Das dritte bis sechste Buch Esra. Hermann Gunkel

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Das dritte bis sechste Buch Esra - Hermann Gunkel Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)

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bringt er’s der Geliebten.

      25

      Es liebt der Mensch sein eigen Weib,

      mehr als den Vater und die Mutter.

      26

      Gar viele kamen schon der Weiber wegen um die Sinne

      und wurden ihretwegen Sklaven.

      27

      Gar viele gingen schon zugrunde

      und wurden unglücklich,

      ja selbst Verbrecher um der Weiber willen.

      28

      Glaubt ihr mir deshalb nicht?

      Ist nicht der König groß durch seine Macht?

      Und hüten sich nicht alle Lande,

      ihn zu berühren?

      29

      Und dennoch sahen sie Apame,

      des hochgeehrten Bartakes Tochter,

      das Nebenweib des Königs,

      wie sie beim Könige zur Rechten saß,

      30

      das Diadem vom Haupt des Königs nahm,

      sich’s selber aufsetzte,

      und mit der Linken gab sie selbst dem König einen Backenstreich,

      31

      indes der König offenen Mundes da saß

      und sie nur anschaute.

      Wenn sie ihn anlacht,

      lacht er auch;

      ist sie ihm böse,

      dann schmeichelt er,

      bis sie ihm wieder gut.

      32

      O Männer!

      Wie sollten nicht die Weiber mächtig sein,

      weil sie so handeln?

      33

      Wie nun der König und die Vornehmen einander ansahen,

      begann er von der Wahrheit so zu reden:

      34

      Ihr Männer!

      Sind nicht die Weiber mächtig?

      Groß ist die Erde, hoch der Himmel,

      und schnell im Lauf die Sonne,

      dieweil sie ums Gewölb des Himmels kreist

      und wiederum an ihren Ort und an einem einzigen Tage läuft.

      35

      Ist nun nicht groß, wer solches tut?

      Noch größer und noch mächtiger als alles

      ist die Wahrheit.

      36

      Die ganze Erde ruft nach Wahrheit;

      der Himmel preist sie laut,

      und das Geschaffene erhebt und zittert insgesamt;

      es gibt nichts Unrechtes an ihr.

      37

      Der Wein ist ungerecht,

      der König ungerecht

      und ungerecht die Weiber;

      die Menschenkinder all sind ungerecht,

      all ihre Werke sind ungerecht,

      was immer so beschaffen ist.

      Nicht ist in ihnen Wahrheit;

      vermöge ihrer Ungerechtigkeit gehen sie zugrund.

      38

      Die Wahrheit aber bleibt,

      und sie behält auf ewig Macht,

      lebt und behält in alle Ewigkeiten Kraft.

      39

      Auch ist bei ihr kein Ansehen der Person

      und nicht Parteilichkeit;

      sie tut vielmehr nur das, was recht,

      im Unterschied von allen Bösen, allen Ungerechten.

      An ihren Werken haben alle Wohlgefallen.

      40

      Nicht das geringste Unrecht ist in ihrem Urteil.

      Und so gehört ihr denn die Macht,

      die Herrschaft, die Gewalt,

      die Herrlichkeit zu allen Zeiten.

      Gepriesen sei der Gott der Wahrheit!

      41

      Als er nun aufhörte zu reden,

      da riefen alle die Versammelten:

      Groß ist die Wahrheit;

      sie ist am mächtigsten. –

      42

      Dann sprach zu ihm der König.

      Bitt jetzt, was du nur willst,

      noch mehr, als was geschrieben ist!

      Wir wollen es dir geben,

      weil du als Weisester erfunden wardst.

      Du sollst auch neben mir den Platz erhalten,

      sowie mein Vetter heißen!

      43

      Darauf sprach er zum König:

      Gedenke des Gelübdes,

      das du damals machtest,

      als du deine Krone erlangtest;

      du wollest nämlich Jerusalem wieder befestigen

      44

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