Mythos Mensch. Frank Lisson

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mythos Mensch - Frank Lisson страница 11

Mythos Mensch - Frank Lisson

Скачать книгу

Auflösung der Grenzen zwischen dem Organischen und Anorganischen sein; also die Revision des bisherigen Lebensbegriffs durch das Verschmelzen von organischem und unorganischem »Leben«. Automobil und Smartphone gehören inzwischen zum Menschen wie externe Organe. Alle drei »Wesen« sind zusammengewachsen zu einem neuen Organismus, einer Einheit, Lebensform. Das Maschinenmenschenwesen nimmt darin seinen Anfang, dass heute jeder ein Auto fahren und ein Smartphone handhaben muss, um ein vollwertiger Spielteilnehmer zu sein. Hunderttausend Jahre lang kamen die Menschen ohne Kraftfahrzeuge, Mobiltelephon, Internet aus. Von nun an beginnt das Zeitalter, da all diese Dinge nicht mehr aus der Welt zu schaffen sind – und zwar nie mehr! Der Weltzustand davor ist unwiederbringlich verlorengegangen – und mit ihm die Stille, das echte Alleinsein, der bis dahin authentische Mensch. Wen aber durchzuckt ein Schrecken darüber, dass schon heute niemand mehr aktiv an der Welt teilnehmen kann, der über kein Mobiltelphon und über keinen Internetanschluss verfügt… In fünfzig oder hundert Jahren wird die virtuelle Vernetzung für jeden so selbstverständlich und verpflichtend sein, wie es heute die Kleidung ist: niemand hält sich unbekleidet unter Menschen auf oder auch nur in der eigenen Wohnung…

      Totalisierte Menschheit. – Erst von da an, wo wir annehmen müssen und heimlich darum wissen, dass die Gattung kein Ziel hat, sowenig wie irgendwelche anderen Lebens- oder Seins-Formen ein Ziel haben, können wir uns mit dem ganz und gar auf Konsumpragmatismus ausgerichteten Leben abfinden. Der Mensch akzeptiert sein zweckloses Dasein als bloßen Selbstverwaltungsakt und versteht sich selber als höheren Erhaltungsapparat primitiver Genussansprüche, der alle Wirklichkeit seinem einzigen Zweck unterwirft: die Welt zu einem riesigen Versorgungsunternehmen umzugestalten, das alle Menschen mit jenen Gütern beliefert, zu denen sie sich selber animieren. Im 21. Jahrhundert angekommen, besteht das Leben des Menschen so gut wie nur noch aus Einkaufen, Autofahren, Smartphonen; und fast alle Arbeit zielt darauf ab, sich jene Tätigkeiten zu erhalten: wo Menschen gewerblich produktiv sind, dient dies zumeist allein dazu, um weiterhin und idealerweise noch besser einkaufen, autofahren, smartphonen zu können. – In den letzten zwanzig Jahren sind wir sehr weit fortgeschritten auf dem Wege zur totalen Menschheit, deren einziges Ziel und deren einziger Sinn darin bestehen, einander Konsumsicherheiten zu garantieren.

      2 Asav Avidan, Reckoning Song, 2008.

      3 Walter Burkert, Kulte des Altertums. Biologische Grundlagen der Religion, München 1998, S. 214.

      4 Bereits im 17. Jh. haben Philosophen wie Friedrich Wilhelm Stosch erstmals wieder die Existenz von Seele und Geist als etwas Immaterielles angezweifelt: »Die Seele des Menschen besteht in der richtigen Mischung des Blutes und der Säfte, welche gehörig durch unverletzte Canäle strömen und die mannigfachen willkürlichen und unwillkürlichen Handlungen hervorbringen. (…) Es ist klar, dass die Seele oder der Geist durch sich und ihrer Natur nach nicht unsterblich ist und nicht ausserhalb des menschlichen Körpers existiert.« Zit. nach F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 1, Iserlohn 1876, S. 318.

      5 Dt.: Der Mensch ist das Maß aller Dinge.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4QAYRXhpZgAASUkqAAgAAAAAAAAAAAAAAP/sABFEdWNreQABAAQAAABQAAD/7gAOQWRvYmUA ZMAAAAAB/9sAhAACAgICAgICAgICAwICAgMEAwICAwQFBAQEBAQFBgUFBQUFBQYGBwcIBwcGCQkK CgkJDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMAQMDAwUEBQkGBgkNCwkLDQ8ODg4ODw8MDAwMDA8PDAwMDAwMDwwM DAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAz/wAARCAu4B24DAREAAhEBAxEB/8QA4gABAAAHAQEB AAAAAAAAAAAAAAEDBAUGBwgCCQoBAQADAQEBAQAAAAAAAAAAAAABAgMEBQYHEAABAwMDAgQEAgYG BAcIASUBAgMEABEFIRIGMQdBUSITYXEyFIEjkaFCUhUIscFiMyQW0XJDF+GCklM0JQnwstJjc5PT dDU28aKDs0RUlFUmGMKjZHWVVleEtNRFRifDpGVHGeOFN+K1dig4EQACAgEDAgQEBAUFAAIBAAsA ARECAyExEkEEUWEiE3GRMhSBoVIzscFCIwXw0eFicvEVgkNTJJKywjSiYwZz/9oADAMBAAIRAxEA PwD7+UAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQ CgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoB QCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAo BQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUA oBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAU AoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKA UAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAK AUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFA KAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgF AKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCg FAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQC gFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQ CgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoB QCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAo BQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUA oBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAU AoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKA UAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoBQCgFAKAUAoB

Скачать книгу