Perry Rhodan 3092: Erdkern. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3092: Erdkern - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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Ein Reibeisenlachen folgte. »Wie habt ihr die rückwärtsgewandten Zeit-Ereignisse genannt?«

      »Singularitätsstreifen«, antwortete Sichu. »Hyperlokationswürfel.«

      »Ich verstehe. Recht anschauliche Worte für etwas, das ihr in letzter Konsequenz nicht versteht, sondern nur einen Eindruck erhaschen könnt, den ihr in einen Namen presst, um euch sicher zu fühlen.«

      So ist sie eben, die Wissenschaft, dachte Anzu.

      »Nun, derartige Begleiterscheinungen sollten diesmal nicht auftreten, im Gegensatz zu kleinen Phänomenen. Der Rücktransfer wird im Idealfall vier Tage in Anspruch nehmen – ohne Vor- und Nachbereitungsphase wie beim letzten Mal. Mein Tipp: Haltet den Ankerpunkt im Auge!«

      »Welchen Ankerpunkt?«, fragte Sichu. »Diese Station?«

      »Aber nein! Außerhalb der Zerozone braucht es nicht nur die Drehscheibe, sondern auch einen Fixpunkt im Energielieferanten des Austauschs.«

      »In der Sonne«, riet Rhodan. »Du redest vom Siegel – von der Sphragis in Sol!«

      »Wovon sonst?«

      »Was weißt du darüber?«

      »Wenig«, gab das Faktotum zu. »Meinen Meistern sind selten, sehr selten, solche Sphragides erschienen, wenn sie ihre gelegentlichen Expeditionen in die andere Hälfte des Dyoversums unternommen haben. Jedes Mal freuten sie sich – es ist ein gutes Zeichen, das sagten sie mir auch in diesem Fall, als mich die erste Simulation hervorbrachte. Ihr könnt froh sein, in einem Sonnensystem zu wohnen, in dem es eine Sphragis gibt. Ja, ihr könntet Auserwählte sein, im kosmischen Sinn.«

      »Was muss ich tun, um die Drehscheibe zu aktivieren, sobald es so weit ist?«, fragte Rhodan.

      »Du kannst nicht einfach darauf zugreifen – weil es für dich unmöglich ist, sie zu erreichen. Meine Meister haben sie im Erdkern platziert, und dort wird auch euer Gefährt nicht bestehen. Ich setze die Drehscheibe in Aktion, aber es braucht dazu einen Befehl von dir. Übermittle mir ein Codewort, wenn ich starten soll.«

      »Wie kann ich das von der Oberfläche aus?«

      Das Faktotum wandte sich an Iwa. »Sende es mir. Ich werde dich hören.«

      »Odysseus«, sagte Rhodan. »Ich wähle Odysseus als Codewort.«

      »Ich bin einverstanden«, bestätigte das Staubwesen. »Ich horche auf mentalem Weg, bis Iwán – oder Iwa oder wie immer ich dich nennen soll – es mir schickt. Bis dahin bereite ich alles vor. Das wird Zeit brauchen. Zwei Monate, vielleicht.«

      »So lange?«

      »Fragt ausgerechnet derjenige, der aufwendig und langsam zurück zur Oberfläche reisen und dort ein ganzes Volk nach seiner Meinung fragen will. – Ja, so lange!«

      »Dann heißt es nun wohl, Abschied zu nehmen«, sagte Anzu. »Richtig?«

      Das Faktotum kam nun direkt zu ihr und streckte den Staubwirbelarm aus. Die Kutte hing komplett darüber, es lugte keine Staubhand hervor.

      Anzu nahm es als Aufforderung und berührte den Stoff, als wollte sie dem kleinen Wesen die Hand geben.

      »Ich nehme die Erinnerung an dich mit, wenn ich neugestaltet werde«, sagte das Faktotum.

      »Ich vergesse dich ebenfalls nie«, versicherte Anzu.

      »Ehe du gehst, habe ich ein Geschenk für dich.«

      »Für mich?«

      »Da liegt etwas in dir verborgen. Etwas, das meinen Meistern gefallen würde. Es schläft. Ich möchte es wecken. Darf ich?«

      Sie dachte nach, und sie merkte, wie sehr sie diesem Wesen vertraute. »Was ist es?« Eine seltsame Vorstellung, dass etwas in ihr schlummern könnte.

      »Das wirst du sehen.«

      »Wann?«

      »Wenn du lernst, es zu verstehen. Dich selbst zu entdecken.«

      »Dann tu es. Ich vertraue dir.«

      Nun löste sich ein kleiner Faden aus Staub von dem Faktotum, schwebte auf sie zu und berührte ihr Gesicht.

      »Hab keine Angst«, hörte sie, als die Partikel durch ihre Gesichtshaut sickerten.

      Das hatte sie nicht.

      Es gab keinen Grund dafür.

      Sie fühlte nur ein Kitzeln, in ihrem Kopf, in ihrem Gehirn, dann schwebte der Staub wieder von ihr weg.

      »Nun geht!«, sagte das Faktotum. »Ich habe zu tun.«

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