Sophienlust Bestseller Box 1 – Familienroman. Marisa Frank
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»Ja, so kann man sagen. Ein Kunde unserer Firma hat sich mit dem Bau etwas übernommen und kann nicht zahlen. Jetzt steht es zum Verkauf aus.«
»Aber, das können wir uns doch gar nicht leisten. Wie sollen wir denn das bezahlen?«
»Das ginge schon, wenn wir beide fest zusammenstehen. Ich könnte von meinem Arbeitgeber eine günstige Finanzierung bekommen, außerdem stehen uns von stattlicher Seite billige Darlehen zu, und... na ja, verdienen tue ich jetzt in meiner neuen Stelle auch nicht schlecht.«
»Und ich habe noch den größten Teil meines Erbes, das könnte ich auch zusteuern.«
Volker stand reglos mitten im Zimmer. Er konnte sein Glück noch gar nicht fassen. »Was wird Peterle dazu sagen? Das Haus hat einen kleinen Garten vorne, und hinten ein etwas größeres Stück Land, auf dem wir ein paar Erdbeeren und Tomaten anpflanzen können. Vorne machen wir dann nur Rasen und einige Büsche hin, damit der Junge auch genügend Platz hat zum Herumtollen. Vielleicht findet er dann auch Freunde.«
Unvermittelt drehte sich Marga um und begann zu schluchzen. Sie preßte die Hände vors Gesicht.
Sofort war Volker bei ihr. »Was... was hast du denn, Liebling? Ich dachte, du wärest ebenso glücklich wie ich?«
»Bin ich ja auch, es ist nur...«
»Nun komm, Schatz, sag es mir doch«, bat der Mann mit sanfter Stimme und zog die Frau auf den einzigen Stuhl in diesem Zimmer.
»Ich schäme mich so«, schluchzte Marga und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. »Warum habe ich mich nur so blenden lassen?«
»Schau, Liebling, das kann jedem passieren. Niemand ist gegen so etwas gewappnet, auch ich nicht.« Flüchtig dachte Volker an Sabine, die ihm eigentlich ganz gut gefallen hatte. Wer weiß, vielleicht wäre da, zumindest von seiner Seite aus, auch etwas geworden, wäre nicht Marga rechtzeitig zu ihm zurückgekehrt.
»Was sagst du?« Mit einem Schlag hörte die Frau zu weinen auf. »Das meinst du doch nicht im Ernst?«
»Aber Marga, natürlich meine ich es so. Irren ist menschlich, und du hast dich eben geirrt.«
»Ich meine das andere, das du gerade gesagt hast, daß es dir auch passieren könnte.« Eifersucht glomm in ihren Augen auf.
»Es könnte mir auch passieren, das habe ich gesagt, ja. Aber das heißt nicht... Ach Marga, jetzt lassen wir das leidige Thema und konzentrieren uns lieber auf das Wesentliche. Zuerst fahren wir zurück nach Sophienlust und holen unseren Peter ab. Er soll doch auch sehen, was für ein Haus wir kaufen wollen. Und dann fangen wir gleich an mit Packen, denn bis zum Monatsende sind es nur noch zwei Wochen. Vielleicht könnten wir auch schon einen Teil hinausbringen.«
»Oh, Volker, ich bin ja so glücklich«, jubelte Marga und fiel ihrem Mann vor Freude um den Hals.
*
Lange hatte Denise von Schoenecker überlegt, was sie tun sollte. Aber dann hatte sie sich doch nicht stark genug gefühlt, diese Entscheidung allein zu fällen. Wieder einmal mußte ihr Mann Alexander von Schoenecker ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen.
»Glaubst du, daß Agnes die leibliche Tochter von diesem Manfred Brecht ist?« fragte Denise nach dem Abendessen, als sich ihr jüngster Sohn Henrik ausnahmsweise einmal frühzeitig in sein Zimmer zurückgezogen hatte.
»Das weiß ich nicht, Liebes, und mit glauben oder nicht glauben ist dir in dieser Sache nicht geholfen.«
»Also, ich könnte es mir schon vorstellen«, mischte sich Nick ein, der sechzehnjährige Sohn und eigentliche Besitzer des Kinderheims Sophienlust.
»Ich habe mir den Mann gestern genauer angesehen, als ich ihn im Park getroffen habe, und mir ist sofort die Ähnlichkeit zwischen den beiden aufgefallen.«
»Trotzdem ist das kein Beweis.« Denise verschränkte die Arme und lehnte sich zurück.
Das matte Licht der Lampe in dem rustikalen Eßzimmer tauchte den Raum in behagliche Wohnlichkeit.
»Ich dachte, du hättest einen Beweis«, begann Alexander von Schoenecker nach einer Weile.
»Das weiß ich eben nicht.« Denise runzelte nachdenklich die Stirn.
»Tu das nicht, Liebling, das schadet deiner Schönheit«, tadelte ihr Mann lächelnd. Er merkte wieder einmal, wie sehr er diese Frau auch nach den vielen Ehejahren noch liebte.
»Du hast recht wie immer«, gestand sie und lächelte ebenso zärtlich zurück, »aber das ist ein Problem, das mir ziemlich Kopfzerbrechen bereitet.«
»Ich merke es. Dabei könntest du es doch so einfach haben. Die Mutter dieses Kindes hat doch einen Brief hinterlassen, wenn ich richtig informiert bin.«
»Ja, das stimmt. Aber dieser Brief ist für Agnes bestimmt, wenn sie einmal achtzehn Jahre alt ist.«
»Und so lange willst du ihre Herkunft in ein Geheimnis hüllen und ihr vielleicht den richtigen Vater vorenthalten, nur weil sie noch nicht achtzehn ist? Meinst du wirklich, daß es Agnes lieber ist, wenn sie erst dann, in vielen Jahren, erfährt, daß dieser Manfred Brecht ihr Vater ist? Vielleicht ist der Mann dann schon über alle Berge, und das Mädchen steht dann allein auf der Welt. Ein Elternhaus kannst du ihr nicht ersetzen.«
»Das weiß ich«, gestand Denise kleinlaut.
»Also ich bin dafür, daß wir den Brief aufmachen.« Nick waren Geheimnisse schon von jeher zuwider gewesen.
»Das glaube ich dir aufs Wort, du Schelm«, tadelte Denise scherzhaft. »Aber je länger ich es mir überlege, desto mehr komme ich auch zu dem Schluß, daß wir einfach verpflichtet sind, den Brief zu öffnen. Bestimmt hat Gisela den Namen des Vaters aufgeschrieben, damit ihre Tochter später einmal weiß, woher sie stammt.«
»Auf was wartest du dann noch, Mutti?« fragte Nick eifrig und sprang auf. »Fahren wir gleich nach Sophienlust und sehen nach.«
»Halt, mein Sohn, nicht so eilig«, bremste sie Nicks Eifer. »Nicht wir fahren hinüber sondern ich, und zwar allein«, entschied Denise und erhob sich.
»Du hast doch nichts dagegen, Alexander?«
»Natürlich nicht. Ich finde deine Entscheidung unbedingt richtig, und je eher du dein Vorhaben in die Tat umsetzt, um so besser für alle Beteiligten.«
Denise von Schoenecker war innerlich aufgewühlt, als sie zu dieser späten Stunde Sophienlust betrat. Die Beleuchtung war auf ein Minimum begrenzt und verbreitete nur noch spärliches Licht. Kein Laut war mehr zu hören. Bestimmt lagen die Kinder schon längst in ihren Betten und schliefen fest.
Leise, damit sie niemanden störte, schlich Denise in ihr Arbeitszimmer hinauf. Aber offensichtlich hatte jemand auf sie gewartet, denn sie sah die Umrisse eines Menschen vor dem Fenster stehen.
»Sabine«, flüsterte Denise überrascht. »Wartest du etwa auf mich?«
»Ich bin ja so froh, daß Sie noch einmal gekommen sind, Frau von Schoenecker. Ich... ich weiß nicht, was ich machen soll.«
»Komm herein, da können wir besser reden.«
Denise