Wildfell Hall. Anne Bronte

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Wildfell Hall - Anne Bronte

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sagte ich, »wenn ich Sie je mit meiner Geschwätzigkeit belästige, so bitte ich Sie, mir dies sogleich mitzutheilen, und ich verspreche Ihnen, mich nicht davon beleidigt fühlen zu wollen, denn ich besitze die Fähigkeit, mich der Gesellschaft Derjenigen, welche ich meine Freunde nenne — sowohl im Schweigen wie im Gespräche zu erfreuen.«

      »Ich glaube Ihnen nicht ganz; wenn dem aber so wäre, so würden Sie gerade zur Gesellschaft für mich passen.«

      »Bin ich denn in anderer Beziehung Alles, was Sie wünschen?«

      »Nein, das meine ich nicht. Wie schön diese kleinen Laubenmassen aussehen, wenn die Sonne durch sie scheint,« sagte sie, um das Gespräch auf einen andern Gegenstand zu bringen.

      Und sie sahen wirklich schön aus, wo in Zwischenräumen die schiefen Strahlen der Sonne durch die dichten Bäume und Gebüsche auf der gegenüberliegenden Seite des Weges vor uns drangen und in ihr dunkles Grün durch den glänzenden Goldschein, welchen sie erzeugten, eine köstliche Abwechselung waren.

      »Ich möchte fast wünschen, daß ich keine Malerin wäre,« bemerkte meine Gesellschafterin.

      »Warum? man sollte denken, daß Sie zu einer solchen Zeit gerade am meisten über das Privilegium triumphieren würden, die verschiedenen Tinten und köstlichen Malereien der Natur nachzuahmen?«

      »Nein, denn statt mich dem vollen Genusse derselben hinzugeben, wie Andere. zerbreche ich mir immer den Kopf mit Nachdenken, wie sich derselbe Effekt darstellen lasse und da dies nie geschehen kann, so ist es weiter nichts, als Eitelkeit und Aerger.«

      »Vielleicht können Sie es nicht so thun, um sich selbst Genüge zu leisten, wenn es Ihnen auch gelingt, Andre mit dem Resultate Ihrer Bestrebungen zu entzücken.«

      »Nun, ich sollte mich eigentlich allerdings nicht beklagen; es giebt wenige Menschen, die ihr Brot mit so viel Freude an ihrer Arbeit erwerben, wie ich, — da kommt Jemand.«

      Sie schien über diese Unterbrechung ärgerlich zu sein.

      »Es ist nur Mr Lawrence und Miß Wilson,« sagte ich, »die kommen um einen ungestörten Spaziergang zu machen; sie werden uns nicht stören.«

      Ich konnte den Ausdruck ihres Gesichts nicht vollkommen entziffern, war aber überzeugt, daß keine Eifersucht darin liege. Welches Recht hatte ich, mich darnach umzusehen?

      »Was für eine Person ist Miß Wilson?« fragte sie.

      »Sie ist eleganter und gebildeten als die meisten Personen ihrer Geburt und ihres Standes, und Manche sagen, daß sie fein und angenehm im Umgange sei.«

      »Ich hielt sie für etwas kalt und heute für etwas hochmüthig.«

      »Das konnte sie gegen Sie recht wohl seine ich glaube, daß sie ein Vorurtheil gefaßt hat, und denke, daß sie Sie als eine Rivalin betrachtet.«

      »Mich? Unmöglich, Mr. Markham,« sagte sie, offenbar erstaunt und ärgerlich.

      »Nun, ich weiß nichts davon,« antwortete ich etwas versteckt, da ich glaubte, daß ihr Aerger hauptsächlich gegen mich gerichtet sei.

      Das Pärchen hatte sich uns jetzt bis aus wenige Schritte genähert; unsre Laube stand in einem Winkel, vor dem die Allee sich an ihrem Ende nach dem helleren Gang an der unteren Seite des Gartens hin abwendete. Als sie sich diesem näherten, bemerkte ich an dem Gesichtsausdrucke Jane Wilsons, daß sie die Aufmerksamkeit ihres Begleiters auf uns lenke, und erkannte sowohl aus ihrem kalten, sarkastischen Lächeln, wie aus den wenigen, vereinzelten Worten ihres Gespräches, welche mein Ohr erreichten, daß sie ihm die Idee beibringe, daß zwischen uns ein Liebesverhältniß existiere. Ich sah, daß er bis an die Schläfe erröthete, uns im Vorübergehen einen verstohlenen Blick zuwarf und mit ernstem Gesichte, wie es schien, aber ohne Antwort auf ihre Infinnationen, weiter ging.

      Es war also richtig, daß er Absichten auf Mrs. Graham hatte und würde, wenn sie ehrenhaft gewesen wären, sich nicht so viele Mühe gegeben haben, sie zu verhehlen Sie war natürlich tadellos, er jedoch über alle Maßen verabscheuenswert.

      Während diese Gedanken durch meinen Geist zuckten erhob sich meine Gesellschafterin hastig; rief ihrem Sohn, sagte, daß sie jetzt die Gesellschaft aufsuchen wolle, und entfernte sich die Allee hinauf. Ohne Zweifel hatte sie von Miß Wilsons Bemerkungen etwas gehört oder errathen und es war, daher natürlich genug, daß sie keine Lust hatte, das tête-à-tête, fortzusetzen, besonders da in diesem Augenblicke mein Gesicht von Indignation gegen meinen früheren Freund glühte, was sie für ein Erröthen dummer Verlegenheit halten konnte. Dies hatte Miß Wilson eben falls zu verantworten, und je mehr ich über ihr Benehmen nachdachte, desto mehr haßte ich sie.

      Es war spät am Abend, ehe ich wieder zur Gesellschaft kam; ich fand Mrs. Graham bereits zum Scheiden gerüstet und mit Abschiednehmen von den Uebrigen, welche jetzt nach dem Hause zurückgekehrt waren, beschäftigt. Ich erbot mich — ja bat, sie heimbegleiten zu dürfen. Mr. Lawrence stand dabei und unterhielt sich mit einer andern Person; er sah sich nicht nach uns um, hielt aber, als er meine Bitte hörte, mitten in einem Satze ein, um ihre Antwort anzuhören, und fuhr mit einem Blicke ruhiger Zufriedenheit in seinem Gespräche fort, sobald er fand, daß sie mir es abschlug.

      Es war, eine Weigerung, entschieden, wenn auch nicht unfreundlich; sie konnte sich nicht überreden lassen, zu denken, daß für sie oder ihr Kind Gefahr darin liege, wenn sie ohne Begleitung über die einsamen Hecken- und Feldwege nach Hause gehe. Es war noch hell und sie würde keinem Menschen begegnen, oder wenn sie es that, so waren die Leute ruhig und harmlos, davon war sie überzeugt.

      In der That wollte sie nichts davon hören, daß sich irgend Jemand bemühen solle, um sie zu begleiten, obgleich Fergus geruhte, »ihr seine Dienste anzubieten, falls sie annehmbarer sein sollten, als die meinen, und meine Mutter bat, einen von den Gutsknechten mitschicken zu dürfen. Sobald sie fort war, erschien mir alles Uebrige öd und leer, oder noch schlimmer. Lawrence versuchte es, mich in ein Gespräch zu ziehen, aber ich fertigte ihn kurz ab, und begab mich nach einem anderen Theile des Zimmers. Kurz nachher brach die Gesellschaft auf, und er nahm ebenfalls Abschiede als er zu mir kam, war ich blind für seine aus gestreckte Hand, und taub für seine »gute Nacht«. — bis er es wiederholte und dann brummte ich, um ihn los zu werden, eine von einem mürrischen Kopfnicken begleitete, unverständliche Antwort.

      »Was haben Sie, Markham,« flüsterte er.

      Ich antwortete nur durch ein zorniges und verächtliches Anstarren.

      »Sind Sie erzürnt, weil Sie Mrs. Graham nicht mit nach Hause gehen lassen wollte?« fragte er mit einem schwachen Lächeln, welches mich so erbitterte, daß ich mich fast nicht mehr beherrschen konnte.

      Ich schluckte jedoch die wüthende Antwort, welche ich ihm geben wollte, hinab, und sagte blos:

      »Was geht das Ihnen an?«

      »Allerdings nichts,« antwortete er mit mich fast zur Verzweiflung dringender Ruhe, »nur « — und hier erhob er die Augen, zu meinem Gesichte, und sprach mit ungewöhnlicher Feierlichkeit — »nur lassen Sie sich sagen, Markham daß, wenn Sie Absichten auf die Dame haben, dieselben sicherlich erfolglos bleiben werden und es mir leid thut, Sie falsche Hoffnungen nähren und Ihre Kräfte mit nutzlosen Anstrengungen verschwenden zu sehen, denn —« »Heuchler!« rief ich, und er hielt den Athem an und sah sehr verwirrt aus, erbleichte und ging fort, ohne weiter ein Wort zu sprechen.

      Ich hatte ihn tief verwundet und freute mich darüber.

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