glitten zu dem Gespräch der Kollegen vor der Comandancia in Inca und die Ablehnung, die sie dabei wahrgenommen hatte. Einer ihrer Ausbilder hatte einmal gesagt, dass ein Team nur so gut sein konnte, wie es der Leiter zuließ. Dazu musste man auf Augenhöhe gleichberechtigt zusammenarbeiten, aber, wenn nötig, musste auch klar sein, wer den Ton angab. Eine Gratwanderung.

      Sie trank ihr Glas aus, bestellte bei der Pizzeria um die Ecke eine Lasagne und sprang unter die Dusche.

      Zwanzig Minuten später brachte der Bote das Essen und Carmen merkte, als sie den Deckel der Schale abnahm und ihr der Duft in die Nase stieg, wie hungrig sie war. Fast gierig aß sie die erste Hälfte, bevor sie sich aus dem Kühlschrank ein alkoholfreies Bier holte, denn sie hatte Frühdienst am nächsten Tag. Ab dem Nachmittag hätte sie frei, damit sie in Ruhe die letzten Dinge für den Umzug am Mittwoch erledigen konnte.

      Sie legte die Gabel zur Seite, als ihr Handy klingelte.

      „Sí, diga“, meldete sie sich.

      „Carmen? Laura hier.“

      Hoffentlich keine Schwierigkeiten mit der Wohnung. Carmen schluckte. „Was für eine Überraschung. Wie geht es dir?“, sagte sie gepresst.

      Laura lachte. „Du solltest deine Stimme hören, aber keine Sorge, ich mache keinen Rückzieher.“

      „Das erleichtert mich.“

      „Ich wollte dir nur sagen, dass meine Nichte heute schon alles aus der Wohnung geräumt hat und du ab morgen deine Sachen bringen kannst. Wenn du willst, könntest du auch gleich übernachten.“

      „Das ist ja fantastisch. Danke, Laura. Bist du am Spätnachmittag zu Hause und kannst mir aufschließen?“

      „Leider nicht, da habe ich einen Arzttermin, aber ich kann den Schlüssel, wenn du willst, am Vormittag in Peters Praxis abgeben, da kannst du ihn dir dann abholen.“

      „Prima, Laura, so machen wir das.“

      Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, starrte Carmen auf das Telefon. Sie wollte Peters Hilfe nicht überstrapazieren, aber wenn er noch zu seinem Angebot, ihr den Pick-up zur Verfügung zu stellen, stünde … Vielleicht sogar Zeit hätte, ihr beim Verladen der sperrigen Sachen zu helfen?

      Carmen trank den letzten Schluck aus der Dose und wählte.

      Dreimal klingelte es, bis Peter abnahm. „Na, wie geht es dir?“

      „Gut, danke. Ich kann ab morgen Mittag schon in die Wohnung und da dachte ich …“

      „Um wie viel Uhr brauchst du mich und mein Auto?“

      Von wegen, nur sie käme immer gleich zum Punkt. Peter redete auch nie viel drum herum. „So gegen zwölf?“

      „Müsste klappen.“

      Carmen hörte es in der Leitung leise tuten.

      „Warte mal“, sagte Peter und drückte Carmen kurz weg. „Ein Unfall. Pferd gegen Auto. Ich muss los. Wir sehen uns morgen.“ Er legte auf, noch bevor Carmen sich verabschieden konnte.

      Er hatte ihr noch nicht einmal die Gelegenheit gelassen, ihm von Laura und dem Schlüssel zu berichten. In einer kurzen WhatsApp klärte sie das auf und bat darum, dass er den Wohnungsschlüssel mitbrachte.

      Es half nichts, wenn sie am nächsten Tag vorbereitet sein wollte, musste sie noch einige Sachen zusammenpacken. Sie ging ins Schlafzimmer, holte zwei Koffer unter dem Bett hervor und fing an, ihre Kleidung aus dem Schrank hineinzulegen.

      Das würde nicht reichen. Aber, wenn erst einmal die wichtigsten Dinge in der neuen Wohnung waren, könnte sie den Rest auch selbst hin- und herfahren.

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