Das Feuer brennt. Frankfurter Allgemeine Archiv

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Während der Taxifahrt hinüber zum Pressezentrum kommt im Radio die Nachricht: „Alle Geiseln sind befreit!“ Gott sei Dank!

      Die Gedenkstätte „Einschnitt“ für die Opfer des Olympia-Attentats vom 5. September 1972 wurde nach langer Diskussion am 6. September 2017 im Münchner Olympiapark von Israels Staatspräsident Reuven Rivlin und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Beisein von Hinterbliebenen eröffnet. Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dpa

      Doch das Gefühl des Glücks währt nicht lange. Mein Kollege Thomas Meyer von der politischen Redaktion und andere Reporter, die vom Militärflughafen Fürstenfeldbruck zurückkehren, berichten, wie sie aus der großen Distanz der Absperrung das Geknatter automatischer Handfeuerwaffen und den Knall einer Explosion gehört hätten. Weit nach Mitternacht kommt in einer gespenstischen Pressekonferenz die grausame Wahrheit ans Licht: Alle Geiseln sind ums Leben gekommen. Elf junge Menschen aus Israel ermordet. Daume, Genscher, tausend Journalisten und viele Millionen in der ganzen Welt verfallen in eine Schockstarre des Schreckens.

      Erst am anderen Tag wird das Ausmaß der gescheiterten, dilettantischen Befreiungsaktion offenbar. Und ein ausgebrannter Hubschrauber wird zum Symbol des Desasters. Nur wenige Stunden nach der nächtlichen Pressekonferenz verwandelt sich das Olympiastadion in eine Stätte der Trauer. Auf dem Rasen sind die Särge mit den Leichen der elf israelischen Sportler aufgebahrt. Es werden bewegende Reden gehalten. Shmuel Lalkin, der Chef de Mission der israelischen Mannschaft, verspricht nach Worten emotionaler Erschütterung: „Ich darf Ihnen hier versichern, dass die Sportler Israels … auch weiterhin an olympischen Wettkämpfen … teilnehmen werden.“ Dann sagt IOC-Präsident Avery Brundage den zukunftweisenden Satz: „The games must go on!“ Wir jungen Reporter empfinden diese Forderung im Angesicht der ermordeten Sportler als Zumutung.

      Die Olympischen Spiele „danach“ wirken so leblos, als hätte ihnen jemand den Strom abgestellt. Nur einmal kehrt die Begeisterung zurück. Beim mitreißenden Duell in der Sprintstaffel zwischen den Schlussläuferinnen Heide Rosendahl und Renate Stecher, der zweifachen DDR-Olympiasiegerin, vergesse ich für ein paar Minuten den Albtraum.

      Heute, fast ein halbes Jahrhundert danach, sind in mir die düsteren Bilder von München noch lebendig. Doch über die Szenen des Schreckens und der Trauer triumphiert in meiner Erinnerung das glückliche Lachen eines jungen Mädchens.

      Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 26.07.2020, Nr. 30, S. 31

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Montreal 1976

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