COLD BLACK. Alex Shaw

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COLD BLACK - Alex  Shaw Aidan Snow Thriller

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treffen?« Fox trank einen Schluck Wasser.

      Snow schaute kurz nach hinten, um sich zu vergewissern, dass niemand sie hören konnte. »Es gibt da was, worüber ich mit dir sprechen muss.«

      Fox wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Bist du noch beim Regiment?«

      »So würde ich es nicht ausdrücken.«

      Er zog die Augenbrauen hoch. Snow weiter auf den Zahn zu fühlen verkniff er sich wohlweislich in diesem Ambiente. »Pass auf, ich spring schnell unter die Dusche, warte draußen. Bist du mit dem Auto da?«

      Der Agent nickte.

      Fünf Minuten, nachdem er seinen Audi vorne beim Eingang geparkt hatte, kam Fox heraus, woraufhin sie den Segelhafen verließen und zurück nach Shoreham fuhren.

      »Du bist bekannt wie ein bunter Hund.« Snow schaute seinen Freund an, als sie in den Verkehr an der Küste einbogen.

      »Anscheinend vor allem auf Al Jazeera.«

      »Also, was ist passiert?« Snow wollte es aus erster Hand erfahren.

      »Wer möchte das wissen?«

      »Bloß ich, Paddy.«

      Fox verschränkte die Arme und ließ sich in den Sitz sacken. Jemandem alles zu erzählen, ohne rechtliche Konsequenzen oder einen Enthüllungsbericht befürchten zu müssen, kam einer Erleichterung gleich. Er vertraute Snow. Auf dem Weg nach Shoreham legte er lückenlos dar, was an jenem ereignisreichen Nachmittag geschehen war.

      »Hast du Sawyer vorm Abdrücken erkannt?«

      Fox schaute weiter geradeaus auf die Straße. »Er geriet in meine Schusslinie.«

      »Aber ist dir klar gewesen, dass er es war?«

      »Ja, ist es.« Seine Finger auf der ledernen Armlehne verkrampften. »Er hat meine Frau gevögelt.«

      Snow bremste, als sie die Vorstadt von Shoreham erreichten. »Also hast du den Job nicht bekommen, oder?«

      »Was?« Fox lachte auf. »Nein, hab ich nicht.« Er zeigte nach vorne. »Nimm die nächste rechts; am Supermarkt dürfte ein Parkplatz frei sein.«

      Snow nahm die Abbiegung und hatte innerhalb einer Minute eine Lücke gefunden.

      »Jetzt sag, wo verdienst du dein Geld?« Fox fiel mit der Tür ins Haus.

      »Beim MI6.« Snow hatte keinen Grund, die Wahrheit zu verbergen.

      Paddy nickte einsichtig. »Als hätte ich es geahnt.« Er klopfte mit einer Hand aufs Armaturenbrett. »Hat der MGs unter der Haube und drehbare Wechselkennzeichen?«

      »Nein, aber einen Schleudersitz, besonders für Beifahrer schottischer Gesinnung.«

      Fox zeigte ihm im Gegenzug einen Mittelfinger, als sie ausstiegen.

      Snow ging hinter ihm her über den Parkplatz zur schmalen Hauptstraße. Keiner von ihnen sprach weiter, bis sie im Pub eingetroffen waren und je ein Pint vor sich stehen hatten. Wie immer war niemand im The Crown & Anchor, außer Burt und Dave. Ersterer zeigte auf die Zeitung in seiner Hand und gab dem Helden gestisch zu verstehen, dass er ihn für einen solchen hielt.

      »Also, wie kann ich dir helfen?« Fox hatte keine Ahnung, was sein alter Waffenbruder im Auftrag des SIS in Erfahrung bringen sollte.

      »Hab gehört, dir wurde eine Stelle als Leibwächter angeboten, richtig?«

      Fox bestätigte. »So ist es.«

      »Ich finde, du solltest sie annehmen.« Snow schlürfte von seinem Lager.

      »Du meinst wohl, MI6 findet, ich sollte sie annehmen.«

      »Oder so, ja.« Patchem hatte von Anfang an gewusst, dass die beiden einander als Soldaten begegnet waren, und Snow deshalb für diese Annäherung ausgesucht.

      Fox trank sein Glas leer. »Vom Trainieren bekomme ich einen Riesendurst. Du musst mich zu meinem Glück zwingen.«

      Snow begriff, was er damit andeutete, und bestellte noch ein Pale Ale für ihn sowie eine Cola light für sich selbst.

      »Bist du zum Weichei geworden, oder was? Wo ist deines?«

      »Ich muss fahren.«

      »Musst du nicht. Ich sagte, du musst mich zu meinem Glück zwingen, also lass dir auch ein Bier bringen. Kannst heute bei mir übernachten.«

      Snow kehrte zum Tresen zurück; er hätte sich eigentlich nicht zweimal auffordern lassen müssen. Als er wieder zum Tisch kam, stellte er außer seinem Pint zwei doppelte Whiskeys ab. »Wenn wir schon trinken, dann richtig.«

      Fox hob das Spirituosenglas hoch. »Runter damit, es werden keine Gefangenen gemacht!«

      »Damit kennst du dich ja aus.«

      Er kniff die Augen zusammen. Kaum jemand anderem hätte er das durchgehen lassen. Die beiden stürzten ihren Whiskey hinunter. Dave schaute von seiner Zeitung auf, sagte aber nichts. Fox trank einen Schluck Bier. »Und was hast du während der letzten zehn und mehr Jährchen so gemacht?«

      Snow gab seine eigene Geschichte wieder: Wie er nach seiner Tätigkeit beim »Det« zunächst zum Regiment zurückgekehrt war, um dem ukrainischen SBU zu assistieren, dann eine Schussverletzung erlitten und sich schließlich MI6 angedient hatte.

      Fox stieß einen Pfiff aus. »Und ich? Nach der Zeit beim Regiment arbeitete ich sechs Jahre lang für einen Haufen Napfsülzen, wurde vor die Tür gesetzt und musste dann – fast hätte ich's vergessen – drei böse Jungs umlegen, um eine Prinzessin zu retten.«

      Weder das eine noch das andere taugte zum herkömmlichen Plausch der Marke »Wiedersehen macht Freude«, doch andererseits konnten sie einander auch nicht als herkömmliche Kollegen ansehen. Trotz des Altersunterschieds zwischen ihnen hatten sie beim SAS zusammengearbeitet und dem Tod gemeinsam ins Auge geblickt. Snow erinnerte sich an jene Nacht in Armagh, als Jimmy McKracken, das damals neuste und seinem Ruf zufolge härteste Mitglied der IRA, sie aus dem Graben gezogen hatte. Fox, dessen Spitzname »Paddy« auf seinen irischstämmigen Vater zurückging, war mit der Weisung, sich als Angehöriger einer anderen Terrorzelle auszugeben, vor Ort als Trumpf eingesetzt worden. Er hatte Snow ordentlich vermöbelt, um seinem Spiel Glaubwürdigkeit zu verleihen, und dabei mit seinem besten Ulster-Akzent gelästert.

      Nachdem McKrackens Männer die Bombe am Straßenrand scharfgemacht hatten, waren Fox und Snow zu einem Bauernhaus gebracht worden, wo der Anführer der IRA-Gruppe Fox' Alibi bestätigen wollte – und das in einer Zeit vor dem Siegeszug der Mobiltelefone auf breiter Ebene. Man hatte Snow lädiert mit einem Getreidesack über dem Kopf in eine Scheune geworfen und Fox unterdessen in die Küche geführt. Keiner der beiden war über den Verbleib des jeweils anderen im Bilde gewesen, doch gehandelt hatten sie einvernehmlich.

      Snow hatte so getan, als sei er schwerer verletzt als in Wahrheit, und in dem Moment, als ihm der Sack vom Kopf gezogen worden war, hatte er mit einem Bein ausgetreten und dem IRA-Wächter den Boden unter den Füßen weggerissen. Dem jungen Iren war die Luft weggeblieben und die Pistole aus der Hand gerutscht. Snow hatte sich auf ihn gewälzt, ihm mit einer Kopfnuss

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