Das dritte und vierte Buch der Makkabäer. Paul Rießler
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und zog bis in die Gegend von Raphia,
wo des Antiochus Heer lagerte. –
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Da beschloß ein gewisser Theodot ein Attentat zu verüben;
er nahm des Ptolemäus tapferste Krieger mit,
die er selbst früher befehligte,
und schlich sich nachts in des Ptolemäus Zelt,
ihn mit eigener Hand zu töten
und damit den Krieg zu beenden.
3
Aber Dositheus, des Drimylus Sohn genannt, von Geburt ein Jude,
aber vom Gesetz abgefallen
und dem väterlichen Glauben entfremdet,
hatte den Ptolemäus weggeführt
und einen gewöhnlichen Menschen im Zelte schlafen lassen.
So mußte dieser die dem andern zugedachte Rache
über sich ergehen lassen.
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Als nun ein hitziger Kampf entstand,
neigte sich der Sieg mehr auf des Antiochus Seite.
Da lief Arsinoe immer wieder durch die Truppenreihen
und ermahnte sie, unter Jammern und Tränen
mit aufgelösten Flechten,
für sich, ihre Kinder und Weiber tapfer zu kämpfen;
für den Fall des Sieges versprach sie jedem zwei Minen Gold.
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So wurden die Feinde im Handgemenge aufgerieben,
viele auch gefangen.
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Ptolemäus beschloß nun nach Abwehr des Angriffes,
die Nachbarstädte zu besuchen und zu ermutigen.
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Er tat dies auch, verteilte dabei Geschenke an die Tempel
und erfüllte so die Untertanen mit froher Zuversicht.
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Die Juden sandten nun an ihn einige Ratsherren und Ältesten ab;
sie sollten ihn begrüßen, Geschenke überreichen
und wegen des Vorgefallenen ihn beglückwünschen;
dadurch wuchs sein Wunsch, sie baldigst zu besuchen.
9
So kam er nach Jerusalem.
Er opferte dem höchsten Gott
und brachte Dankopfer in einem Maße dar,
das der Würde des Ortes entsprach.
Als er den heiligen Ort betrat, staunte er über die erlesene Pracht
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und bewunderte die treffliche Ordnung im Heiligtum.
So kam es ihm in den Sinn, das Allerheiligste zu betreten.
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Man sagte ihm, daß dies nicht anginge,
weil es weder den eigenen Volksgenossen
noch irgendeinem Priester gestattet sei, hineinzugehen,
sondern ausschließlich ihrem Oberhaupt, dem Hohenpriester,
und zwar auch diesem nur einmal im Jahre.
Er aber ließ sich davon in keiner Weise abbringen.
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Dann las man ihm das Gesetz vor;
aber er ließ sich durchaus nicht umstimmen,
sondern behauptete, er müsse hineingehen:
„Möge auch jenen diese Ehre vorenthalten sein,
so doch nicht mir!“
13
Auch wollte er wissen,
warum ihn niemand der Anwesenden
am Betreten des Tempels überhaupt gehindert hätte.
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Da sagte einer unbedacht,
man tue übel, sich damit zu brüsten.
15
Darauf erwiderte er, es sei dies nun einmal geschehen;
sollte er da nicht vollends ganz hineingehen,
mögen sie wollen oder nicht?
16
Da warfen sich die Priester in all heiligen Gewändern nieder
und baten den höchsten Gott, in der jetzigen Not zu helfen
und den Angriff des böslich Andringenden abzuwenden,
und sie erfüllten das Heiligtum mit Geschrei und Tränen.
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Und die in der Stadt Verbliebenen sprangen erschreckt hervor,
indem sie mutmaßten,
es müsse sich etwas Unerhörtes zugetragen haben.
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Die in den Gemächern eingeschlossenen Jungfrauen stürmten
samt den Müttern heraus,
bestreuten die Häupter mit Asche und Staub
und erfüllten die Straßen mit Klagen und Seufzen.
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Auch die Neuvermählten verließen die Brautkammern
und die entsprechende Zurückgezogenheit
und liefen in Verwirrung durch die Stadt.
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