Chefarzt Dr. Norden Staffel 5 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Staffel 5 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Staffel

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      »Sehen Sie Ihrem Freund bitte mal tief in die Augen.«

      »Darf ich auch die Dame nehmen? Die wäre mir lieber.« Moritz zwinkerte der jungen Frau zu, die in diesem Moment in der Tür des Schockraums auftauchte.

      Matthias warf einen Blick über die Schulter.

      »Das ist doch aber kein Teilnehmer des Junggesellenabschieds, oder?«, scherzte er.

      »Ich bin die Braut.« Rebecca lächelte schmal. »Vince hat mich angerufen und mir von dem Unfall erzählt. Darf ich reinkommen?«

      »Wenn Sie meinen Patienten ablenken …«

      »Mache ich.« Rebecca trat an Moritz’ Seite.

      Diese Gelegenheit nutzte Dr. Weigand. Er zog einen Kugelschreiber aus der Brusttasche und fuhr an der Fußsohle entlang.

      »Spüren Sie das?«

      Moritz sah Rebecca ins Gesicht. Wie oft hatte er schon versucht, die Sommersprossen zu zählen? Bisher vergeblich. Er runzelte die Stirn.

      »Nein.«

      Der Notarzt streckte sich nach einer Nadel auf dem Beistelltisch.

      »Und das?«

      »Auch nicht.« Moritz’ Augen lösten sich von der Braut. Flogen ans Fußende zu dem Notarzt. »Was hat das zu bedeuten, Doktor?«

      »Das kann ich erst sagen, wenn ich Aufnahmen habe.« Matthias winkte Schwester Regine. »Sagen Sie bitte in der Radiologie Bescheid. Ich brauche Röntgenaufnahmen in zwei Schichten. Außerdem eine CT, um das ganze Ausmaß der Fraktur und Begleitverletzungen sichtbar zu machen.«

      Moritz’ Herz begann zu flattern.

      »Mein Bein muss schnell wieder in Ordnung kommen. Ich bin Lehrer für Sport und Wirtschaft an einem Sportgymnasium. Meine Schüler brauchen mich.«

      Dr. Weigand stand auf. Die Handschuhe schnalzten, als er sie von den Fingern zog.

      »Meine Kollegen und ich tun, was in unserer Macht steht. Aber versprechen kann ich nichts.«

      *

      Ein Liedchen auf den Lippen schlenderte Deniz Aydin durch die Behnisch-Klinik. Wie gut, dass er seinem Bruder kein Versprechen gegeben hatte. Frei von jeglichen Verpflichtungen genoss er die Muße, sich alles ganz genau anzusehen. Der Anblick großformatiger Berglandschaften, von Blumenwiesen und Ozeanen an den Wänden lud ebenso zum Verweilen ein wie die netten Schwestern hinter den Tresen. Deniz ließ es sich nicht nehmen, seinen Charme zu versprühen. Das Lachen der Frauen war Musik in seinen Ohren. Warum nur gönnte Milan ihm dieses Vergnügen nicht?

      »Wahrscheinlich will er alles für sich selbst haben.«

      Vor einer Tafel mit Wegweisern blieb Deniz stehen. Der rechte Gang führte Richtung Ausgang. Doch der linke Flur erschien ihm wesentlich vielversprechender. Ein vager Duft nach Kaffee erfüllte die Luft. Dazu das Rauschen von Wasser. Deniz überlegte nicht lange. Magisch angezogen von der Aussicht auf irdische Genüsse wählte er den linken Flur. Die richtige Wahl, wie er beim Anblick der von Palmen und Philodendren gesäumten Ladenstraße feststellte. Von einer Wand aus künstlichem Stein stürzte sich ein Wasserfall in die Tiefe. Daneben entdeckte er weiße Tische und Stühle unter dem grünen Blätterdach. Wenn das keine Einladung war! Deniz schlenderte hinüber und ließ den Blick schweifen. Was war er doch für ein Glückspilz!

      »Eine schöne Frau sollte nicht allein sein. Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?« Ohne auf eine Antwort zu warten, setzte er sich zu Schwester Elena an den Tisch. »Ich lade Sie ein. Was wollen Sie trinken?«

      »Oh! Herr Aydin.«

      »Nicht so förmlich. Ich bin Deniz. Und du bist Elena. Darf ich Helena zu dir sagen. Das passt viel besser zu dir. Die schöne Helena.«

      Mit einem Schlag fühlte sich Elena wieder wie sechzehn. Zurückversetzt in die Zeit der Unsicherheit. Des vorsichtigen Annäherns. Des ersten, schüchternen Flirts. Doch da war noch ein anderes Gefühl. Was war das nur? Endlich fiel es ihr wieder ein: Sie fühlte sich geschmeichelt.

      »Sie … du kommst ein bisschen zu spät.« Ein koketter Augenaufschlag garnierte ihre Worte. »Leider muss ich jetzt zurück an die Arbeit.« Schon lange hatte sie nicht mehr an die verlorene Unbeschwertheit der Jugend gedacht. In diesem Moment tat sie es.

      »Schade, schade.« Deniz’ bewundernder Blick folgte ihr, als sie aufstand und die Tasse vor zum Tresen brachte.

      Was für ein Pech, dass sie sich heute Morgen doch gegen Rock und Stiefel entschieden hatte. Doch so, wie Milan Aydins Bruder ihr nachsah, bekam sie sicher die Gelegenheit, ihr Versäumnis nachzuholen.

      *

      Die Schiebetüren vor der Radiologie öffneten sich. Das Fußende eines Bettes tauchte auf.

      Rebecca sprang vom Stuhl auf.

      »Da bist du ja endlich. Wie geht’s dir?«

      »Ich werde gleich operiert.« Moritz lächelte schief. »Hab mein Todesurteil schon unterschrieben.« Seine Augen wanderten durch den offenen Wartesaal. »Wo ist Vince?«

      »Ich soll dir schöne Grüße sagen. Er ist mit den anderen zum Essen gegangen und kommt später wieder.«

      Moritz’ Augen wurden schmal.

      »Du hast ihn weggeschickt.«

      Rebecca senkte den Kopf und blickte auf ihre ineinander verschlungenen Finger. Sie atmete ein und wieder aus. Endlich sah sie wieder hoch.

      »Was ist mit deinem Herzen? Können Sie dich trotzdem operieren?«

      Moritz zog eine Augenbraue hoch.

      »Vor dem Eingriff am Bein wird noch eine spezielle Herzuntersuchung gemacht.« Er musterte sie mit Röntgenblick. »Was ist los?«

      Wieder sah Rebecca weg.

      Allmählich wurde Schwester Regine ungeduldig.

      »Ich will ja nicht stören. Aber der Chef persönlich wartet auf uns.«

      Rebecca erschrak.

      »Oh, das tut mir leid. Ich wollte Sie nicht aufhalten.« Sie beugte sich über Moritz. Hauchte einen Kuss auf seine Wange. Ihre Lippen streiften sein Ohr. »Wir bekommen ein Baby«, flüsterte sie und trat einen Schritt zurück.

      Vom Weg ins Untersuchungszimmer bekam Moritz nicht viel mit. Von einem Moment auf den anderen war der Elefant auf seinem Brustkorb wieder da. Verzweifelt rang er nach Luft.

      Schwester Regine erschrak.

      »Herr Loibl? Alles in Ordnung?« Ein Glück, dass es nicht mehr weit war. Mit glänzender Stirn und hochroten Wangen bugsierte sie das Bett ins Untersuchungszimmer.

      Dr. Norden sprang vom Stuhl auf, wo er gesessen und die Akte Loibl auf dem Tablet studiert hatte. Ein paar Schritte, und er war an Moritz’ Seite.

      »Was ist passiert?«

      »Ich

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